Dawn of the Dead
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Kritik
"Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, kommen die Toten auf die Erde zurück". So ist der neueste Horrorschocker aus dem Hause Universal untertitelt. Regisseur Zack Snyder lässt 'Dawn of the dead' nach 26 Jahren wieder neu aufleben - und dies gekonnt. Er weiss von jedem Genre ein Stück abzuschneiden und dies gezielt in Passagen des Filmgeschehens einzubinden. So erhöht sich nach dem Einzug in das verlassene Einkaufszentrum die Spannung, da sich natürlich einige Zombies in das Gebäude "verirrt" haben könnten. Danach erlebt man eine Lage die zwar immer noch angespannt, aber sich trotzdem mit der Zeit beruhigt hat. Mit der Zeit fühlt man sich wie ein Mitglied dieser abgeschotteten Gruppe. Die Zombies werden in diesem Mittelteil des Filmes ziemlich ausser Acht gelassen, was aber überhaupt nicht negativ zu verstehen ist. Vielmehr können in diesen Sequenzen sozialkritische Aspekte, wie das Leben einer Gemeinschaft verschiedenster Charaktere in einem geschlossenen Territorium, behandelt und angespielt werden. Das grosse Finale lässt dann erwartungsgemäss das gute, alte Horrorgenre aufleben, was in einigen Szenen sogar bis zu brutalen Splatter-Szenen übergeht.
Die Besetzung der einzelnen Rollen kann man an vielen Stellen als passend sehen. Ving Rhames (bekannt als Luther Stickell aus der 'Mission: Impossible'-Reihe) sowie auch Hauptdarstellerin Sarah Polly bieten eine eindrückliche Leistung. Die meisten anderen Schauspieler verhalten sich auf gutem Durchschnittsniveau - nicht schlecht, aber auch nicht überaus gut. Mekhi Phifer allerdings enttäuscht. Von einem solch erfahrenen Schauspieler müsste mehr zu erwarten sein. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Auswahl seiner Rolle nicht gerade eine glückliche Auslese für ihn war.
Praktisch fehlerlos präsentieren sich die Masken- und Spezialeffekte. Äusserst echt verhalten sich die Zombies und ähnlich realistisch sehen auch ihre Verletzungen, Wunden und abgetrennten Körperteile aus. Wie man aus den auf der DVD enthaltenen Extras erfahren kann, wurde beinahe gar nichts mithilfe von Computertechnik digital überarbeitet. Die Masken sind echt, die Schusswunden wurden mit modernster Tricktechnik erzeugt und auch ein abgetrennter Arm beispielsweise wurde nicht mithilfe einer Bluebox wegretuschiert, sondern dem Akteur geschickt hinter dem Rücken zusammengebunden und unter seinen Kleider versteckt, so dass man dieser bemitleidenswerten Person seine Schmerzen wahrlich abnimmt.
Zack Snyder hat bewiesen dass er ein fähiger Regisseur ist. Zombiefilme gelten im Allgemeinen als schwierig zu verfilmen, da oft die Story untergeht und die Splatteraction überwiegt. Snyder ist diesem Vorurteil jedoch keineswegs verfallen und hat viel Dramatik, prädikative Dialoge und einen Hauch guten, passenden Humor einfliessen lassen. Und das Wichtigste: Er stellt die Schauspieler nicht als Opfer, sondern als Menschen dar.
Bild Das Bild kann man als gelungen bezeichnen. Der Kontrast ist in den meisten Szenen sehr gut. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und so wirken einige helle Szenen am Filmanfang etwas zu leuchtend. Die Schärfe ist zufrieden stellend, wie auch die Intensität und Kraft der Farben. |
Sound Der Ton ist sehr gut ausgefallen. Die Surround-Option wird geschickt in das Filmgeschehen eingebunden, was eine wundervolle Räumlichkeit hervorruft. Auch sind die Schock- und Actionsequenzen sehr passend mit dem Basseinsatz abgestimmt. Die Dialoge, wie auch die Geräuschkulisse fallen qualitativ sehr gut auf. |
Extras
- Audiokommentar
- Intro von Regisseur Zack Snyder
- Featurette: 'Das verlorene Band: Der Horror von Andys letzten Tagen'
- Spezial-Report
- 11 unveröffentlichte Szenen: 'Untoten-Szenen' (mit optionalem Audio-Kommentar des Regisseurs)
- Featurette: 'Die Toten erwecken'
- Featurette: 'Angriff der lebenden Toten'
- Featurette: 'Hämmernde Kopfschmerzen: Die Anatomie explodierender Schädel'
- Trailer: 'Shaun of the dead'
Die Extras bieten vor allem sehr viel interessantes Material über die Masken- und die Spezialeffekte. Der Maskenbildner selbst führt durch die meisten Featurettes hindurch. Regisseur Zack Snyder meldet sich nur sehr selten zu Wort. Einziger Schwachpunkt: Die 11 unveröffentlichten Szenen sind nicht einzeln anwählbar. Aber sonst machen die Extras einen sehr soliden Eindruck.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Dawn of the Dead |
Genre | Horror |
Studio | Universal Pictures |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 105 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Zack Snyder |
Darsteller | Sarah Polley, Ving Rhames, Jake Weber, Mekhi Phifer, Ty Burrell |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 21.09.04