Alias - Season 3
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Kritik
In Sachen Cast hat sich wie schon bei der vorherigen Staffel eher weniger getan. Jennifer Garner ist nach wie vor der Mittelpunkt und Victor Garber brilliert gemeinsam mit Ron Rifkin in den Nebensparten. Doch zum Maincast stösst eine wichtige Person dazu, die das Geschehen der Staffel gehörig durcheinander wirbelt: Melissa George als Lauren Reed. Sie spielt ihren unschlüssigen Charakter sehr gut und ist jeweils für die verschiedenen Gesinnungslagen bestens geeignet. Zwar gibt es noch ein anderes wichtiges Castmitglied, dieses würde aber viel zu viel von der Handlung vornweg nehmen, weshalb wir es unerwähnt lassen. Für alle, die die dritte Staffel bereits kennen ein kleiner Hinweis dazu: The Passenger. Wie bereits in den vorherigen Staffeln gibt es auch Gastauftritte, unter anderem wieder Quentin Tarantino und David Carradine, sowie 'Alias'-Neulinge Isabella Rossellini und Vivica A. Fox. Ausserdem taucht in einer Folge Bradley Cooper wieder auf, der bisher als Will Tippin zum Hauptcast gehört hat.
Klingt bisher etwa gleich genial wie bei den vorherigen Staffeln. Doch nun gibt es Grund zur Kritik: Beschäftigt sich die erste Hälfte der dritten Staffel mit der Frage, was mit Sydney passiert ist, geht der zweite Teil in eine ganz andere Richtung: Man konzentriert sich wieder mehr auf die ganze Milo Rambaldi Geschichte und findet merkwürdige Artefakte sowie neue Prophezeiungen. Dies nimmt leider in den letzten paar Folgen zu stark überhand, so dass man sich richtig darin verstrickt fühlt und die ganze Geschichte nur noch nervt. Besser wäre es gewesen, die Vermisstheit der Agentin etwas auszuweiten. Ein weiterer negativer Punkt ist die Abwesenheit von Castgranate Lena Olin aus der zweiten Staffel (damals als Sydneys Mutter Irina Derevko). Man hat sie zwar versucht mit E-mails und einer Schwester zu kompensieren, dies ist den Machern aber nicht gänzlich gelungen. Bleibt zu hoffen, dass in der kommenden vierten Staffel diese Sachen ausgemerzt werden – versprochen hat es 'Alias'-Erfinder J.J. Abrams immerhin.
Trotzdem: Auch die dritte Staffel von ‚Alias‘ ist alles andere als schlecht – sie übertrifft noch immer die meisten anderen Serien! Denn die technische Umsetzung, die Special Effects und die Musik faszinieren genauso wie die aufwändigen Kulissen in "fremden" Ländern, die meistens auf dem Disneyareal gedreht wurden. Aber das gewohnte 'Alias'-Feeling trifft einfach zu wenig auf, besonders in den bereits erwähnten letzten Folgen. Man fragt sich jetzt, was ist denn dieses Feeling. Ganz einfach: Menschlichkeit. Zuvor hatte Sydney Bristow ein Privatleben, Spass und auch mal Szenen, die rein gar nichts mit ihrem Job zu tun hatten. All dies fehlt in der dritten Season zu grossen Teilen. Fans und solche die es werden wollen kommen aber auch um die 22 Folgen der dritten Season nicht herum, insbesondere da wieder ein herrlich schockender Cliffhanger den Zuschauer bis zur nächsten Staffel an den Nägeln kauen lässt.
Bild Am Bild gibt es wieder einmal nur wenig zu kritisieren: Eine für Serien vorbildliche Schärfe ist genauso vorhanden wie stechende Farben und ein guter Kontrast. Lediglich auftretendes Hintergrundrauschen macht sich negativ bemerkbar. Für eine TV-Show gehört das Bild aber wie schon bei den vorherigen Staffeln zur Top-Liga. |
Sound Hat man bei der zweiten Staffel den deutschen Ton noch in 5.1 abgemischt, kehrt man jetzt wieder zu Stereo zurück. Damit kommen deutsche Zuschauer nicht in den Genuss von krachenden Effekten und Explosionen. Sowieso ist die deutsche Version schwach: Bei der Synchronisation hat man nicht besonders viel studiert, denn Lauren und Sydney siezen sich bis in die letzte Folge - das passt überhaupt nicht! Auch dass man aus dem Covenant den Konvent gemacht hat, ist ein schlechter Entscheid |
Extras
- 3 Audiokommentare
- Alias animiert: Tribunal
- Ganz nah dran: Diverse Specials mit Hintergründen
- Von Burbank nach Barcelona
- Zusätzliche Szenen
- Pannen vom Dreh
- Das Team 'Alias'
Wie schon bei den vorherigen Staffeln bietet auch die dritte reichhaltig Bonusmaterial: Das Blopper Real ist wieder sehr witzig (etwa von Isabella Rossellini "I am your sisters mother" anstatt "I am your mothers sister"), die Dokumentationen über die Requisiten und Drehorte sind aufschlussreich. Ausserdem gibt es drei Audiokommentare. Jener mit zwei Fans der US-DVD wurde leider gestrichen. Interessant: Eine animierte Version von 'Alias'.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Alias - Season 3 |
Genre | Agentenserie |
Studio | Touchstone Television |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 897 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | J.J. Abrams |
Darsteller | Jennifer Garner, Victor Garber, Ron Rifkin, Michael Vartan, Melissa George, Greg Grunberg, David Anders |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Englisch: Dolby Digital 5.1 Italienisch: Dolby Digital 2.0 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch, Spanisch |
Anzahl Discs | 6 |
Verpackung | Amarayhüllen in Pappschuber mit Plastikhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 03.11.05