Thank You For Smoking
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Kritik
Schon zu Beginn des Films, wenn Aaron Eckhardts Stimme aus dem Off erklingt und seine Profession beschreibt, ist der Ton des Films gesetzt: Frisch, frech und rabenschwarz. Die Satire 'Thank You For Smoking' nimmt kein Blatt vor den Mund, um der Zigarettenindustrie gehörig eins auszuwischen. Die Situationen, die gezeigt werden, sind gewagt - aber treffsicher. Wenn Nick zum Beispiel in einer Talkshow das Rauchen gegenüber einem krebskranken Jugendlichen rechtfertigt, zeigt sich der Biss des Films besonders gut. Natürlich ist das bitterböse, aber zu keiner Zeit nimmt sich der Streifen zu ernst. Denn würde die Tabakindustrie im wahren Leben dem Ur-Marlboro-Mann eine Abfindung für seine Erkrankung zahlen? Wohl kaum.
'Thank You For Smoking' steckt voller überzeichneter Charaktere, die dank den grossartigen Schauspielern wunderbar unterhalten. Nick – geschieden, Vater eines Sohnes und ein wenig selbstverliebt - trifft sich etwa jeden Mittwoch mit zwei Berufskollegen, die sich zusammen netterweise "die Händler des Todes" nennen. Polly Bailey (Maria Bello) verteidigt in den Medien Alkohol, Bobby Jay Bliss (David Koechner) die Waffenindustrie und Nick die Glimmstängel. Wenn sie darüber diskutieren, wessen Branche nun für die meisten Tode verzeichnen darf, zeigt sich nur zu gut die Dreistigkeit des Films. Weitere Figuren sind ein überforderter Senator (William H. Macy), eine intrigante Reporterin (Katie Holmes) und Tabaco-Verantwortlicher (J.K. Simmons), der die guten Ideen seiner Mitarbeiter gerne als seine eigenen verkauft.
Neben den vielen bösen Anspielungen aufs Rauchen und Reden erzählt 'Thank You For Smoking' noch eine Vater-Sohn-Geschichte. Eckhardts Charakter sieht seinen Nachwuchs nur selten, da er von seiner Gattin getrennt lebt. Anhand dem gegenseitigen Kennen lernen der beiden Figuren ändert sich auch Nicks Mentalität und Einstellung zu seinem Beruf. Manchmal wirkt das ein wenig schmalzig, aber grundsätzlich nicht störend. Die Ironie gewinnt glücklicherweise immer wieder rechtzeitig die Überhand. So auch am Schluss des Films, wenn der Zuschauer zuerst denkt, dass sich Nick geändert hat. Aber wie sagt man so schön: Menschen ändern sich nie. Und schon gar nicht, wenn Nick etwas besonders gut kann: Reden.
Die DVD
Bild In Nahaufnahmen besticht das Bild durch eine exzellente Schärfe, die jedes Detail preisgibt. Nur selten wirkt das Ganze etwas unscharf. Rauschen ist glücklicherweise Mangelware. Besonders gelungen ist auch die Farbabmischung, die eine stets positive Stimmung überträgt. Der Kontrast ist einwandfrei. |
Sound Mit vereinzelten Effekten und der guten Musik belebt der Sound die Surround-Lautsprecher. In Sachen Umgebungsgeräuschen wäre aber durchaus mehr möglich gewesen. Dennoch gibt’s an der Verständlichkeit der Dialoge nichts auszusetzen. |
Extras
- Featurette 'American Living In Spin'
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Bonusmaterial enthält die DVD nicht viel. Lediglich das Featurette präsentiert einen Hauch von Hintergrundinformationen und enthüllt, dass es im Film nicht ums Rauchen, sondern ums Reden geht.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Thank You For Smoking |
Genre | Satire |
Studio | Room 9 Entertainment |
Verleih | moviemento |
Laufzeit | ca. 92 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | |
Darsteller | Aaron Eckhart, William H. Macy, Maria Bello, Katie Holmes, Sam Elliot, J.K. Simmonns, Robert Duvall, Adom Brody, Rob Lowe |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Französisch, Holländisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 09.02.07
© Bilder, DVD-Screenshots, moviemento