Apocalypto
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Kritik
Die meisten mögen sich bestimmt noch an die Zeit erinnern, als 'Die Passion Christi' hierzulande im Kino erschien. Die Kritiken überschlugen sich und brasselten nur so auf Mel Gibson herab. Selbst Nicht-Cineasten meldeten sich zu Wort und empfanden es als nicht tragbar, dass ein Film über Jesus Christus derart authentisch visuell dargestellt werden darf. Dass Mel Gibsons Werk jedoch, rein objektiv betrachtet, ein wirklich gelungener Film war, bemerkten die wenigsten. Auch bei 'Apocalypto' verhielt er sich vor dem Kinorelease nicht anders. Die Kritiker rochen schon früh die Fährte. Und als Gibson dann auch noch bekannt gab dass sein neuer Film in Maya-Dialekt in die Kinos kommen sollten, standen die Kritiker bereits in den Startlöchern und warteten gierig auf die ersten Skandale. So war es nicht verwunderlich, dass nach der ersten Pressevorstellung die emotions- und geschmacklose Darstellung purer Gewalt im zentralen Mittelpunkt der Presse stand. Schade eigentlich, denn 'Apocalypto' hat weitaus mehr zu bieten als die authentische Darstellung der Maya-Zeit des fünfzehnten Jahrhunderts.
Das ganze Szenario beginnt klischeebewusst im tiefen Dschungel, welche die Eingeborenen auf ihrer Jagd begeleitet. Hier wird der Zuschauer bereits das erste Mal mit ziemlich brutalen und gewaltvollen Interaktionen konfrontiert. Aber es wirkt überhaupt nicht Splatter-mässig oder gewollt blutig, sondern schlichtweg authentisch. Denn wenn Mel Gibson was kann, dann ist es eine glaubwürdige und überzeugende Darstellung historischer Ereignisse. Dazu verhelfen auch die vollkommen unbekannten Schauspieler, die eine wirklich tolle Leistung an den Tag legen. Es würde den Film zerstören, wenn George Clooney oder Colin Farrell als Maya durch den Dschungel rennen würden. Der junge Rudy Youngblood ergatterte sich die Hauptrolle des Pranke des Jaguars. Seine grosse Zeit beginnt in der Filmmitte. Zu diesem Zeitpunkt ist der Zuschauer bereits mit grossen Augen in die Welt der Mayas mit ihren Völkern und Ritualen eingeführt worden. Sprich: Die Action kann beginnen. Nachdem Pranke des Jaguars von seinen Verächtern die Flucht ergreift, beginnt ein Katz und Maus-Spiel der Sonderklasse. Allerdings hätte man hier ein wenig an Spielzeit einsparen können, da die eigentliche Jagd doch ein wenig lange ausfällt. Dies soll aber auch einer der einzigen Kritikpunkte (rein objektiv natürlich) sein, mit welchem 'Apocalypto' gerechtfertigt abgestempelt werden darf.
Die DVD
Bild Die Bildqualität ist nahezu perfekt und präsentiert ein herrliches optisches Erlebnis. Der Dschungel erstrahlt in sattem Grün und bei der am Boden verstreute Erde ist scheinbar jedes einzelne Korn ersichtlich. Auch in dunklen Sequenzen mag die Szenerie zu überzeugen und zeigt fehlerfrei alle Details, umringt von sattem Schwarz. |
Sound Wie immer bei Filmen von Mel Gibson liegt auch bei 'Apocalypto' nur die Originaltonspur, welche im Maya-Dialekt ist, als Audiotrack bei. Viele Dialoge bekommt man zwar nicht zu hören, doch die Umgebungsgeräusche wurden via Dolby Digital 5.1 wunderbar in Szene gesetzt, sind durchwegs gut ortbar und wirken dynamisch. |
Extras
- Making Of: 'Becoming Mayan'
- Audiokommentar von Mel Gibson und Farhad Safinia
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Die Extras sind sehr schlicht gehalten. Das Making Of dauert zwar stolze fünfundzwanzig Minuten, hat jedoch an Inhalt nicht sehr abwechslungsreiches Material zu bieten. Dazu gibt es lediglich einen Audiokommentar von Mel Gibson persönlich und dem Drehbuchautor und Co-Produzenten Farhad Safinia.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Apocalypto |
Produktionsjahr | 2006 |
Genre | Historienfilm |
Studio | Icon Productions |
Verleih | Constantin Film |
Laufzeit | ca. 133 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Mel Gibson |
Darsteller | Rudy Youngblood, Dalia Hernández, Jonathan Brewer, Morris Birdyellowhead, Carlos Emilio Báez |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Maya: Dolby Digital 5.1 & DTS 5.1 |
Untertitel | Deutsch (nicht ausblendbar) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 17.07.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Constantin Film