Last Holiday
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Kritik
Eine Komödie mit Queen Latifah gehört zu jenen Filmen, die man oft mit Zwiespalt geniessen muss. Oft ist sie der Star, um den alles andere aufgebaut wird. Nur, dass alles andere meist schlecht ist. Bei 'Noch einmal Ferien' ist dies glücklicherweise nicht der Fall. Um dennoch Klarschiff zu machen, vornweg alle negativen Punkte: Die Story ist vorhersehbar und von Anfang an ist klar, wie die Geschichte um Georgia ausgeht - einen mutigeren Schluss vermisst man schmerzlich. Auch die vielen Figuren im Pupp platzen geradezu vor Klischees und könnten aus jeder beliebigen Komödie der 90er Jahre stammen. Egal ob der schmierige Intrigant, das (für einmal) rothaarige Naivchen oder die mannsweibhafte Schnüfflerin: Wirklich fast alle Nebenfiguren scheint man schon zu kennen. Das genauso mit Klischees behaftete Ende muss da natürlich sein. Aber: Man verzeiht es dem Film. Zum einen, weil er die Figuren so überzeichnet, dass man sie gar nicht allzu ernst nehmen soll (dies beweist auch ein kurzer Einspieler nach eigentlichem Filmende, der die Zukunft dieser Figuren verrät). Zum anderen ist 'Noch einmal Ferien' unheimlich sympathisch.
Diese Sympathie verdanken die Filmmacher der herzallerliebsten Queen Latifah. Die Oscarnominierte (damals für ihre Performance in 'Chicago') entfaltet ihr schauspielerisches Talent in der ersten Hälfte als zurückhaltendes Nesthäkchen, später als selbstbewusste, aber zu keiner Zeit überhebliche Sterbende. Die Nebendarsteller müssen da gar nicht erst versuchen, an sie heranzureichen, wobei Gerard Depardieu als Star-Koch wahrlich deliziös ist. Der Star bleibt aber Latifah, die von witziger Szene zu witziger Szene den Zuschauer wie auch die Hotel-Anwesenden mehr in ihren Bann zieht. Dennoch bleiben die erwähnten Kritikpunkte nicht für jedermann so leicht verschmerzbar und der Anspruch des Films grundsätzlich gering. Doch als Komödien-Liebhaber sollte man unbedingt einen Blick in dieses Werk wagen, das der Seele gut tut und die Menschen daran erinnert, sich wieder einmal etwas zu gönnen. Ob ein köstliches Essen, von denen es im Film übrigens unzählige zu bestaunen gibt, oder eine Massage - man will es doch nicht bereuen, falls man nur noch drei Wochen zu leben hat, oder?
Die DVD
Bild Die kräftigen Farben machen einen guten, stimmigen Eindruck. Allerdings dürfte die Schärfe zeitenweise beträchtlich besser ausfallen, da nicht immer alle Details erkennbar sind. Rauschen gibt es dafür fast keines und der Kontrast ist auch in Ordnung. |
Sound Immer wieder ist die Musik lauter als die Stimmen - dies stört gewaltig und ist unschön. Grösstenteils sind die Schauspieler aber gut zu verstehen. Räumlichkeit kommt durch besagte Musik etwas auf oder etwa bei Latifahs Basejump. Alles in allem knapper Durchschnitt. |
Extras
- Ein letzter Blick
- 23 Jahre in der Entstehung
- Entfernte Szenen
- Rezepte aus dem Film
- Licht aus! Spot an!
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Das gut 15minütige Making of informiert vorwiegend über die Darstellerriege und gibt ein paar Details zum Dreh. Interessanter ist da schon jene Dokumentation, die verrät, dass die Idee des Films seit 26 Jahren herumgeistert. Als innovativ dürfen zwei Kochrezepte, die am Bildschirm gelesen werden können, betitelt werden. Standards wie Deleted Scenes und der Trailer komplettieren das Programm.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Last Holiday |
Genre | Komödie |
Studio | Paramount Pictures |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 107 Minuten |
FSK | unbeschränkt |
Regie | Wayne Wang |
Darsteller | Queen Latifah, LL Cool J, Timothy Hutton, Gerard Depardieu, Alicia Witt, Giancarlo Esposito |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 12.08.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Paramount Home Entertainment