Der Koreakrieg, welcher von 1950 bis 1953 andauerte, gilt neben dem Vietnamkrieg (1955-1975) und dem Krieg in Afghanistan (1979-1989) zum grössten Stellvertreterkrieg im Kalten Krieg. Ebenso war es der erste und einzige Krieg, an welchem Navy Officer Jesse L. Brown teilnahm. Das Spezielle: Er war der erste afroamerikanische Marineflieger der Geschichte - und ist im Dezember 1950, im Alter von lediglich 24 Jahren, viel zu früh im Kriegseinsatz verstorben. Sein Wingman war Thomas J. Hudner Jr., welcher letztendlich das stolze Alter von 93 Jahren erreichte und 2017 verstarb. Die Geschichte von den beiden wurde bereits 2015 im Buch 'Devotion: An Epic Story of Heroism, Friendship, and Sacrifice' vom US-amerikanischen Autor Adam Makos niedergeschrieben - und wurde nun von Regisseur J.D. Dillard ('Sweetheart') in 'Devotion' verfilmt. Die Hauptrollen besetzen Jonathan Majors (bekannt als Atticus Freeman in 'Lovecraft Country') sowie Glen Powell, welcher ironischerweise auch in 'Top Gun: Maverick' mitgespielt hat (als Lt. Jake 'Hangman' Seresin). Da kommt natürlich die grosse Frage auf: In einem Jahr, wo die Fortsetzung des wohl bekanntesten, erfolgreichsten und vermutlich auch besten Militärflieger-Film 'Top Gun' erscheint, bringt Dillard ebenfalls einen Militärflieger-Film in die Kinos. Klar, der Streifen spielt siebzig Jahre in der Vergangenheit - und die F4U-4 Corsairs sind ein deutlich "klobigeres" Kaliber als die schnittigen F/A-18 Super Hornets aus 'Top Gun: Maverick'. Da kann natürlich nur erschwert eine rasante Actionkulisse konstruiert werden. Aber Militär-Nostalgiker, welche die Mechanik der Technik eindeutig vorziehen, werden mit wunderschönen und "ratternden" Szenen verwöhnt. Doch Dillard fokussierte sich in 'Devotion' erwartungsgemäss natürlich auch auf die Tatsache, dass Jesse sich als junger Schwarzer in den Fünfzigerjahren beweisen musste. Diese Szenen sind zwar wichtig und richtig, bremsen aber den sonst schon überlangen Film etwas aus. Es dauert so letztendlich rund eine ganze Stunde, bis die Flieger endlich im Kriegseinsatz sind. Diese Szenen sind dann aber durchaus gelungen und überzeugen durch Action, Dramatik sowie auch durch ganz viel schöne Emotionen. Der Film kommt zu spät in die Gänge, brilliert aber danach durch nostalgische Flugromantik! |