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Little Big Man



Release:
1. April 2004

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Kurzkritik:
Die "Meisterhafte Leistung" (Hollywood Reporter) Dustin Hoffmans, darf man hier ganz gross schreiben: 'Little Big Man' ist ohne Zweifel eine extraordinäre Western-Referenz, die sich eigentlich selbst nicht ernst nehmen kann und dennoch klarer und deutlicher als je her zeigt, wie der Westen tatsächlich war. Dieses Spektakel ist jedem Fan von spannenden und vielsagenden Klassikern ans Herz zu legen.







Inhaltsangabe

Er ist der 121 Jahre alte einzige Überlebende von General Custers letztem Gefecht. Er erzählt seine bewegende Lebensgeschichte, angefangen bei seiner Adoption durch die Cheyenne-Indianer bis hin zu seinen Ehen und seiner Freundschaft mit Wild Bill Hickok. Seine unglaublichen Geschichten lassen schnell vermuten, dass er einer der grössten Lügner sein könnte, die jemals im Westen unterwegs waren.



Kritik

Der Roman 'Little Big Man' von Thomas Berger wurde mit Preisen der "Western Heritage Foundation" und des "National Institute of Arts and Letter" ausgezeichnet. Aus heutiger Sicht, erscheint dies meist schwer nachvollziehbar: Typische Klischee-Western mit Revolverhelden, Indianer (mehr blutrünstig als menschlich) und hübschen Fräuleins, die nach ihrer Erschiessung gerächt werden wollen, zeichnen noch heute das grundlegende Gesamtbild eines typischen "Westerns". Und 'Little Big Man'?

Jack Crabb's Odysee durch den Westen hat irgendwie alles, was man sich als Fan wünschen kann. In bester 'Forrest Gump' Manier erzählt der 121 Jahre alte Greis Crabb seine Lebensgeschichte im Wilden Westen: Wie er von einem Cheyenne-Häuptling adoptiert bzw. entführt wurde, seinen Indianer Kollegen nicht selten das Leben rettete, selbst als 'Indianerfreund' von der Kavallerie verhaftet und reassimiliert wurde und gar verschiedene erfolgreiche Ausschweifungen in seiner Biografie verzeichnen durfte. Crabb war Revolverheld, Ehemann, Indianer, Schützling, Späher und leidenschaftlicher Rächer seiner verstorbenen Indianer-Braut. Ausserdem war er der einzige weisse Überlebende der Schlacht am Little Bighorn.

Die Geschichte wird durchgehend tragisch-komödiantisch erzählt und Regisseur Arthur Penn versäumt es nicht, auch auf Thomas Berger's ideologischen Hintergründe einzugehen. Ein "Bleichgesicht" dass sich zwischen zwei Kulturen etabliert findet, die sich die ganze Zeit bekriegen und gegenseitig hassen. Die Indianer, die klare Minderheit aber in ihrer Moral unerschüttlich, gegen die "kultivierten" Siedler und Plünderer Amerikas. Durch dieses Hin- und Hergerissensein zwischen zwei Welten, wird die Geschichte Jack Crabbs nie langweilig. Stellen, wie der Begegnung Crabbs mit Wild Bill Hickok, oder die retadierende Konfrontation mit der erotisch anziehenden Mrs. Pendrake, halten den Zuschauer unmerklich auf Trab. Die ca. 134 Minuten verfliessen so ziemlich schnell und am Ende ist man persönlich erfüllt, mit einer Hülle an Informationen über das 19te Jahrhundert des Amerikas, wie man produktiv erweitert auch aus einem 'Forrest Gump' einhergehen könnte.

Die Schauspieler agieren dabei unbeschreiblich überzeugend: Dustin Hoffman - zu Beginn als kleiner Indianer-Schnösel und später gar als fruchtbarer Ehemann mit vier Indianer-Frauen - kann in jeder Hinsicht seine Schauspieler Kollegen an die Wand spielen. Dies wäre an sich aber nicht einfach: Eine hinreissende Faye Dunaway, liefert als willige Ersatzmutter ein grandioses Schauspiel und auch Rothaut Old Lodge Skin, lässt in seine blutverwandte Rolle wunderbar viel Leidenschaft hineinfliessen. Durch sein Potential erhält 'Little Big Man' den speziellen Charakter des Anti-Western, wirkt aufklärerisch in vielen Bezügen und zeigt aus einer individuellen Sichtweise, wie der Western (vielleicht) "wirklich" war.

Die DVD
Bild
Anbetracht der Tatsache, dass der Film schon über 30 Jahre auf dem Buckel hat, wurde das Bild hübsch gemastered. Die Schärfe ist zwar kaum besser als Durchschnitt, besticht aber durch eine schöne Detailtiefe. Teilweise gibt es ein unschönes, feinkörniges Rauschen im Hintergrund, dies mag allerdings ein bisschen der gelungene Kontrast verschmerzen. Auch die Farben sind angenehm sauber und satt und Defekte gibt es so gut wie keine.
Sound
Die DVD bietet fünf Tonspuren, mit der üblichen Kratzer-Synchronisation bei solch alten Filmen. Die nicht originalen Synchronisationsspuren vor allem, weisen etwaige Tonfehler auf. Akkustisch wurden Musik und Umgebunggeräusche absolut nicht sauber abgemischt, hohe Tonfälle die den Volumen-Pegel hochschnellen lassen, übersteuern zu leicht. Allerdings dürfte man (wie schon beim Bild erwähnt) bei einem Film aus den 70er Jahren nicht sonderlich viel erwarten.

Extras

Die europäische DVD zu "Little Big Man" enthält keine Extras


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Little Big Man
Genre Western
Studio Paramount
Verleih Paramount Home Entertainment
Laufzeit ca. 134 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Arthur Penn
Darsteller Dustin Hoffman, Martin Balsam, Faye Dunaway, Jeff Corey, Chief Dan George
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Mono
Italienisch: Dolby Mono
Spanisch: Dolby Mono
Französisch: Dolby Mono
Untertitel Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch, Italienisch, Arabisch, Bulgarisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hebräisch, Holländisch, Isländisch, Kroatisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Serbisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 05.07.04

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