The Aviator
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Kritik
Obwohl die Gegenüberstellung eigentlich völlig unpassend ist, kann man 'Aviator' am ehesten mit 'Troja' vergleichen: Die Erwartungen waren immens hoch, doch erfüllt werden konnten sie nur bedingt. War es bei 'Troja' ein Mangel an Tiefe bei den Charakteren, ist es hier geradezu das Gegenteil. Aber eines nach dem anderen: Der Film beginnt mit einem frischen Einstieg in die Welt von Howard Hughes und man lernt seine Faszination für Flugzeuge kennen. Im Lauf des Films merkt man, dass er in Sachen Hygiene besonders pingelig ist. In der zweiten Hälfte artet dies dann aus: Hughes wird geisteskrank und verliert den Bezug zur Realität indem er sich nackt in ein Kino einsperrt und in aneinander gereihte Milchflaschen pinkelt. Dies mag gewiss der Realität entsprechen, doch für den Film ist es der grösste Nachteil: Sein Absturz ist eine mühsame und langwierige Sache, die man zugute des Filmflusses kürzen hätte müssen. Wenn man einfach minutenlang einen Mann auf der Leinwand sieht, der da steht und nichts macht, fragt man sich, ob man im richtigen Film ist.
In Sachen Ausstattung liess sich Altmeister Martin Scorsese wahrlich nicht lumpen: Die Authenzität ist zu 100% gewährleistet. Kein Wunder hagelte es in diesen Kategorien geradezu Oscars, unter anderem für die Kostüme und Kulissen. Aber nicht nur das ist dem Regisseur gelungen, sondern auch der Cast. Leonardo DiCaprio spielt erstaunlich gut und seine Filmpartnerin Cate Blanchett ist als Catherine Hepburn geradezu göttlich - kein Wunder gab es für ihre Performance einen Academy Award! Auch zu sehen sind in kleineren Rollen Kate Beckinsale, Ian Holm, John C. Reilly und Alec Baldwin. Somit ist der Cast nicht nur mit Klasse, sondern auch Masse im Sinne von bekannten Namen gefüllt.
Aber irgendwie will 'Aviator' als Ganzes nicht so recht überzeugen. Es mag an der Überlange von 163 Minuten, vielleicht aber auch an dem extrem vielen Stoff liegen, den Scorsese da reingepackt hat. Und vor allem die bereits angesprochene Krankheits-Phase von Hughes nimmt einen viel zu hohen Stellenwert ein. Dennoch gibt es auch Szenen, die schlichtweg atemberaubend sind, wie etwa Hughes' grosser Flugzeugabsturz über den Dächern von Beverly Hills. Das vermag die Filmqualität zwar nicht extrem anzuheben, doch Flugzeugfreunde werden mit 'Aviator' sicherlich eine nette Zeit verbringen.
Bild Technisch gibt’s an der DVD fast nichts zu meckern: Die Bildqualität ist äusserst gut gelungen und kann mit satten Farben und einem ausgewogenem Kontrast überzeugen. Zwar tritt ab und an ein wenig Rauschen auf, durch die ansonsten sehr gute Schärfe fällt dieser Aspekt nicht ganz so drastisch ins Gewicht. |
Sound Hier kracht es gewaltig: Als bestes Surroundbeispiel ist Hughes Flugzeugabsturz zu nennen. Dort kommen die Rears, Front Speaker und der Center so richtig in Fahrt und der Bass gibt alles, was er kann. Auch im restlichen Film sind die hinteren Lautsprecher stets genutzt und es ergibt sich eine schöne Raumkulisse. |
Extras
- Audiokommentar
- Zusätzliche Szene
- Making of
- Wie Howard Hughes die Luftfahrt revolutionierte
- Moderne Wunder: Howard Hughes
- Die Obsession von Hughes
- Expertendiskussion über Hughes
- Talkrunde mit DiCaprio und Alan Alda
- Blicke hinter die Kulissen (6 Dokumentationen)
- Soundtrack-Trailer
- Bildergalerie
Bei den Extras wird man geradezu überschüttet. Die zwei DVDs enthalten eine Vielzahl an interessanten Dokumentationen und Informationen. So erfährt man nicht nur sehr viel über die Entstehung des Films an sich, sondern auch über das Leben von Howard Hughes und seinen Gefährten. Hauptaugenmerk ist aber sicherlich auf Scorseses Werk gelegt. Fans können sich über ausführliche Berichte über die Effekte, Ausstattung und Filmmusik freuen. Als Tüpfelchen auf dem I gibt es noch einen Audiokommentar von Scorsese, der Cutterin und den Produzenten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Aviator |
Genre | Filmbiografie |
Studio | Miramax Films |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 168 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Martin Scorsese |
Darsteller | Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett, Kate Beckinsale, John C. Reilly, Alan Alda, Ian Holm, Alec Baldwin |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 08.06.05