Casanova
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Kritik
Schon mit 'Chocolat' hat Regisseur Lasse Hallström eine im Grunde genommen harmlose Geschichte mit viel Witz und Charme zu einem einzigartigen Päckchen zusammen geschnürt. Damals waren der Lohn fünf Oscarnominierungen, diesmal volle Kinosäle. Denn 'Casanova' profitierte vom grossen Heath Ledger Hype, der kurz vor Kinostart mit der ganzen 'Brokeback Mountain'-Geschichte gross im Gespräch war. Dass dadurch auch Hallströms neuster Streifen etwas mehr als angenommen in den Medien vertreten war, ist für den Film verdiente Anerkennung. Denn selten hat zusehen bei einer Liebeskomödie mehr Spass gemacht. Die knackigen Dialoge paaren sich mit kurzen, aber salopp inszenierten Actionsequenzen; die Chemie zwischen Ledger und Miller ist vorzüglich. Und während den 107 Minuten Laufzeit geht dem Film nie die Luft aus.
Herrlich amüsant ist die ganze Verwechslungsgeschichte, die sich immer mehr verzwickt und zu immer noch witzigeren Situationen führt. So gibt sich Casanova vor Francesca zunächst als ehrenwerter Mann aus und behauptet später gar, ihr erwarteter Verlobter zu sein. Dafür wird der richtige Verlobe für jemand anderes gehalten und Francesca ist auch nicht nur, wer sie zu sein scheint. Und dass sich Casanova später auch noch als jene Person ausgibt, die Francescas zweite Identität ist, wird das Chaos komplett. Das mag alles sehr verwirrend klingen, doch die Erzählweise ist so locker gestaltet, dass bestimmt keine Grübeleien aufkommen. Darauf ist 'Casanova' auch gar nicht aus - er will einfach unterhalten. Schliesslich ist es keine Studie über den Frauenheld, sondern vielmehr eine witzige Hommage. Dass amüsante Ende lässt dann die Geschichte für alle guten Charaktere glücklich ausgehen, was auch nicht anders zu erwarten war.
Neben Heath Ledger, der erst 2006 wirklich zu Weltruhm gelangt ist, bietet die Liebeskomödie noch viele weitere bekannte Gesichter. Casanovas "Die will ich zur Braut"-Frau Francesca wird verkörpert von Sienna Miller ('Alfie'). Zudem gibt Jeremy Irons einen genüsslich konservativen Inquisitionsbeamten, Lena Olin - Hallströms Frau - die besorgte Mutter von Francesca und Oliver Platt der künftige Ehemann der Eigenwilligen. Tiefgang bekommen die beiden Hauptcharaktere zwar im letzten Drittel ein wenig, jedoch nie so, dass die Geschichte zu einem Drama ausufern würde. Vielmehr ist 'Casanova' perfekte Unterhaltung für einen unbeschwerten Filmabend, bei dem einfach wieder mal gelacht werden soll. Und dies keinesfalls, weil ein schwuler Cowboy mitspielt.
Bild Am Bild gibt es fast nichts zu bekritteln: Die Farben lassen Venedig am Bildschirm lebendig werden, die Schärfe kommt gut daher und auch Rauschen ist nicht oder nur selten wahrzunehmen. So hat es doch der grösste Frauenheld der Geschichte auch verdient. |
Sound Ein paar Effekte hier, ein paar Stimmen da und der Surround erwacht schon zum Leben. Natürlich hätte noch mehr drinnen gelegen als die erwähnten Dinge sowie die Musik, aber Hauptsache das Ganze kommt qualitativ gut daher - was auch der Fall ist. |
Extras
- Audiokommentar von Lasse Hallström
- Ein Abenteuer entsteht
- Kostümdesign
- Erweiterte Sequenz
- Ansichten von Venedig
Neben dem Audiokommentar des Regisseurs finden sich ein gutes Making of sowie Dokus zu den Kostümen und Venedig auf der DVD. Eine erweiterte Szene rundet das kleine, aber informative Paket ab.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Casanova |
Genre | Actionkomödie |
Studio | Touchstone Pictures |
Verleih | Walt Disney Studios Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 107 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Lasse Hallström |
Darsteller | Heath Ledger, Sienna Miller, Jeremy Irons, Lena Olin, Oliver Platt |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Holländisch, Arabisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 19.06.06