Constantine
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Kritik
Bei diesem Film handelt es sich nicht um eine der üblichen Comicverfilmungen. Mit Genrekollegen wie 'Spider-Man' oder 'X-Men' ist 'Constantine' nicht zu vergleichen, schon alleine der Qualität wegen. 'Constantine' lässt sich eher ins Film-Noir-Genre stecken. Denn sowohl seine Handlung, als auch die Figuren sind äusserst düster. Die namens gebende Titelfigur John Constantine etwa ist ein Anti-Held ersten Grades und wird dabei von Keanu Reeves äusserst treffend gespielt. Seine Partnerin Angela ist nicht minder düster: Als Polizistin hat sie mit den verruchtesten Typen zu tun. Verkörpert wird sie von 'Die Mumie'-Schönheit Rachel Weisz. Weitere Beiträge zur verruchten Stimmung: Beinahe stetige Nachtszenen, Gestalten aus der Hölle, solide Effekte und ein mit Elektroklängen gespickter Soundtrack. In Sachen Atmosphäre gibt es an 'Constantine' wahrlich nichts zu bemängeln. Genauso wenig am Humor: Die Selbstironie, der schwarze Humor - alles passt perfekt in das düstere Los Angeles Setting. Auch Johns stetiges Rauchen und der Befund seiner Doktorin sind solche Seitenhiebe, hier etwa auf die Zigarettenindustrie. Dies artet teils aber fast einwenig in eine Anti-Raucher Kampagne aus.
Trotzdem ist 'Constantine' um einiges schwächer als seine Kollegen des Comic-Genres. Und dies liegt sicherlich nicht an der Namensänderung (im Original heissen die Comics 'Hellblazer'). Hauptproblem ist die verworrene Story, die immer wieder Wendungen nimmt, die unnötig oder gar aufgesetzt wirken. Sein Ende nimmt dies in einem überlangen Finale, wo es um die drei bis vier Showdowns gibt. Ständig fragt man sich dort "War’s das jetzt endlich?". Und der am Anfang eingeführt Mexikaner, der scheinbar eine solch tragende Rolle spielt, wird während der Laufzeit viel zu oft aussen vor gelassen. Grösster Kritikpunkt scheint aber die Darstellerin von Erzengel Gabriel, Tilda Swinton, zu sein und das obwohl sie nicht oft zu sehen ist. Ihr Spiel wirkt gelangweilt und man könnte meinen, dass die Darstellerin stetig überlegt, was sie nach der Arbeit unternehmen könnte. Nichtsdestotrotz bleibt 'Constantine' über grosse Strecken hinweg eine stimmig und spannend Comic-Verfilmung, die von ihrem Hauptdarsteller lebt.
Bild Warner hat beim Bild ganze Arbeit geleistet: In den vorwiegend dunklen Szenen ist das Bild stets scharf und der ausgewogene Kontrast sorgt für ein ideales Sehvergnügen. Im Hintergrund taucht teils aber ein wenig Rauschen auf, das man jedoch verschmerzen kann. Die Farben sind logischerweise in kühlen Tönen gehalten. Ausnahmen: Die höllischen Ausflüge zum Teufel höchstpersönlich strotzen nur so von Rot-Tönen. |
Sound Leider wird der Surroundsound nur in den Actionszenen richtig gebraucht, die etwa 60% des Filmgeschehens ausmachen. In den ruhigen Szenen werden Stimmen und Geräusche fast ausschliesslich über die vorderen Lautsprecher wiedergegeben. Wenn dann aber die Action einmal einsetzt, so kommen auch die Rears und der Bass so richtig in Fahrt: Vorbei fliegende Dämonen, knallende Effekte und höllische Schusswechsel lassen das Surroundherz wohlig aufleben. |
Extras
- Audiokommentar von Regisseur, Produzenten und Drehbuchautoren
- Die Produktion aus der Hölle
- Darstellung der Unterwelt
- 'Constantine's Sicht des Universums
- Making Of
- Musikvideo
- Nicht verwendete Szenen
- Trailer
- Blick in die Zukunft
- PC-Game Demoversion
Die Bonusdisc wartet mit ein paar guten Extras auf. Etwa das Making of, das sich zum einen mit dem Film an sich beschäftigt, aber genauso ausführlich mit der Comicvorlage 'Hellblazer'. Dazu gibt es Specials über die visuellen Effekte sowie zur Produktion des Films im Allgemeinen. Natürlich bietet die DVD auch Standards wie nicht verwendete Szenen, ein Musikvideo sowie diverse Trailer. Schade: Der Audiokommentar wurde nicht mit deutschen Untertiteln versehen. Für alle PC-Spieler gibt es noch eine Probierversion des 'Constantine' Videospiels auf der DVD.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Constantine |
Genre | Comicverfilmung |
Studio | Village Roadshow |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 116 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Francis Lawrence |
Darsteller | Keanu Reeves, Rachel Weisz, Shia LaBeouf, Djimon Hounsou, Tilda Swinton, Gavin Rossdale |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Arabisch, Isländisch, Hebräisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 16.06.05