The Amityville Horror
|
|
Kritik
Nach 'Ring' und 'The Grudge' folgt nun ein weiteres Remake zu einem alten Horrorfilm. Und wieder trägt ein kleines Mädchen darin eine tragende Rolle. Dies grenzt zwar schon fast an Ideenlosigkeit, aber nun gut. Hauptfokus ist in 'Amityville Horror' schliesslich auf George gelegt, der sich vom liebenden Stiefvater langsam zu einem furcht erregenden Psychopathen wandelt. Und hier zeigt sich eine der grossen Schwächen des Films auf: Ryan Reynolds. Er scheint für diese Rolle nicht wirklich geschaffen zu sein, da seine Figur über die ganzen eineinhalb Stunden "charakterlos" bleibt. Zwar werden weibliche Zuschauer aufgrund seines gestählten Körpers reihenweise dahin schmelzen, doch dies macht sein Schauspiel auch nicht besser. Melissa George hingegen nimmt man die Rolle der fürsorglichen Mutter locker ab und auch "ihre" Kids spielen gut. In einer verführerischen Nebenrolle ist übrigens auch Rachel Nichols zu sehen.
Die Story des Films soll auf einer wahren Begebenheit basieren. Dass sich Hollywood die Freiheit genommen hat, die Geschichte gehörig auszuschmücken, versteht sich von selbst. Stören wird dies niemanden, denn der Spannung tun die übermenschlichen Situationen sehr gut. Wenn da Melissa George mit ihrer Filmtochter spricht und plötzlich sitzt das tote Mädchen noch daneben, erzeugt dies eine unheimliche Gänsehaut. Gepaart mit der atmosphärischen Musik bekommt man einige der besten Horror-Szenen der letzten Jahre geliefert. Dadurch unterscheidet sich das Remake auch am meisten von seinem Original: War früher mehr Wert auf Subtilität gelegt, wird hier teilweise richtig aus den Vollen geschöpft. Für den gesamten Film lässt sich dieses Urteil aber dennoch nicht übertragen. Denn die letzte Viertelstunde ist zwar äusserst spannend, aber man kann nicht von einem Logik-Meisterwerk sprechen. Sowieso bleiben viele Fragen unbeantwortet und auf jene es eine Antwort gibt, wirken etwas lächerlich. Wer sich aber wieder mal gut erschrecken und gruseln will, kann getrost einen Blick riskieren. Aber Achtung: Bootshäuser werden nach diesem Film wohl für jeden in einem neuen Licht erscheinen.
Bild Das Bild ist sehr gut gelungen! Schärfetechnisch wird einem hohes Niveau geboten, das sich nicht zu verstecken braucht. Farblich hat man den Film in kalten Tönen gehalten. Ausnahmen bilden die Erinnerungsvideos, die passende Wärme ausstrahlen. Einziger negativer Punkt ist ein gelegentlich auftretendes Hintergrundrauschen, das sich aber nur marginal bemerkbar macht. |
Sound Was wäre ein Horror-Film ohne die Zusammenzuck-Momente, die grösstenteils von der Akustik ausgehen. Und wir garantieren: 'Amityville Horror' bietet einige dieser Szenen! Dank eines gelungenen Surrounds und gezielt eingesetzten Schock-Effekten, bildet sich eine beklemmende Atmosphäre. Wenn dann auch noch die Musik einsetzt, kommt der Bass ebenfalls in Fahrt. |
Extras
- Audiokommentar
- Entfallene Szenen
- Was geschah im Haus der Defeos
- Quelle des Bösen - Making of
- Am Set - Einblicke in verschiedene Szenen
- Fotogalerie
- Trailer
Zwar bietet die DVD nicht besonders viele Extras, dafür aber umso bessere. Der Audiokommentar ist extrem informativ und enthält einige interessante Statements. Das Special darüber, was wirklich im Haus geschehen ist, gefällt ebenfalls. Denn jetzt bekommt man einen Einblick zur Vorlage des Films: Eine schaurige Tragödie. Nicht minder spannend ist das umfangreiche Making of, das sich mit den Darstellern, der Story und vielem mehr beschäftigt. Dazu gibt es Standartkost wie eine Fotogalerie und (gute!) gelöschte Szenen. Der Amaray-Hülle liegt ein vierseitiges Booklet inklusive Kapitelstruktur bei.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Amityville Horror |
Genre | Horror |
Studio | MGM Pictures |
Verleih | MGM DVD |
Laufzeit | ca. 86 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Andrew Douglas |
Darsteller | Ryan Reynolds, Melissa George, Philipp Baker Hall, Rachel Nichols, Jesse James |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 05.11.05