Freedom Writers
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Kritik
Ehre für die gefallenen Krieger? Damit rechnet die Jungschar in den Ghettos Los Angeles’ zumindest. Sie glaubt fest daran, dass - wenn sie in einem Bandenkrieg gegen Latinos oder Afroamerikaner ihr Leben lässt - für alle Ewigkeit in guter Erinnerung bleibt. So ergeht es den Freedom Writers im Film, einer Gruppe junger Menschen, deren Leben aussichtslos scheint. Ausgerechnet eine weisse Lehrerin will ihnen den Lebensmut zurückgeben - indem sie ihr Erlebtes in Tagebüchern festhalten und zum ersten Mal jemandem mitteilen können, wie sie sich wirklich fühlen. Angeführt wird der Film von der zweifachen Oscar-Preisträgerin Hilary Swank, die das recht naive Wesen der Erin Gruwell gut verkörpert. Es sind aber die Nebenfiguren, die richtig gefallen: die draufgängerische Eva oder Jamal - ihre Geschichten und Hintergründe berühren.
'Freedom Writers' basiert auf dem Buch 'The Freedom Writers Diary', das von wahren Begebenheiten erzählt. Trotzdem wirkt das Geschehen zwischenzeitlich recht dick aufgetragen. Nicht alle neu erschaffenen Freundschaften in der Klasse wirken echt. Die Figur des einzigen Weissen in der Klasse bleibt wörtlich recht blass. Hinzu kommt der Déja-vu-Faktor: 'Dangerous Mind' mit Michelle Pfeiffer behandelte ähnliche Themen und 'Club der toten Dichter' bleibt nach wie vor die Referenz unter den Ich-bin-Lehrer-und-hinterlasse-Veränderungen-Filmen. Weiterer Kritikpunkt: Patrick Dempseys Rolle als Gatte scheint nur eingebaut, um dank seiner Serienprominenz in 'Grey’s Ansatomy' ein breiteres Publikum anzulocken. Interessieren tut die Beziehung zwischen ihm und Swank nämlich nicht. Aber der Film hat auch seine klaren positiven Seiten: Wenn Erin ihrer unwissenden Klasse in einer bewegenden Rede erklärt, was der Holocaust ist, horcht selbst der Zuschauer so gespannt. Fast so, als ob man zum ersten Mal von den schrecklichen Ereignissen des zweiten Weltkriegs hören würde. Auch die Einbindung der Anne-Frank-Geschichte passt ins Szenario. Das macht den Film schlussendlich dennoch sehenswert. Und gibt ihm ein Stückchen Ehre.
Die DVD
Bild Ein sehr schönes, klares Bild präsentiert Paramount hier. Rauschen ist nicht zu erkennen, die Schärfe erscheint ebenfalls ausgewogenen und deutlich. Nur die Farben sind etwas zu grell abgemischt, was auch am überhöhten Kontrast liegen kann. |
Sound Natürlich, 'Freedom Writers' ist ein Film mit vielen Dialogen. Aber deshalb muss ja nicht ständig alles von den vorderen Lautsprechern wiedergegeben werden. Räumlichkeit kommt keine auf. Dafür mangelt es an guter Verständlichkeit zu keinem Zeitpunkt. |
Extras
- Audiokommentar
- Gelöschte Szenen
- Die Erschaffung eines Traums
- Die Familie der Freedom Writers
- Die Geschichte hinter der Geschichte
- Fotogalerie
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Zwar bietet die DVD nicht besonders viele Special-Beiträge, dafür aber relativ lange und informative. Dabei wird auch ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt, wie etwa bei emotionalen Verabschiedungen beim Bonus-Highlight 'Die Familie der Freedom Writers'. 'Die Erschaffung eines Traums' ist leider weniger umfangreich und zeigt nur knapp, wie der Film entstanden ist. 'Die Geschichte hinter der Geschichte' lässt Schauspieler des Films zur Thematik des Films zu Wort kommen. Als letztes nennenswertes Extra ist ein Audiokommentar mit dem redseligen Regisseur enthalten.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Freedom Writers |
Produktionsjahr | 2007 |
Genre | Drama |
Studio | Paramount Pictures und MTV Films |
Verleih | Paramount Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 117 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Richard Lagravenese |
Darsteller | Hilary Swank, Imelda Staunton, Patrick Dempsey, April L. Hernandez, Deance Wyatt |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Türkisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 29.08.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Paramount Home Entertainment