Amityville Horror
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Kritik
Regisseur Stuart Rosenberg feiert dieses Jahr seinen achtundsiebzigsten Geburtstag. Bis 1963 produzierte er vorwiegend TV-Serien, bevor er sich danach an TV-Produktionen machte und sich dann in den frühren Siebzigern den Kinofilmen widmete. Mit ’Amityville Horror’ schaffte er ganz klar den absoluten Durchbruch in diesem Genre. Rod Steiger, der in diesem Film den Pater Delaney spielt, gelang dies schon 1968 als er den Oscar für den besten Hauptdarsteller gewann. Ein solch viel versprechendes Team weiss schon im Vorne hinein zu gefallen und das Endresultat kann sich wahrlich sehen lassen. Jedenfalls das letzte Drittel. Der Anfang des Filmes ist zwar noch gelungen. Sprich; spannungsaufbauend und der Zuschauer wartet sichtlich bis der Spuk, im wahrsten Sinne des Wortes, beginnt.
Doch er muss sich über eine Stunde gedulden. Diese Zeit hätte problemlos mit gezielten Schockszenen und Musikeinsätzen überbrückt werden können. Doch von dem ist nichts zu vernehmen. Letztere kommen sehr selten bis gar nicht vor – nur gerade mal in einigen Szenenübergängen – nicht einmal als Hintergrundmusik. Schockszenen gibt es in diesem eher schwachen Anfang nur gerade mal zwei gute – diese haben es aber redlich in sich. Nichtsdestotrotz kann in diesen Anfängen immerhin die schauspielerische Leistung der Hauptdarsteller überzeugen. Besonders James Brolin, dessen Charakter in diesem Film eine üble Verwandlung durchmacht, kann diese verschiedenen Etappen, durch die seine Person durchgehen muss, äusserst glaubhaft darstellen.
’Amityville Horror’ ist trotz alledem kein schlechter Film. Ganz im Gegenteil. Genau dieser Streifen trieb die Horrormacher an, vermehrt Geschehnisse in den klassischen Geisterhäusern spielen zu lassen und auch vermehrt mit Poltergeistern zu arbeiten. Denn Stuart Rosenberg hat mit diesem Film beweisen, dass nicht immer Blut fliessen muss, damit guter Horror erzeugt wird. Für Fans ist diese Gold-Edition zudem ein Schmankerl, da sehr viele interessante Dokumentationen rund um das Geisterhaus von Amityville vorhanden sind und die Technik enorm aufgebessert wurde.
Bild Für einen 26 Jahre alten Film ist das Bild in einer sehr guten Qualität. Rauschen ist überhaupt keines ersichtlich (was bei so vielen dunklen Szenen ein Lob verdient) und Schärfeverluste sind ebenfalls keine zu vernehmen. Die Farben jedoch wirken ein wenig zu milde und lassen die Stärke des Kontrasts zu sehr zurückstufen. Ansonsten aber ein gutes Resultat. |
Sound Der Film arbeitet mit der 5.1-Option. Diese wird, überraschenderweise für einen solch alten Film, sehr häufig und gezielt eingesetzt. So ist beispielsweise das Holzhacken von George Lutz stets zu orten, auch wenn es nicht im Bild ist. Auch ähnliche Geräusche wurden voll und ganz auf die hinteren Speaker gelegt. Da sich das komplette Bonusmaterial auf einer zweiten Disc befindet, hat es auch genug Speicherplatz übrig, um gute, klare Dialoge einzuspielen. |
Extras
- Audiokommentar von Dr. Hans Holzer, PhD Parapsychology
- Making Of: ’In Gottes Namen, raus hier!’
- Dokumentation: ’Rätsel der Geschichte Amityville: Der Spuk’
- Dokumentation: ’Rätsel der Geschichte Amityville: Horror oder Täuschung?’
- Vorschau: Das Remake von ‘Amityville Horror’
- Radiowerbungen
- Kinotrailer
- 8-seitiges Booklet mit Hintergrundinformationen
Die Extras werden auf einer zusätzlichen Disc präsentiert, die ebenfalls in der goldenen Amarayhülle vorhanden ist. Herzstück dieses Bonusmaterials sind ganz klar die zwei Dokumentationen an je zweiundvierzig Minuten und das Making Of von gut einer halben Stunde. Interessant für Fans ist bestimmt auch die Vorschau auf das Remake von ’Amityville Horror’, das mit Sicherheit Lust auf mehr macht. Die Radiowerbungen sind jedoch eher als überflüssig abzustempeln.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Amityville Horror |
Genre | Horror |
Studio | Professional Films Inc. |
Verleih | MGM Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 114 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Stuart Rosenberg |
Darsteller | James Brolin, Margot Kidder, Rod Steiger, Don Stroud, Murray Hamilton |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Spanisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 Italienisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Französisch, Italienisch, Spanisch, Niederländisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Dänisch, Portugiesisch, Griechisch, Türkisch, Deutsch (für Hörgeschädigte), Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 18.11.05