Matchstick Men
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Kritik
Schon beim Intro von "Tricks" wird einem klar, dass
es sich bei dem folgenden Streifen nicht bloss um einen kommerziellen Gag, sondern
um einen tiefgründigeren Film handelt. Stilistische Aufnahmen von Roys
makelloser Wohnung und seinem prachtvollen, einwandfrei sauberen Pool lassen
für den Anfang schon einmal Wohlfühl-Stimmung aufkommen. Die ganzen
Szenen hinterlegt von einem, wie immer wunderbar auf den Film abgestimmten,
Score von Hans Zimmer. Dieses Mal griff er grösstenteils zu Stücken
aus den frühen Sechzigern: Rhythmische Jazz-Tracks, die über Lounge
bis hin zu Tango reichen. Die Musik wurde über den ganzen Film sehr gekonnt
und passend verteilt, so dass man akustisch nie unverwöhnt bleibt. Oscarpreisträger
Nicolas Cage beweist einmal mehr, dass er in jede erdenkliche Rolle springen
kann, um darin sein erstaunliches Schauspieltalent unter Beweis zu stellen.
Seine Neuroseanfälle kommen sehr glaubhaft rüber und auch sonst versinkt
er sichtlich in der Rolle des Kleinkriminellen. Auch an Alison Lohman ist ein
Lob zu richten. Sie spielt im Film die vierzehnjährige Angela. Obwohl Alison
zu Drehzeiten des Films zehn Jahre älter war, kann sie die Rolle des Teenagers
mit deren hysterischen Anfällen sehr überzeugend darbieten.
Zur Story: Am Anfang des Filmes glaubt man eine gemütliche, typisch amerikanische
Komödie zu erleben, die das Leben eines Kleinkriminellen zeigt. Dieser
Vermutung kann man auch über einige Zeit nachgehen, bis dann Roys Tochter
Alison ihren Auftritt hat. Nach einigen Vater-Tochter-Abenteuern beginnt dann
der Genrewechsel von der Komödie zum Drama - was auch relativ gut gelingt.
Jedoch verliert die Geschichte gegen den Schluss ein wenig die Einfachheit die
man am Anfang des Filmes erlebt hat. Der Film wirkt dann sehr komplex, wenn
auch nicht gerade hektisch. Nur für Enthusiasten, die sich gewollt mit
den letzten Szenen auseinandersetzen wollen und sich nach dem Film Gedanken
darüber machen, werden ihn sensationell finden. Für alle anderen wirkt
der Film bis zum umstrittenen Schluss sehr unterhaltsam und spannend, gespickt
mit sehr guten Schauspielern. "Tricks" ist bestimmt ein gelungener
Film, durch seinen stürmischen Genrewechsel jedoch leicht getrübt.
Bild Das Bild überzeugt vor allem bei Aussenaufnahmen und glänzt dabei in prächtigen Farben. Es gibt jedoch leider auch einige Stellen bei denen der Hintergrund ein wenig neblig wirkt. Aber vielleicht sind diese gewissen Szenen die Absichten des Regisseurs, die das traurige Leben des Hauptdarstellers widerspiegeln sollen. In manchen Sequenzen wirkt das Bild allerdings etwas unscharf. |
Sound Der Ton bei diesem Film ist ziemlich gelungen: Sprech- und Geräuschkulisse sind fabelhaft aufeinander abgestimmt und Hans Zimmer glänzt mit einem wunderbar stilvollen Score. Allerdings vermisst man echte Surroundeffekte: Die hinteren Lautsprecher werden fast ausschliesslich für den Score genutzt. |
Extras
- Ein sehr ausführliches, dreiteiliges Making of
- Original-Kommentar von Regisseur/Produzent Ridley Scott
- Original-Kommentar von Autor Nicholas Griffin
- Original-Kommentar von Autor/Produzent Ted Griffin
- USA-Kinotrailer
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Matchstick Men |
Genre | Komödie/Drama |
Studio | Warner Bros. |
Verleih | Warner Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 111 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Ridley Scott |
Darsteller | Nicolas Cage, Alison Lohman, Sam Rockwell, Bruce Altman, Bruce McGill |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch, Griechisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.07.04