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Little Children



Release:
14. September 2007

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Kurzkritik:
'Little Children' porträtiert das monotone Vorstadtleben von Sarah, die mit Hilfe einer Affäre aus ihrem gelangweilten Leben ausbricht. Nebenbei sucht ein Kinderschänder den Weg zurück in die Gesellschaftsintegration – ein starkes Stück! Wer auf der Suche nach einem bewegenden, überraschenden Film mit Anspruch ist: zugreifen. Für DVD-Freaks, die auf technische Pracht und Bonusvielfalt aus sind, gilt diese Empfehlung weniger.







Inhaltsangabe

Das Vorstadtleben, wie es im Bilderbuch steht: Mütter treffen sich mit anderen Müttern im Park, wo die Kinder spielen können, und Väter verdienen die Brötchen bei der Arbeit. Doch die Fassade ist nur Schein. Sarah (Kate Winslet) ist mit ihrem Leben als Hausfrau und Mutter alles andere als zufrieden. Sie liebt ihre Tochter und ihren Gatten. Doch ihr fehlt das Abenteuer in ihrem Leben. Eines Tages trifft sie im Park auf den Hausmann Brad (Patrick Wilson), der mit seinem Sohn den Sommer geniesst. Sarah und Brad freunden sich an, verbringen durch die Kinder viel Zeit miteinander. Auch er ist mit seinem Leben nicht so glücklich, wie es das Gesicht zu zeigen scheint: Zu Hause bestimmt seine Frau Kathy (Jennifer Connelly), eine erfolgreiche Dokumentarfilmerin, wo es langgeht. Die beiden einsamen Seelen Sarahs und Brads kommen sich immer näher - verboten nah. Derweilen nimmt die Stimmung in der Nachbarschaft eine düstere Wende, als der mutmassliche Kinderschänder Ronnie (Jackie Earle Haley) aus dem Gefängnis zurückkehrt …



Kritik

Es ist wie verhext. Schauspielerinnen wie Kate Winslet sieht dieser Planet nicht alle Tage. Und trotzdem hat sie immer das Pech, bei den Oscars zusammen mit einer Dame nominiert zu werden, die ihr schlussendlich den Preis wegschnappt - manchmal zu Recht, oft aber eben nicht. Nach 'Sense And Sensibility', 'Titanic', 'Iris' und 'Eternal Sunshine Of The Spotless Mind' wurde sie für 'Little Children' bereits zum fünften Mal für den wichtigsten Preis der Branche nominiert. Diesmal war Helen Mirren die (verdiente) Übeltäterin. An Winslets Darbietung ändert das aber rein gar nichts. Mit ihrem Ausnahmetalent lässt sie ihre Filmfigur vom Publikum sofort ins Herz schliessen, obwohl man Sarahs Handlungen nicht alle gutheissen kann. Auch Co-Star Patrick Wilson kriegt von ihrem hell leuchtenden Schein ein wenig ab und gefällt ebenfalls. In kleineren, aber nicht unwichtigeren Rollen bestechen Jackie Earle Haley als Kinderschänder und Jennifer Connelly als Karrierefrau.

Die Geschichte von 'Little Children' ist ein besonderes Glanzstück. In der ersten Filmhälfte dreht sich das Geschehen hauptsächlich um die Affäre von Sarah und Brad. Ihr Kennenlernen, ihr Lieben. Dann macht der Film einen krassen Schnitt. Die sonore Stimme des Erzählers verschwindet, der Kinderschänder hat seinen Auftritt. Ronnie wird aus dem Knast entlassen und kehrt zurück zu seiner Mutter. Von hier wechselt die Geschichte immer wieder zwischen seiner und Sarahs hin und her. Einige Male kreuzen sie sich. Dieser Wandel während des Films bringt auch einen Genrebruch mit sich: Ist 'Little Children' zu Beginn ein Drama, wird er gegen Ende zum spannungsgeladenen Thriller. Wenn nämlich Ronnie nachts in einem Park mit Messer herumlungert und Sarah auf einer benachbarten Bank mit dem Sohnemann auf Brad wartet, ist die Intensität förmlich spürbar.

'Little Children' ist, anders als die Beschreibung vielleicht suggeriert, kein Film über die Verwirklichung von Träumen. Brad erfüllt sich zwar einen Traum, indem er mit Rugbyspielen seine Wut raus lässt. Aber das Drama zeigt auch, dass man von seinen Problemen nicht immer davonlaufen kann - und auch nicht immer eine Lösung parat steht. Parallelen mit 'Desperate Housewives' mögen vorhanden sein. Im Vergleich dazu ist 'Little Children' aber viel erwachsener, bewegender und realistischer. Denn Probleme lassen sich wirklich nicht immer auf Anhieb lösen, nicht jeder steht zu seinem Wort. Und Vorurteile können Menschen in ihrer Existenz vernichten. Ronnies Charakter ist im Vergleich zu jenen von Brad und Sarah unterschiedlich wie Apfel und Birne. Aber in sich spüren sie dieselbe Unzufriedenheit, die sie innerlich auffrisst. Der Clou ist jedoch gerade, dass Sarah und Brad aus dem Alltag auszubrechen versuchen und Ronnie den Weg dorthin zurück sucht. Famos inszeniert und gespielt. Nur schade, wurde das für Kate Winslet nicht mit einem Oscar belohnt.

 


Die DVD
Bild
Verschiedene Filter lassen das Bild in gewissen Szenen mit einem besonders kräftigen Kontrast strahlen und in anderen durch bedrohliche Dunkelheit Unbehagen hervorrufen. Die Schärfe ist durchgehend in Ordnung. Rauschen ist nicht zu erkennen.
Sound
'Little Children' lebt von seinen Dialogen. Zum einen von den Protagonisten über die Frontspeaker, zum anderen durch den Erzähler, der voluminös erschallt. Die subtile Musik trägt ebenfalls viel zur Atmosphäre bei. Für Raumklang-Enthusiasten ist dieser Film aber sicherlich kein Highlight.

Extras
Diese DVD enthält leider keinerlei Bonusmaterial.


Screenshot des DVD-Hauptmenüs


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Little Children
Produktionsjahr 2006
Genre Drama
Studio New Line Cinema
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 131 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Todd Field
Darsteller Kate Winslet, Patrick Wilson, Jennifer Connelly, Jackie Earle Haley, Norah Emmerich
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 10.10.07

© Bilder, DVD-Screenshots, Warner Home Video

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