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Popetown



Release:
1. September 2006

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Kurzkritik:
Wer eine sarkastische, scharfzüngige Parodie auf den Vatikan erwartet, wird leider enttäuscht. Zu kindisch und offentsichtlich satirisch präsentiert sich das Ganze, so dass die hämische Schwelle zum schwarzen Humor nur sehr selten übertreten wird. Einzig den Erwartungen gerecht kommen die drei Kardinäle, die in vielen Hinsichten zum Vatikan zum Nachdenken anreizen. Die DVD bietet technisch keine Höhenflüge und auch die Extras sind für eine solch skandalreiche Serie zu knapp ausgefallen.







Inhaltsangabe

Im fiktiven Papstsitz 'Popetown' geht es drunter und drüber. Pater Nicholas (Bob Mortimer) hat als Organisator alle Hände voll zu tun. Als Leiter des "Back Office" muss er sich täglich um alles und jeden in Popetown kümmern. Dabei ist er so eingespannt, dass er gar nicht mitkriegt, wie abgedreht seine Mitmenschen dort eigentlich sind. Da sind der 77-jährige, exzentrische Papst (Ruby Wax), der den Charme eines unausstehlichen Siebenjährigen versprüht, sowie die zwielichtigen, geldgeilen Kardinäle (Matt Lucas, Kevin Eldon, Simon Greenall), die Nicholas das Leben schwer machen. Und auch Schwester Marie (Morwenna Banks) ist eher sonderlich als sonderlich hilfreich.



Kritik

Eine Serie die den Vatikanstaat veräppelt kann ja nur aus Grossbritannien, dem Heimatland des schwarzen Humors kommen. Ob die Engländer diesmal nicht zu tief nach Tabu-Themen gesucht haben, fragten sie sich bestimmt einige Wochen vor der Free-TV-Premiere als die katholische Kirche vehement eingriff und den Sender BBC, von dem aus die ganze Satire lanciert wurde, überreden konnte, die unzüchtige Serie nicht auszustrahlen. Die ’Popetown’-Macher kämpften allerdings weiter und schafften es, die Serie Mitte 2005 auf dem neuseeländischen Fernsehsender C4 zum Laufen zu bringen. Die Boykottausrufe der katholischen Kirche gingen zwar weiter, wurden aber ignoriert. Jedoch stimmte das Zielpublikum noch nicht, wollten Phil Ox und sein Produktionsteam doch die ganze Welt mit dem neuartigen Vatikanstaat beliefern. Mitte Mai übernahm MTV im deutschsprachigen Raum die Verantwortung und strahlte die erste Episode aus, die sage und schreibe eine Million Zuschauer verfolgten.

Natürlich blieb auch da die katholische Kirche nicht ruhig und forderte aufs Höchste den Boykott von ’Popetown’. MTV gab den Herren jedoch eine Möglichkeit, sich direkt vor Erstaustrahlung auf Sendung über die umstrittene Serie zu äussern und den Zuschauer zu überreden, die kommende halbe Stunde den Fernseher auszuschalten. Ergebnis: Die Quoten stiegen deshalb umso mehr, rammten sich jedoch bei der zweiten Folge schon beträchtlich in den Boden. ’Popetown’ ist eine Serie die provoziert, aber in Wahrheit ein ziemlich schlechtes Produkt ist. Wer eine sarkastische, scharfzüngige Parodie auf den Vatikan erwartet, wird leider enttäuscht. Zu kindisch und offentsichtlich satirisch präsentiert sich das Ganze, so dass die hämische Schwelle zum schwarzen Humor nur sehr selten übertreten wird. Einzig den Erwartungen gerecht kommen die drei Kardinäle, die in vielen Hinsichten zum Vatikan zum Nachdenken anreizen. Grosse Tabubrüche bleiben jedoch aus und auch der Humor stimmt nur selten. Zusammengefasst kann man sagen dass die katholische Kirche ein zu grosses Tamtam machte und somit die Zuschauer regelrecht vor en Bildschirm zog. Ohne diese „Werbung“ wäre ’Popetown’ wohl gar nicht erst im TV ausgestrahlt worden.

 


Die DVD
Bild
Die Farben sind sehr kräftig und bunt ausgefallen und haben somit bereits die Basis für einen optisch ansprechenden Zeichentrickfilm gelegt. Die Serie ist ein Mix aus computeraniminierten und gezeichneten Szenen. Leider können sie beide in Sachen Verschmutzungen und Rauschen nicht überzeugen. Auch die Schärfe humpelt in vielen Szenen en Referenzen deutlich hinten nach. Somit werden an der Optik nur Normalanwender gefallen finden.
Sound
Der Ton liegt auf zwei Soundspuren in Deutsch und Englisch vor. Die Stimmen der Charaktere sind im Stereo-Ton sehr gut zu verstehen und weisen keinerlei Verschmutzungen auf. Auch die Musik weiss zu gefallen, überzeugt durch dynamisch gut gesteuerte Sequenzen und erreicht mit Leichtigkeit das übliche Niveau von durchschnittlichen Zeichentrickserien.

Extras
- Interviews mit den englischen Original-Synchronstimmen


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Die Extras sind für eine solch skandalreiche Serie wie ’Popetown’ sehr spärlich ausgefallen. Nur gerade einige Interviews mit den englischen Original-Synchronstimmen sind vorhanden, obwohl Interviews mit Kardinälen oder katholischen Sittenwächtern um einiges interessanter gewesen wären. Bei den Interviews die auf dem Rohling vorhanden sind handelt es sich zum einen um Matt Lucas, bekannt aus ’Little Britain’, Ruby Wax, aus ’Absolutely Fabulous’ und Jerry Hall, die in der Serie ihre Stimme Schwester Penelope verleiht.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Popetown
Genre Satire
Studio Channel X
Verleih Polyband
Laufzeit ca. 250 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Created By Phil Ox
Stimmen (eng.) Bob Mortimer, Morwenna Banks, Matt Lucas, Ruby Wax, Jerry Hall
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.78:1)
Ton Deutsch: Stereo
Englisch: Stereo
Untertitel Keine
Anzahl Discs 2
Verpackung Digipack

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 17.09.06

© Bilder, DVD-Screenshots, Polyband

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