Nachdem Regisseur James Nunn nun zwei Fortsetzungen der 'The Marine'-Reihe drehen durfte (Teil 5 und 6), landete er im vergangenen Jahr einen mit dem Actionthriller 'One Shot' einen waschechten Flop (gerade mal dreissigtausend US-Dollar spielte der Film weltweit ein). Ob dies der Grund war, dass er nun wieder auf ein bewährtes "Zuschauermagnet"-Genre setzt? Man weiss es nicht. Doch sein neuester Streifen 'Shark Bait' bietet das, was im Namen versprochen wird - zu Deutsch: Hai-Köder. Ob vor fast zwanzig Jahren mit 'Open Water', dann 2010 mit 'The Reef', 2016 mit 'The Shallows' oder 2018 mit 'The Meg' - Hai-Filme erfreuen sich auch fast fünfzig Jahre nach dem dreifach Oscar-prämierten 'Der weisse Hai' von Steven Spielberg nach wie vor grösster Beliebtheit. Die Prämisse: Je simpler die Story, je intensiver die Spannung, desto besser der Film. James Nunn setzt nun genau auf diese Karte. Ähnlich wie in 'The Shallows', wo die rettende Küste nur zweihundert Meter entfernt ist, spielt auch 'Shark Bait' nicht inmitten vom Meer. Fünf Jugendliche fahren mit zwei gestohlenen Jetskis raus aufs Meer. Ein Jetski sinkt, der andere ist defekt und ein hungriger Hai kommt näher. Potential für einen spannenden Actionthriller ist damit sicherlich vorhanden, nur orientiert sich Nunn leider zu sehr am B-Movie-Horrorslasher-Ein-mal-Eins, so dass er die so wichtige Atmosphäre links liegen lässt. So müssen die fünf Freunde nach und nach, auf mehr oder eher weniger kreative Art und Weise ihr Leben lassen, bis schliesslich der grosse Endkampf zwischen Mensch und Tier stattfindet. Keine Überraschung, wenig Innovation und - wie bereits erwähnt - leider nur sehr wenig Motivation für eine packende Atmosphäre mit einem fesselnden Score und Gänsehaut-Momenten. So vergehen die eineinhalb Stunden Laufzeit leider nicht ganz wie im Flug, was aber auch daran liegt, dass die Figuren eintönig bleiben und bis auf eine kurz angesprochene, ziemlich irrelevante Affäre so gut wie nichts von ihrem Privatleben preisgeben. So entsteht schlichtweg keine Bindung zum Publikum, keine Spannung die fesselt und der Film wird am Schluss vermutlich von vielen Zuschauern lediglich mit einem nett gemeinten Schulterzucken quittiert. Ein weiterer Hai-Horrorfilm, der aber leider mit kaum Spannung und blassen Figuren aufwartet! |