The Frighteners
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Kritik
Egal wie episch 'Herr der Ringe' oder gefühlvoll 'King Kong' ist - seine Ursprünge hat Regieass Peter Jackson im Horrorgenre. Dabei ist 'The Frighteners' sein bisher letztes Werk in diesem Fach. Dieses haftet aber noch immer in den Gedanken der Fans. Wobei der Film kein richtiger Horrorfilm ist. Vielmehr ist er eine Horrorkomödie, was sich schon nur durch den Hauptdarsteller abzeichnet: Michael J. Fox hatte schon immer eine komische Ader und diese passt perfekt in die herrlich düstere Welt von 'The Frighteners'. Er schafft es einfach immer, Szenen ins rechte Licht zu rücken, selbst wenn sie gar nicht so toll sind. Seine Geister-Co-Stars, gespielt von John Astin, Chi McBride und Jim Fyfe, verstärken den witzigen Ton des Films. Anders bei der weiblichen Hauptrolle: Trini Alvarado bringt immer wieder die ernsten Töne in das Abenteuer zurück. Kaum merklich wandelt sich die Geschichte dann langsam vom gemütlich witzigen zum düster spannenden Spektakel. Das ist alles andere als negativ, sondern eine wohlige Evolution inmitten des Films.
Das richtig faszinierende an 'The Frighteners' ist die Geschichte. Der Faden spinnt sich von der ersten Minute an durch den gesamten Film und immer wieder werden kleine Hinweise auf die leitende Frage des Films geboten: Wer steckt hinter den mysteriösen Todesfällen. Neben den bereits erwähnten Figuren gibt es noch eine, die für den Film von grosser Bedeutung ist: Milton Dammers, gespielt von Jeffrey Combs. Seine merkwürdig zurückgezogene, äusserst introvertierte Art passt zu Jacksons Sinn für Abgefahrenes. Doch Dammers ist auch die Figur, die dem Film am meisten Faszination kostet. Denn irgendwie erinnert der Typ an Hitler. Dies wird weiter bekräftigt, als man ein Hakenkreuz auf seiner Hand eingebrannt entdeckt. Und dass er gegen Ende des Films seine Leidensgeschichte als Kind erzählt, ist auch nicht wirklich hilfreich für den Film. All das kostet einen fahlen Beigeschmack. Sowieso ist fraglich, warum man diese Figur überhaupt eingeführt hat. Der Film hätte auch mit einem anderen, viel nebensächlicheren Ermittler gut funktioniert.
Trotz Dammers ist 'The Frighteners' noch immer ein sehr unterhaltsamer und vor allem spannender Film. Immer wieder wird man mit überraschenden Situationen erschreckt, die einen richtig zusammenzucken lassen. Dass dies so gut funktioniert, ist auch den tollen Effekten zu verdanken. Und diese haben es insofern verdient angebetet zu werden, weil sie den Ausschlag für 'Herr der Ringe' gegeben haben: Dadurch, dass Jackson von der Horrorkomödie so viele vorrätige Computer hatte, überlegte er sich, was man damit anfangen könnte - und schliesslich landete er bei der Verfilmung von J.R.R. Tolkiens Trilogie, welche ihn wiederum zu 'King Kong' geführt hat. Es ist also unglaublich, wie wichtig jedes einzelne Werk in Peter Jacksons Biografie ist. Und noch schöner ist, dass alle ein konstant hohes Niveau haben, auch wenn 'The Frighteners' mit Dammers einen grossen Schwachpunkt verzeichnen muss.
Bild Die Leute um Peter Jackson wissen, wie man ein DVD-Bild aufbereitet. Die Schärfe ist konstant hoch und Rauschen oder Verschmutzungen sind beim besten Willen nicht zu erkennen. Die stets sehr dunkel gehaltenen Farben bieten einen guten Kontrast, was dem hohen Niveau der Gesamtqualität entspricht. |
Sound 'The Frighteners' bietet unzählige Möglichkeiten für knallende Effekte und Surroundgetöse – und nutzt diese auch fast immer aus. So schwirren die Geister akustisch am Zuschauer vorbei, Gewehrschüssen sind hinter, vor oder neben einem zu hören und die Stimmen verteilen sich gekonnt. Und das Beste ist, dass dies auch für den Directors Cut gilt! Schade: Die deutsche Tonspur des Hauptfilms ist nur in 2.0 Surround abgemischt. |
Extras
- Director’s Cut
- Einführung durch Peter Jackson
- Audiokommentar zum Director’s Cut
- Geistergeschichten
- Drehbuchentwicklung
- Michael J. Fox & Trini Alvarado
- Jim Fyfe, Chi McBride, John Astin
- Proben
- Storyboards
- Lyttelton als Fairwater
- Am Set
- Vorstellung der WETA Studios
- Szene 28
- Geister-Effekte
- Motion Control & Bluescreen
- Die Jackson Boys
- Stunts
- The Reaper Rustler
- The Gatekeeper
- Jeffrey Combs
- Miniaturen
- Dee Wallace Stone & Jake Busey
- Trinis Blaue Flecken
- Slimeface & Blobman
- Wallpaperman & Portraitman
- Beschleunigung
- Der Wurm
- The Gatekeeper, The Judge, weitere unveröffentlichte Szenen
- Musik
- Bloopers
- Ratings & Finale Gedanken
- Credits
- Kinotrailer
Peter Jackson ist nicht nur der Herr der Ringe sondern auch des Bonusmaterials. Auf satten zwei reinen Bonusdiscs dokumentiert der Regisseur und sein Team alles, was mit dem Film zu tun hat. Egal ob es ums Drehbuch, das Storyboard (das man in 45 Minuten als Film zeigt), die Darsteller, den Dreh, die Effekte oder um die Musik geht - schlichtweg alles wird in diesen famosen Dokumentationen zur Genüge abgedeckt. Auch wird WETA, das Effektstudio, vorgestellt und man ist mit dabei, wie die Bluescreen-Szenen entstehen. Auch witzig sind die Bloopers, immer wieder gespickt durch hinein geschnittene Interviewschnipsel. So befindet sich Michael J. Fox einige male sprichwörtlich im falschen Film. Highlight ist aber ganz klar der 13 Minuten längere Director’s Cut des Films auf Disc Nummer 4, der mit ebenso guter Technik wie der Originalfilm daherkommt, jedoch nur in Englisch mit alternativen deutschen Untertiteln. Ebenfalls optional ist ein Audiokommentar von Jackson dazu.
Daher kommen die insgesamt vier DVDs im schmucken Digipack, jedoch ohne Booklet.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Frighteners |
Genre | Horrorkomödie |
Studio | Wingnut Film |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 105 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Peter Jackson |
Darsteller | Michael J. Fox, Trini Alvarado, Jeffrey Combs, John Astin, Chi McBride, Jim Fyfe |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Surround Englisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch |
Anzahl Discs | 4 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Adrian Spring am 04.01.06