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The Departed



Release:
13. April 2007

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Kurzkritik:
Mit seinem oscargekrönten 'Departed' gelingt Martin Scorsese endlich wieder einmal ein Film, der von Anfang bis Ende mit zugegebenermassen sehr blutiger Spannung fesselt. Highlight des Films ist der abgrundtief böse Jack Nicholson mit seiner Glanzleistung als Mafiaboss Costello. Die solide DVD dürfen sich all jene nicht entgehen lassen, die den Film noch nicht gesehen haben - auch wenn Hintergrundwissen zur Entstehung des Films fehlt.







Inhaltsangabe

In Seattle regiert das Verbrechen – oder besser gesagt Mafiaboss und gebürtiger Ire Frank Costello (Jack Nicholson). Die Polizei sucht schon lange eine Gelegenheit, den Gangster hinter Gitter zu bringen, nur fehlen noch immer Beweise. Aus diesem Grund steckt die Spezialeinheit einen Spitzel in Costellos Reihen: Auf dem Papier ist Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) aus der Polizeiakademie geflogen, in Wirklichkeit besorgt er aber Informationen zu den neusten Geschäften des Seattles Untergrunds. Costello selbst hat aber einen seiner Männer im Innern der Polizei eingesetzt: Colin Sullivan (Matt Damon) manipuliert Einsätze auf höchster Stufe. Das Spiel beider Parteien scheint zu funktionieren, bis Costello befürchtet, bei sich eine Ratte in der Gemeinschaft zu haben…



Kritik

In den letzten Jahren fragte sich wohl die ganze Filmgemeinschaft, was mit Martin Scorsese los war: 'Gangs Of New York' war ein überlanger Patriotenfilm, 'Aviator' langweilte mit zu vielen Details in der Geschichte. Aber jetzt scheint er zurück zu sein, einer der grössten Regisseure Hollywoods. Mit 'Departed - Unter Feinden', dem Remake des Hong Kong-Streifens 'Infernal Affairs', gelang Marty ein Triumph – nicht nur vom Inhalt her. Zum einen war keiner seiner Filme erfolgreicher an den Kinokassen, zum anderen bescherte ihm der Mafiathriller den längst überfälligen Regieoscar. Dazu kamen drei weitere Goldmännchen, inklusive für den besten Film des Jahres. All das hat 'Departed' aber auch verdient. Denn dieser Film ist einfach saumässig cool.

Schon der Anfang, wo Frank Costello einen Monolog zum Thema Polizei und Verbrechen hält und im Gegenlicht spaziert, hat ungeheuerlich viel Stil. Wenn dann auch noch der fetzige Soundtrack mit irischen Klängen dazukommt, ist die Atmosphäre perfekt. Nun aber zu den Darstellern, wo der Regisseur ein tolles Ensemble zusammengetrommelt hat. Leonardo DiCaprio, der auch in Scorseses letzten Werken zu sehen war, überzeugt seit langem wieder einmal restlos. Das 'Titanic'-Image hat er damit endgültig abgelegt. Auch sein Gegenspieler Matt Damon spielt gut, ohne aber besonders herauszustechen. Warum Mark Wahlberg für seinen bescheidenen Part mit einer Oscarnomination geehrt wurde, bleibt fraglich. Diese hätte nämlich dem grandiosen Jack Nicholson gegolten. Costellos Wahnsinn und Humor vereint der 70-Jährige in einer eindrücklichen Darbietung, die zu Nicholsons besten gehört! Auch toll ist Nebendarstellerin Vera Farmiga, die sich als Psychologin im Film in Damons Charakter verliebt - und später auch in DiCaprios.

'Departed' beginnt recht ruhig, zeigt am Anfang den Einstieg der beiden Spitzel in ihren neuen Arbeitsgebieten. Mit zunehmender Laufzeit gewinnt der Film dann an Spannung und schockiert immer mal wieder: Costello zertrümmert zum Beispiel einmal Billys Hand, um seine Loyalität zu testen. Und als die beiden Spitzel zum ersten Mal aufeinander treffen, pocht das Blut bis in die Ohren. Die grössten Schocker kommen allerdings erst im blutigen Showdown des Films, der rund eine halbe Stunde vor Ende einsetzt. Als Erstes gibt es ein Aufeinandertreffen von Mafia und Polizei, inklusive unerwartetem Ausgang. Und später mutiert 'Departed' zu einer Blut- und Kopfschussorgie. Hier fragt man sich, ob Scorsese nicht etwas übertrieben hat. Denn bei aller Ehre für seine Regiekunst: So viel Blut hätte nicht sein müssen. Doch dem Spannungsbogen tuts keinerlei Abbruch. Der fast schon ironische Schluss ist das Tüpfelchen auf dem blutigen i. Welcome back, Marty.

 


Die DVD
Bild
Die Bildschärfe zeigt einiges an Details, auch wenn nicht immer alles perfekt deutlich ist. Dafür braucht man sich nicht über Rauschen zu ärgern, da keines stört. Farblich hätte der Streifen noch etwas intensiver sein dürfen, doch der Kontrast wirkt ausgewogen.
Sound
Hier enttäuscht 'Departed' ein wenig. Unzählige Male hätte der Film Grosseinsätze im Raumklangbereich starten können. Doch die hinteren Lautsprecher bleiben oft stumm. Oder es rieselt einfach ein wenig Musik daraus. Erst gegen Schluss fährt der Film gröbere Geschütze auf, aber selbst da bleibt der Surround minim.

Extras
- 9 zusätzliche Szenen
- Doku: Stranger Than Fiction
- Doku: Crossing Criminal Minds
- Kinotrailer


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Wer bei diesem 2-Disc Set denkt, er erfahre viel über die Entstehung von 'Departed', hat sich geschnitten: Die Bonus-DVD bietet neben neun guten zusätzlichen Szenen (inklusive Einleitung von Marty) lediglich zwei Dokumentationen. Die erste davon, 'Stranger Than Fiction', beschäftigt sich mit Mafiabossen im wahren Leben und wie diese lose als Inspiration für den Film dienten. In 'Crossing Criminal Cultures' gehen Scorsese, seine Crew und auch Journalisten auf sein Faible für Mafiafilme ein. Die beiden Dokus sind zwar spannend und informativ, mit 'Departed' haben sie aber nur bedingt zu tun.

Das Set gibt es auch im Steelbook mit Drehbuch.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel The Departed
Genre Mafiathriller
Studio Warner Bros. Pictures
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 145 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Martin Scorsese
Darsteller Leonardo DiCaprio, Matt Damon, Jack Nicholson, Mark Wahlberg, Vera Farmiga, Martin Sheen, Alec Baldwin
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Arabisch, Griechisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 29.04.07

© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video

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