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El Laberinto del fauno



Release:
30. Juli 2007

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Kurzkritik:
Die jüngste Regiearbeit von Guillermo del Toro ist zugleich seine beste. Nach der gelungenen Comicverfilmung 'Hellboy' liefert er einen Fantasy-Streifen ab, der unvergessen bleibt. Wunderschöne Bilder, fesselnde Musik und das Stück Hoffnung, das im Alltag vielen fehlt, machen ‚Pans Labyrinth’ zum ganz besonderen Filmhighlight. An der Special Edition gibt es kaum etwas auszusetzen, denn die Extras gehören zur Referenz.







Inhaltsangabe

Spanien 1944. Hauptmann Vidal (Sergi López) terrorisiert und regiert das Land. Die kleine Ofélia (Ivana Baquero) zieht mit ihrer Mutter, die den General geheiratet hat, in dessen Residenz in Nordspanien. Umgeben von Krieg fühlt sich Ofélia einsam und verlassen. Im Garten stösst sie auf ein mysteriöses Labyrinth, in dem ein Pan (Doug Jones) haust. Er erzählt ihr, dass sie eine lang vergessene Prinzessin ist und drei Prüfungen zu erfüllen hat, um zurück in ihr Königreich zu gelangen. Ofélia macht sich auf die Suche nach den Lösungen der Aufgaben und gerät dabei in Kontakt mit weiteren mystischen Wesen. Doch sie setzt alles daran, um Pans Prüfungen zu bestehen, selbst als ihre Mutter ein Kind des Generals gebärt…



Kritik

Guillermo del Toros jüngste Regiearbeit ist ein Film der besonderen Art. Angesiedelt in Nordspanien zur Zeit des Bürgerkriegs, entfaltet 'Pans Labyrinth' seine Faszination durch die bedrückende, beängstigende Atmosphäre. General Vidals Regime verbreitet Angst und Schrecken – nicht nur bei den Figuren im Film, sondern auch beim Publikum. Einmal tötet er einen Unschuldigen mit einer Weinflasche, durch mehrere Schläge mitten ins Gesicht. Solche Momente zeigen, in was für einer Welt die kleine Ofélia zu leben hat. Klingt fasst wie ein Muss, doch das ist es auch für sie: In einer bewegenden Szene spricht sie zu ihrem ungeborenen Bruder und meint, dass es sich nicht lohne, aus dem Mutterleib herauszukommen.

Zu Ofélias Glück trifft sie auf den Pan (warum man ihn nicht einfach Faun nennt, bleibt ungeklärt). Er offenbart ihr, dass sie eine Prinzessin ist und drei Prüfungen bestehen muss, um in ihr Königreich zurückzukehren. Bei diesen Aufgaben und den Begegnungen mit dem Pan werden die düsteren Ereignisse des Kriegs mit einer Fantasiewelt angereichert. Ofélia trifft auf eine Riesenkröte und den Kinder fressenden Pale Man. Beides Figuren, die in direktem Zusammenhang mit den drei Prüfungen stehen. Und in beiden Fällen zeigt sich, dass es sich um einen Film für Erwachsene handelt. Als Zuschauer ist man sich nie ganz sicher, ob sich das Mädchen all das nur einbildet oder ob sie wirklich eine Prinzessin ist. Eine direkte Antwort auf die Frage gibt es nicht, wobei del Toro seine Meinung dazu gebildet hat.

In seinem Stil und seiner Art ist 'Pans Labyrinth' einzigartig. Die wunderschönen Bilder lassen nicht los, die detailverliebte Ausstattung lädt zum Entdecken ein. Kein Wunder gab es in diesen Kategorien und in der Make up Sparte Oscars. Ebenfalls faszinierend ist die Musik, die sich aus einem Schlaflied im Film ableitet. Zusammengemixt mit der ausgeklügelten Geschichte und den begabten spanischen Schauspielern ergibt sich ein fast perfektes Gesamtbild. Nur einige digitale Effekte gefallen weniger. Aber auf die kommt es auch nicht an. Denn der Film bezieht seine Faszination aus der Menschlichkeit, die - trotz oder gerade wegen der teuflischen Taten des Generals - das Wichtigste ist. Nebenfiguren wie Mercedes oder der Arzt, beides Rebellen für die Guten, wachsen sofort ans Herz. Und für die kleine Ofélia freut man sich sowieso, wenn sie am Ende auf ihr ganz persönliches Happyend trifft.

 


Die DVD
Bild
Das meist dunkle Bild weist einen guten Kontrast auf. In den Tagsequenzen gefallen die kräftigen Farben besonders gut. Nur bei der Schärfe gibt es kleinere Defizite zu verzeichnen, da nicht jedes Detail klar erkennbar ist. Rauschen wurde säuberlich entfernt.
Sound
Wenn in 'Pans Labyrinth' Action an der Tagesordnung steht, macht sich dies auch im Soundbereich bemerkbar: Explosionen oder Pferdegetrampel erklingen aus allen Lautsprechern und schaffen Räumlichkeit. Da der Film aber sehr dialog- und musiklastig ist, kann nicht von einem durchgehenden Surroundhighlight die Rede sein.

Extras
- Audiokommentar
- Filmdokumentation
- Das Set-Design
- Hinter der Kamera
- Guillermo del Toro Produktionstagebuch
- Featurettes
- Die Marketing-Kampagne
- Die Charlie Rose Show
+ Buch


Screenshot des DVD-Hauptmenüs

Die limitierte Special Edition von 'Pans Labyrinth' wartet mit einer unglaublichen Fülle an Extras auf, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Im sehr informativen und interessanten Audiokommentar erzählt Guillermo del Toro allerhand zum Film - etwa, warum er Pferde und Kühe hasst. Besonders hörenswert ist seine Antwort auf die Frage, ob sich die Fantasiewelt nur in Ofélias Kopf abgespielt hat. Auf der ersten Bonusdisc beginnt das Programm mit einer ausführlichen Filmdokumentation. Schauspieler wie auch Crew Mitglieder kommen zur Sprache und erläutern die Dreharbeiten und die Geschichte. Dabei bietet die 45minütige Dokumentation auch spannende Einblicke zu den digitalen und mechanischen Effekten, genau wie zum Produktionsdesign. Ebenfalls interessant: Der Einschub zum Make up, wo Pan-Darsteller Doug Jones witzige Kommentare abgibt. Zusätzlich liegen auf der DVD zu sechs Schauplätzen kurze Einblicke in den Aufbau dieser Kulissen, zum Beispiel vom märchenhaften Baum oder der Lokomotive. In der Kategorie 'Hinter der Kamera' verbergen sich lange Videos, die den Regisseur, Kameramann, Szenenbildner und Komponisten begleiten und beleuchten. Dabei kommen auch ein paar Interviewschnipsel mit der jeweiligen Person dazu. Das liefert nicht nur Wissenswertes zum Film, sondern auch zu deren Jobs im Allgemeinen. Den Abschluss auf dieser Disc macht ein Special zu den Figuren. Insgesamt in fünf Beiträgen werden Charaktere vorgestellt, natürlich mit Kommentaren der Erschaffer und auch der jeweiligen Darsteller.

Ja, und wem dieses Paket noch immer nicht reicht, schaut sich auch noch die dritte DVD des Sets an. Nach einer kurzen Einführung von Guillermo del Toro stehen wieder jede Menge Extras zur Auswahl. In den Produktionstagebüchern zeigt del Toro verschiedene seiner Notizbücher und stellt anhand von Zeichnungen gewisse Ideen vor. In vier Featurettes werden die verschiedenen Effektkünstler vorgestellt, die sich um das Figurendesign, den Stil des Films und die digitalen Effekte gekümmert haben. Weiter bietet die Disc Storyboard- und Filmvergleiche und animierte Designgalerien. Eine weitere Kategorie ist der Filmmusik gewidmet. Zum einen wird zusammen mit Filmbildern das zentrale Thema abgespielt, zum anderen wird die Produktion des Soundtracks kurz erläutert. Unter dem Punkt 'Marketing-Kampagnen' verstecken sich Teaser, Trailer und allerhand TV-Spots. Den Schluss macht ein Beitrag aus der Show 'Charlie Rose', wo del Toro zusammen mit seinen mexikanischen Kollegen Alfonso Cuarón ('Children Of Men') und Alejandro González Iñárritu ('Babel') auftrat.

Damit endet der digitale Teil des Bonusmaterials. Doch dem 3-Disc Set liegt in der aufwändig gestalteten Verpackung auch noch ein umfangreiches Buch bei, das Konzepte und Storyboards zeigt. Einfach fantastisch!


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel El Laberinto del fauno
Produktionsjahr 2006
Genre Fantasy-Thriller
Studio Frenetic Films
Verleih moviemento
Laufzeit ca. 115 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Guillermo del Toro
Darsteller Sergi López, Maribel Verdú, Ivana Baquero, Doug Jones, Ariadna Gil, Alex Angulo
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: DTS ES 6.1 Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch
Anzahl Discs 3
Verpackung Digipack

© rezensiert von Adrian Spring am 02.08.07

© Bilder, DVD-Screenshots, moviemento

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