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Inhalt |
Nicholas Winton (Johnny Flynn / Anthony Hopkins), ein junger Londoner Makler, rettet in den Monaten vor dem Zweiten Weltkrieg 669 Kinder vor den Nazis. Er besucht Prag im Dezember 1938 und findet dort Familien vor, die vor dem Aufstieg der Nazis in Deutschland und Österreich geflohen waren und unter verzweifelten Bedingungen und der unmittelbaren Bedrohung einer Nazi-Invasion leben. Ihm wird sofort klar, dass es ein Wettlauf gegen die Zeit ist: Wie viele Kinder können er und sein Team retten, bevor die Grenzen geschlossen werden? |
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Originaltitel |
One Life |
Produktionsjahr |
2023 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 110 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
James Hawes |
Darsteller |
Johnny Flynn, Anthony Hopkins, Helena Bonham Carter, Lena Olin, Romola Garai |
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Kritik |
Trotz seiner furchtbaren Tragik gab es in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs auch viele Helden, die teils ihr Leben riskierten um Gutes zu tun. Der Brite Nicholas Winton war eines von diesen Helden. Er organisierte die Rettung von 669 jüdischen Kindern, welche dadurch aus grauenvollen Zuständen in der Tschechoslowakei in das sichere England zu Pflegefamilien kamen. Viel mehr ans Herz ging jedoch ein Wiedersehen, welches definitiv in die Geschichte einging: Fünfzig Jahre nach seinen Rettungsmissionen wurde Winton in die BBC-TV-Sendung 'That's Life!' eingeladen - wo er von zahlreichen "Kindern", die er damals gerettet hatte, überrascht wurde. Regisseur James Hawes, der bisher mehrheitlich TV-Serien drehte, widmet seinen ersten Kinofilm eben diesem Winton. Mit Fokus auf dieses bekannte Wiedersehen in der BBC-Sendung, spielt der Film zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs wie auch fünfzig Jahre später - was mit Anthony Hopkins und Johnny Flynn folgerichtig zwei Schauspieler benötigte. Hopkins prangert zwar auf dem Filmplakat und ist elementar für die eben genannte 'That's Life!'-Szene (ganz klar das Herzstück von 'One Life'), doch viel Screentime erhält der zweifache Oscar-Gewinner nicht. Viel mehr ist es dann Johnny Flynn (Operation Mincemeat'), welcher als junger Winton die ganze Arbeit macht. Seine Szenen sind hingebungsvoll, emotional und Flynn verkörpert den Wandel vom zahlenorientierten Börsenmakler zum leidenschaftlichen Kinderretter ungemein glaubhaft und gut. Auch das Umschalten zwischen den Zeitebenen gelingt Regisseur Hawes einwandfrei, auch wenn die Gegensätze zwischen dem energetisch-motivierten jüngeren Ich und des trägen, bescheiden-wortkargen älteren Ich von Winton nicht grösser sein könnten. So wirkt der Film letzten Endes zwar nicht ganz so harmonisch wie es eigentlich zu einer solch rührseligen Geschichte passen würde, doch Wintons Arbeit wird geehrt und vermutlich wird nach diesem Film nun einigen Menschen mehr das Winton-Denkmal auf dem Prager Hauptbahnhof auffallen. Zwar nicht ganz so mitreissend, dafür aber sehr
herzerwärmend und tolle Schauspiel-Leistungen |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 25.06.24
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