Taken
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Kritik
Was ganz gross mit Namen Spielberg angepriesen wird, ist in Tat und Wahrheit eine Produktion, in die "Mr. Jurassic Park" lediglich eine Unsumme von Geld investiert hat. Die Regiearbeit übernahmen bei jedem dieser zehn Teile andere, von Spielberg ausgewählte Regisseure. Es werden die Geschichten von drei Familien erzählt, die direkt sowie indirekt mit Ausserirdischen zu tun haben bzw. haben werden. Die Keys, Clarks und Crawfords durchleben ja so einige Szenarien an Übermenschlichem, aber trotzdem wirk die zehnteilige Serie nicht wie eine Serie, sondern eher wie eine unfreiwillige Vermischung von drei Filmen einer Trilogie. Eine Episode dauert etwa achtzig Minuten. Über den Daumen mal Pi gerechnet macht dies durchschnittlich 250 Minuten pro Familie. In dieser Zeit wird jedoch nur eine Geschichte erzählt, die man genauso gut in einem eineinhalb-stündigen Kinofilm packen hätte können. Kein Wunder entstehen dadurch enorme Längen und die Attraktivität der Serie, hinter der eigentlich gar keine so schlechte Marketing-idee steht, geht langsam aber sicher verloren.
Es ist klar, dass für eine Produktion, die als TV-Serie ausgelegt ist, nicht schauspielerische Hochtalente engagiert werden können. Trotzdem schafften es Spielberg und sein Team die junge Dakota Fanning zu verpflichten, die immerhin für ein wenig Glanz unter dem Cast sorgt. Die restlichen Schauspieler, u.a. Steve Burton und Catherine Dent wirken in ihren Rollen viel zu dramatisch und stellen ihren Charakter viel zu überspitzt und pragmatisch dar. Fern von Emotionen wird die Ankunft oder Erscheinung von Ausserirdischen wahr genommen. Ausser natürlich bei besagter Dakota Fanning, die zeitweise nur schon durch das Glitzern ihrer Äuglein die gefühlten Emotionen auf das Publikum übertragen kann. Aber auch gute Schauspieler können diesen Film nicht zu einem interessanten Blockbuster katapultieren, über den monatelang diskutiert wird. Kommt dazu dass die gesamte Story nicht gerade leichte Kost ist. Glücklicherweise ist die DVD-Verpackung mit einem Familienstammbaum der Keys, Clarks und Crawfords ausgestattet. So wird dem Zuschauer die Identifizierung und Einordnung der einzelnen Familienmitglieder um einiges erleichtert.
Natürlich ist 'Taken' nicht gleich in der Schublade zu Versorgen, hat es doch noch einige Argumente enthalten die zu überzeugen wissen. Konservative Kritiker freuen sich, dass Spielberg für einmal mal nicht dem Mainstream gefolgt ist, und die Aliens nicht als menschenfressende Bestien darstellt, die im Spezialeffekte-Gewitter untergehen würden. Nein, der Film wirkt eher ruhig, zuweilen gar nostalgisch und erfreut so die Gemüter des nachdenklichen, sozialkritischen Filmes. Die Kehrseite dessen ist natürlich, dass sich so von der Serie nicht alle Zielgruppen angesprochen fühlen. Ebenfalls bemerkt man die relativ hohen Produktionskosten für eine Serie, welches 'Taken' zu einem optischen Erlebnis macht. Trotzdem wird die zehnteilige Serie gerade für Action-Fans ziemlich einschläfernd wirken, da sie zu keinem Zeitpunkt einen wirklichen Höhepunkt erlangt. Zusammenfassend kann man sagen dass die Filmreihe 'Taken' auf eine Serie ausgelegt ist, aber unverkennbar Potential zu einer Filmtrilogie hat. So besitzen die zehn Teile à achtzig Minuten zu viele Längen und wirken auf die Dauer uninteressant. Die Idee und die geschickten Verflechtungen der Geschichten hätten durchaus Erfolgspotential, jedoch haperte es leider an der Umsetzung.
Die DVD
Bild Das Bild von 'Taken' wurde anscheinend eins zu eins von der TV-Fassung übernommen. Die Schärfe ist genügend und kann besonders im Detail überzeugen. In die Ferne lässt sie aber leider beträchtlich nach. So ist auch der Kontrast ein wenig schwach ausgefallen, was jedoch die gute Intensität der Farben nicht einschränkt. |
Sound Wie das Bild, so kann auch der Ton im DVD-Gewand nicht überzeugen. Die von SciFi-Fans erwarteten Spezialeffekte bleiben ja bekanntlich aus und so wird auch die, mit Dolby Digital 5.1 eigentlich vorhandene Räumlichkeit, ziemlich eingeschränkt und über die Front präsentiert wiedergeben. Die Dialoge gefallen jedoch durch Deutlichkeit und Präzision. |
Extras
- Blick hinter die Kulissen
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Das einzige Extra auf dieser eigentlich recht grossen Box ist ein Making Of bzw. ein Blick hinter die Kulissen. Das im Originalton gehaltene und mit deutschen Untertiteln versehene Feature dauert rund dreiviertel Stunden und weiss interessanterweise recht viel zu informieren. Die Schauspieler kommen gut zu Wort und berichten über ihre Erlebnisse am Set. Auch gibt es einen ganz sachten Einblick in die Machart der Filmreihe.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Taken |
Genre | Mystery |
Studio | Sci Fi |
Verleih | Dreamworks Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 842 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | Breck Eisner, Félix Enríquez Alcalá, John Fawcett & 7 weitere |
Darsteller | Julie Benz, Steve Burton, Catherine Dent, Eric Close, Dakota Fanning |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch |
Anzahl Discs | 6 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 14.10.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Dreamworks Home Entertainment