The 4400
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Kritik
’Outer Limits’-Macher Scott Peters versucht sich mit ’The 4400’ an einer weiteren Produktion über das Extraterrestrische. Die Dramaserie erinnert auf den ersten Blick an den amerikanischen Erfolgshit ’Lost’, bei dem ebenfalls einige Menschen zusammenkamen und sich in einer unerklärlichen Situation wiederfinden. Da die zwei Serien jedoch beinahe zeitgleich auf den Markt kamen, kann man ihnen nicht vorwerfen, dass sie sich kopiert hätten. Hauptplot von ’The 4400’ ist ein Meteorit, der das US-Militär mit allen Mitteln aufzuhalten versucht, auf die Erde zu knallen scheint und sich kurz vor dem Aufprall in 4400 Menschen auflöst, die in den letzten fünfzig Jahren aus unerklärlichen Gründen verschwanden. Nun gilt es herauszufinden wieso diese Menschen verschwanden, was mit ihnen geschehen ist und wie sich dies auf die menschliche Gesellschaft auswirkt. Tatsächlich besitzen die Rückkehrer einige sehr merkwürdige Eigenschaften die über hellseherische Fähigkeiten bis hin zu übermenschlichen Kräften reichen. Diese Ausgangslage bietet genug Stoff um eine Serie über Monate hinweg zu füttern.
Nachteil dieses Aspekts ist natürlich, dass die einzelnen Episoden so keinen eigentlichen Zusammenhang finden. Die Cliffhanger fehlen bzw. die ausschlaggebenden Gründe, wieso man jetzt die nächste Episode unbedingt nicht verpassen darf. Jede Folge handelt von einem Schicksal eines Rückkehrers. Diese Geschichte befindet sich im Mittelpunkt der Episode und wird von Anfang bis Schluss erzählt. Die Serie enthält zwar auch einige Charaktere die immer wieder auftauchen. Dies sind die Hauptakteure der neunzig Minuten dauernden Pilotfolge, die nun den Zuschauer durch die Serie hindurch indirekt begleiten um den Widererkennungsfaktor zu steigern. In den restlichen Episoden der ersten Staffel beispielsweise erledigen diese Schauspieler jedoch nur ihren Job und überlassen die emotionsgeladenen, charismatisch beeindruckenden Leistungen den aktuell für die jeweilige Episode ausgewählten Hauptakteur. Conchita Campell, die die kleine Maia spielt, weiss jedoch durch ihre zurückhaltende und neckische Art zu begeistern und den Zuschauer überaus neugierig auf das weitere Geschehen zu machen.
Die ausgewählten Fähigkeiten die den Rückkehrern zugeteilt wurden sind sehr geschickt ausgesucht worden und versprühen einen mystischen Touch, der zeitweise an Steven Spielberges ’Taken’ oder an ’Akte X’ erinnert. Besonders zu Letzterem zeigen sich Parallelen in der Auswahl der Serienhauptakteure Joel Gretsch und Jacqueline McKenzie, die in ihren Rollen als Ermittler-Agenten deutlich mehr als einmal an Mulder und Scully erinnern. Die beiden spielen ihre Charaktere gut, wirken aber stellenweise etwas gekünstelt. Besonders wenn es um familiäre Beziehungen geht, wirken die beiden Schauspieler alles andere als überzeugend. Als Agenten im Auftrag des Staates jedoch sind die beiden unübertrefflich in Sachen Echt- und Glaubwürdigkeit. Auch noch zu erwähnen ist die Musik, die geschickt zwischen klassischem Score und Songs vermehrt unbekannter Künstler balanciert. Letztere können nach einigen Episoden tatsächlich zum Ohrwurm avancieren. Zusammenfassend kann man sagen dass ’The 4400’ bestimmt allen gefallen wird, die bereits Spass an ’Taken’ und ’Lost’ hatten. Aber auch sonst wird Scott Peters Dramaserie einige Anhänger finden, die sich für das Extraterrestrische, Mystische und Unerklärliche interessieren.
Die DVD
Bild ’The 4400’ ist eine Serie, die wie ’Lost’ und ’Desparate Housewives’ die neuen technischen Effizienten geniessen darf, welche die Qualität von Bild und Ton zu Kinostandard werden lassen. Die Bildschärfe fällt sehr positiv auf und auch der Kontrast weiss sich passend in Szene zu setzen. Die Farben passen sich immer der aktuellen Stimmung an und sorgen so für wunderbare Atmosphäre. Einziger Kritikpunkt ist wohl der Schwarzwert, der in vielen Sequenzen nicht wirklich satt wirkt. |
Sound Wie schon beim Bild gibt es auch in der Akustik nicht viel auszusetzen. Die Dolby Digital-Funktion wird effektetechnisch bis in alle Einzelheiten ausgenutzt und sorgt für eine passende auditive Untermalung. Als Audiospuren hat man sich lediglich für Deutsch und Englisch entschieden, was sich natürlich auch auf die Qualität auswirkt. Die Dialoge wirken bei beiden Spuren äusserst deutlich und sehr gut verständlich. Ebenfalls werden auch die musikalischen Einlagen gut durch den Subwoofer verstärkt. |
Extras
Keine Extras. Dieser Aspekt ist sehr enttäuschend, hat doch die US-Version einiges an Bonusmaterial zu bieten.
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The 4400 |
Genre | Dramaserie |
Studio | American Zoetrope |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 779 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Created By | Scott Peters |
Darsteller | Joel Gretsch, Jacqueline McKenzie, Patrick Flueger, Mahershalalhashbaz Ali, Conchita Campbell |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Surround (nur 1. Staffel) & Dolby Digital 5.1 (nur 2. Staffel) Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Arabisch, Bulgarisch, Griechisch, Hebräisch, Isländisch, Kroatisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Serbisch, Slowenisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch (nur 1. Staffel), Holländisch, Norwegisch, Schwedisch (nur 2. Staffel), Deutsch, Englisch, Dänisch, Finnisch, Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 6 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 01.12.06
© Bilder, DVD-Screenshots, Paramount Home Entertainment