Ghost Rider
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Kritik
Ach du Schreck. Eine weitere Comicverfilmung aus dem Reich Marvels. Und diese ist, milde ausgedrückt, ziemlich mies. Wobei man den Teufel ja nicht gleich an die Wand malen soll. Wir beginnen deshalb mit den positiven Aspekten von 'Ghost Rider' - der Teufel kommt noch früh genug. Der Streifen beginnt recht ordentlich, mit einer netten Vater-Sohn-Geschichte: Beide arbeiten zusammen auf dem Jahrmarkt als waghalsige Motorradfahrer. Mit dem ersten Auftritt des Teufels (er will einen Pakt mit dem jungen Johnny Blaze abschliessen) vergeht einem aber die Lust am Film. Was sonst noch gefällt: Sam Elliott als alter Cowboy, der den erwachsenen Blaze mit seiner Bestimmung vertraut macht. Ach ja, ein paar witzige Momente hat der Film auch noch. Etwa, wenn Reporterin Roxy eine Passantin zum Ghost Rider befragt und diese ihn mit grossen Augen beschreibt. Der Rest ist unfreiwillig komisch oder einfach schlecht.
Zum Beispiel Nicolas Cage. Wo ist bitteschön der tolle Schauspieler aus 'Leaving Las Vegas' geblieben? Cage scheint in den letzten Jahren sein Talent verlernt zu haben, denn was er hier zeigt, ist manchmal nur noch peinlich. Etwa seine Ich-streck-den-Arm-nach-dir-aus-weil-ich-so-mächtig-bin-Geste. Starlet Eva Mendes hilft da auch nicht viel, da die Regie sie oft unrealistisch in Szene setzt. Wenn sie beispielsweise beim grossen Motorradsprung von Johnny zum ersten Mal auftaucht, steht sie alleine in einem meterlangen Gang, umschlungen von weissem Licht. Dass sie eigentlich mit ihrem Kamerateam vor Ort wäre, steht da im Hintergrund - Hauptsache ihr Auftritt wirkt möglichst dramatisch. Dramatisch sollen auch die Ritte des Ghost Riders wirken, die erst etwa in der Hälfte des Films Einzug halten. Mangels technischer Qualität sehen die aber oft lächerlich aus. Und wie bitteschön soll ein Held mit einem in Flammen stehenden Schädel sympathisch sein? Zudem sind die Kämpfe (gegen Taschendiebe und des Teufels Sohn) langatmig inszeniert. Das wiederum kann an der erweiterten Filmfassung liegen. Doch Hand aufs Herz: Wer will von 'Ghost Rider' eine längere Version sehen, wenn schon die normale genug nervt?
Die DVD
Bild Die knackige Bildschärfe gefällt auf Anhieb. Auch die Farben, die selbst in den dunklen Nachtsequenzen die Umgebung passend erhellen, gefallen. Ein leichtes Rauschen schmälert den ansonsten sehr guten Eindruck des Bildes aber. |
Sound An Surroundqualität mangelt es diesem Film nicht: Die Eröffnungstitel, eine animierte Motorradfahrt, bringen schon mächtig Leben in die Bude. Bis dann der Ghost Rider geboren wird und sämtliche Kanäle mit Action beliefert, sorgen laute Motorradsequenzen für die passende Stimmung. Leider sind die Dialoge etwas zu leise abgemischt. |
Extras
- 2 Audiokommentare
- Videostoryboards
- Making of
- Sin & Salvation: Die Entwicklung der Comics
- Trailer
Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Auf den ersten Blick hat die Extended Version von 'Ghost Rider' nicht viele Extras zu bieten. Doch der Schein trügt. Neben den beiden interessanten Audiokommentaren auf der ersten DVD (mit Regie und Effekt-Leiter sowie dem Produzenten), enthält die Bonus-DVD so einiges. Das Videostoryboard mit Szenen der digitalen Vorrealisierung ist etwas überflüssig. Dafür gefällt das dreiteilige Making of besonders gut. Im ersten Teil 'Spirit Of Vengance' (ca. 30 Minuten) dreht sich ein Teil um die Besetzung der Charaktere, wie Sam Elliott oder Peter Fonda. Auch das legendäre Ghost-Rider-Motorrad wird näher beleuchtet oder die Dreharbeiten in der Wüste. 'Spirit Of Adventure' (ca. 30 Minuten) beginnt mit den Dreharbeiten der „Verfolgungsjagd“ von Nicolas Cage und Eva Mendes. Weiter geht’s mit den Motorradstunts im Film, den Bösewichten und dem Set des Finales. Hübsch: Am Ende des Beitrags sprechen auch noch die jungen Darsteller von Johnny und Roxy über ihre Erfahrungen beim Film. Ausschliesslich um die Postproduktion kümmert sich der letzte Teil des Making ofs, 'Spirit Of Execution' (ca. 22 Minuten). Ein Grossteil beschäftigt sich natürlich mit den visuellen Effekten des Films, aber auch Diskussionen zu den Toneffekten sind enthalten. Auch mal interessant zu sehen: Die Entwicklung der Eröffnungscredits mit dem Filmtitel. Im letzten Special der DVD ist die Evolution der Comicserie 'Ghost Rider' das Thema, verteilt über die Jahrzehnte 1970-2000. Für Fans des Comics (und solche, die mehr über die Vorlage wissen wollen) ein echtes Highlight! Wie üblich liefert Sony Pictures Home Entertainment ein Booklet mit Filminfos mit. Die beiden DVDs hausen in einem mit Glanzeffekten versehenen Steelbook. Auch eine Version im Digipack gibt es zu kaufen.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Ghost Rider |
Produktionsjahr | 2007 |
Genre | Action |
Studio | Sony Pictures |
Verleih | Sony Pictures Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 118 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | |
Darsteller | Nicolas Cage, Eva Mendes, Sam Elliott, Peter Fonda, Matt Long |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.40:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Türkisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 05.09.07
© Bilder, DVD-Screenshots, Sony Pictures Home Entertainment