Ladder 49
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Kritik
Filme über Feuerwehrmänner sind rar. Dass nach den tragischen Ereignissen des 11. Septembers 2001 den Männern, die durch Feuer gehen, ein Denkmal gesetzt werden würde, war klar. Nun ist dies mit 'Im Feuer' passiert: Zu sehen ist stets dieselbe Einheit, damit der Zuschauer eine emotionale Verbindung zu ihr aufbauen kann. Dies ist aber gar nicht so einfach, da die Geschichte vollkommen auf Held Jack fixiert ist. Grund dafür ist die aussergewöhnliche Erzählweise des Films: Den Anfang des Films macht das Unglück, in jenem Jack verschüttet wird. Daraufhin erinnert er sich an sein Leben zurück. So entsteht von ihm zwar ein gutes Portrait, die anderen Feuerwehrmänner werden aber wie links liegen gelassen. Kein Wunder also, dass man nicht mitfühlt, als einer von Jacks Kollegen buchstäblich in Flammen aufgeht - man hat keine Verbindung zu ihm und muss erst mal überlegen, wer er überhaupt war.
Der Einzige, den man ausser Jack auch ein wenig kennen lernt, ist sein Vorgesetzter Kennedy. Verkörpert wird er von John Travolta. Nach etlichen schlechten Filmen (Ausnahmen wie 'Password: Swordfish' nicht mit eingerechnet) wird ihm hier eine etwas dankbarere Rolle geboten. Der Oscarnominierte Joaquin Phoenix übernimmt die Hauptrolle von Jack. Er macht seinen Job prima und ist um einiges besser als in 'Village'. Seine Meisterleistung in 'Gladiator', für die es eben fast einen Academy Award gegeben hätte, bleibt aber nach wie vor unerreicht. In Nebenrollen sind fast ausschliesslich unbekannte Mimen zu sehen, etwa Jacinda Barrett oder Billy Burke. Diese Figuren kommen aber nur wenig zum Zug, da der rote Faden wie bereits erwähnt auf Jack zugeschnitten ist. Dies ist aber nicht das einzige Problem, mit dem 'Im Feuer' zu kämpfen hat. Irgendwie kommt einem der Film wie ein plakativer Werbespot für die Feuerwehr der USA vor. Dass dabei nicht mit Klischees gespart wird, versteht sich von selbst. Trotzdem hat 'Im Feuer' auch seinen Charme und Mitreisskraft: Die Liebesgeschichte ist nett (obwohl alles sehr schnell geht) und die knisternde Spannung des Feuers kommt gut rüber. Dennoch fehlt dem Film der letzte Schliff, um besser zu sein. Für Phoenix- oder Feuerwehrfans ist er aber sicherlich gut genug.
Bild Das Bild hat sowohl positive, als auch negative Seiten: Die Farben in etwa sind nicht ganz so ausdrucksstark, wie man es sich erhofft hat. Dafür kann die Schärfe grösstenteils überzeugen und Rauschen gibt es lediglich in Ausnahmefällen, wenn besonders dunkle Sequenzen gezeigt werden. Der Kontrast bleibt stets ausgewogen. |
Sound Wenn man mit den Feuerwehrmännern im flammenden Inferno drin ist, breitet sich diese bedrückende Atmosphäre mit dem Surroundsound umso mehr aus. Man erlebt ein unglaubliches Mittendrin-Gefühl. Jedoch bei den dialoglastigen Szenen kommen die Rears weniger zum Einsatz und man setzt vermehrt den Center und die Frontspeaker ein. |
Extras
- Making of
- Helden des Alltags
- Zusätzliche Szenen
- Audiokommentar von Regie und Cutter
- Musikvideo
Wie leider so oft bei Touchstone DVDs sind die Extras ziemlich mager ausgefallen. Neben einem Making of gibt es eine "Lobeshymne" für Feuerwehrmänner. Wie der Film an sich wirkt dies ein wenig wie ein Werbevideo, wenn auch mit Tiefgang. Standards wie zusätzliche Szenen findet man natürlich auch auf der Disc, genau wie ein Musikvideo.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Ladder 49 |
Genre | Actiondrama |
Studio | Touchstone Pictures |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 110 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Jay Russell |
Darsteller | Joaquin Phoenix, John Travolta, Morris Chestnut, Robert Patrick, Balthazar Getty, Jacinda Barrett |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 Russisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Spanisch, Türkisch, Arabisch, Russisch, Lattisch, Litauisch, Estnisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 22.06.05