The New World
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Kritik
An Disneys ’Pocahontas’ aus 1995 mögen sich bestimmt noch sehr viele erinnern und nur die wenigstens dachten dazumal, dass das Script nicht aus Disneys Pinseln stammt. Nun machte sich Terrence Malick, bereits Regisseur von ’Der schmale Grat’ und ’Badlands’, an eine Neuauflage des Romans – weg von Zeichentrickfilmfiguren zu Schauspielern. Mitunter konnte er Hollywood-Stars wie Colin Farrell und Christian Bale gewinnen, die jedoch allesamt nicht nötig gewesen wären für das Endprodukt namens ’The New World’. Der Film macht nicht den Eindruck, als sei er angewiesen auf grosse Namen und wirkt eher wie ein künstlerischer Lakonierfilm, der bereits leicht ins Dokumentationsgenre überschwappt. Als Zuschauer kriegt man mehr Landschaftsaufnahmen geboten als Dialoge unter Charakteren und dies wirkt auf über zwei Stunden Filmlänge verteilt äusserst ermüdend. Nichtsdestotrotz ist ’The New World’ allerdings für einen Oscar nominiert worden und Youngstar Q’Orianka Kilcher erhielt bei den Young Artist Awards eine Nominierung in der Kategorie ’Beste Hauptdarstelelrin’.
In ’The New World’ wartet man als Zuschauer jeden Moment auf den erlösenden Augenblick, bei dem beispielsweise ein Frachtschiff geentert wird oder die grosse „Auf Leben und Tod“-Schlacht zwischen den Engländern und den Eingeborenen beginnt. Man wird sichtlich enttäuscht. Die kleineren Schlachten laufen zu schnell ab und können anhand fehlender oder schwacher Hintergrundmusik und unpassenden Kamerafahrten überhaupt nicht überzeugen, was die Spannungsfrage betrifft. Das fragwürdig populäre, aber starke Schauspielcast kann den Film dann glücklicherweise vor dem kompletten Aus bewahren. Wie schon angedeutet, hätten es auch Noname-Darsteller getan. Aber mit Collin Farrell prangt halt schon ein grosser Name auf dem Filmplakat, der Zuschauer anzulocken weiss. Eben genannter und Q’Orianka Kilcher, die die Häuptlingstochter Pocahontas mimt, ergeben ein wundervolles Liebespaar deren Emotionen buchstäblich wortlos auf den Zuschauer übertragen werden. Eine starke Leistung. Christian Bale kommt erst sehr spät zum Zuge, aber auch er kann seinen Charakter glaubhaft auf das Publikum übertragen. Zusammenfassend kann man sagen, dass ’The New World’ ein sehr ruhiges, friedliches und für viele wahrscheinlich ein zu langatmiges Drama darstellt. Wer also ein actionreiches Epos erwartet, ist mit diesem Film mit Sicherheit falsch bedient.
Die DVD
Bild Das Bild besticht durch eine optimale Schärfe und umwerfend satte Farben. Der Kontrast ist eher dunkel gehalten, passt sich jedoch blendend dem Ambiente an. Nachzieheffekte tauchen keine auf und selbst bei sehr rauchigen oder nebeligen Szenen kann die optische Leistung weiterhin überzeugen. |
Sound Der Ton liegt in lediglich zwei Audiospuren vor, die mächtig Platz einsparen und somit eine gute Qualität ermöglichen. Dies wird von den Produzenten auch genutzt und so fällt als erstes die beeindruckend glasklar gehaltene Musikkulisse auf. Spezialeffekte halten sich zwar in Grenzen, dennoch ist jedoch ein ausgeprägter Raumklang wahrzunehmen. |
Extras
- Original-Dokumentation: ’Making The New World’
- Kinotrailer
- USA-Teasertrailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Die Extras sind schnell erklärt: Ein Making-Of und zwei Trailer. Mehr hat Warner nicht draufgepackt und deutet damit die Enttäuschung des Filmes in den Kinos an, nicht mehr in diese DVD zu investieren. Das Making Of ist nett gemacht, dauert rund eine Stunde, wirkt aber leider überhaupt nicht lebendig und abwechslungsreich sondern ähnlich ermüdend wie der Hauptfilm.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The New World |
Genre | Drama |
Studio | New Line Cinema |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 130 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Terrence Malick |
Darsteller | Colin Farrell, Christopher Plummer, Christian Bale, Q’Orianka Kilcher, August Schellenberg |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Deutsch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 09.08.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video