Back to Gaya
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Kritik
Nach Grosserfolgen wie 'Monster AG' und 'Shrek' wagten sich zum ersten Mal Deutsche Filmemacher an einen Animationsfilm, der komplett im Computer entstanden ist. Das Resultat ist aber weder Fisch noch Fleisch. Am offensichtlichsten ist dies bei der Animation selbst. Hintergründe sowie Landschaften sehen enorm detailliert und realistisch aus. Jedoch sind die Figuren das Problem: Ihre Gesichter wirken zu steif und die Bewegungen sind zu sehr abgehackt, um dem Ganzen die Echtheit wirklich abzukaufen. Und in rasanten Sequenzen sieht alles nach ziemlich schlechten Bluescreeneffekten aus.
Ebenfalls nervt die Ideeenarmut der Macher: Alanta (mit der Stimme von Ex-No Angel Vanessa Pedru) ist ein Verschnitt aus Trinity und Lara Croft, Buu (Michael 'Bully' Herbig) der ewige Looser und Zino der dumme Held. Das hat man alles schon zuhauf in anderen (Animations-)Filmen gesehen. Dadurch wird das Geschehen auch extrem vorhersehbar und nur einige wenige Handlungen überraschen den Zuschauer noch. Ausserdem haben die Macher den Spruch "Gütiges Gaya" so oft eingebaut, dass er spätestens nach dem dritten Mal grausam nervt!
Nun aber genug der harten Kritik, denn 'Back to Gaya' hat auch etwas wirklich Gutes, was andere Animationsfilme nicht haben: Die tolle Ironie, die besonders Erwachsene zum Lachen bringt. Ein Beispiel: Ein kleines Kind jagt Gayaner durch das Wohnzimmer und macht einiges kaputt. Danach kommt die Mutter rein. Als der Kleine sagt, dass dies die Gayaner gewesen seien, verbietet Mama ab sofort das Fernsehschauen. Dies liest sich vielleicht etwas holprig, zum Ansehen ist es aber extrem witzig. Auch eines dieser witzige Details ist die Barbesitzerin Susi. Die gewisse Ähnlichkeit mit Madam Medusa aus 'Bernard & Bianca' ist bestimmt kein Zufall, denn auch sie hat böse Absichten. Auch anzumerken ist der tolle Score von Michael Kamen, der mit viel Dynamik und Tiefe internationales Feeling aufkommen lässt. Diese Punkte machen 'Back to Gaya' dann trotzdem noch zu einem eigenständigen, nett anzusehenden Film, der aber nie die Pixar oder Dreamworks Klasse erreicht.
Bild Im Grunde genommen ist das Bild von 'Back to Gaya' einwandfrei. Allerdings macht der Film sich hier selbst einen Strich durch die Rechnung. In rasanten Sequenzen wirkt das Bild extrem unscharf – obwohl es dies eigentlich gar nicht ist. Trotzdem wird dadurch das Betrachten ziemlich mühsam. Ansonsten sind Farben und Kontrast einwandfrei, Verschmutzungen sind dank der digitalen Basis auch nicht vorhanden. |
Sound Der Sound zeigt sich auf überwiegend beachtlichem Niveau. Dank des orchestralen Soundtracks kommt viel Dynamik auf. Auch wurden viele Surroundeffekte eingebaut, die einem eine gute Räumlichkeit vorgaukeln. Alles in allem hätte aber noch mehr drin gelegen. |
Extras
- 'Crank & RAtner' - 3D Kurzfilm
- HD-Sequenz für DVD-Rom
- Musikvideo
- Vom Storyboard zum Film - Dokumentation
- Sprachinteraufnahmen & Interviews
- Audiokommentar von Regisseur & Produzent
- PC Game Demo
- Kinotrailer
Bei den Boni hat man sich viel Mühe gegeben, eine gehaltvolle Auswahl an Material zu präsentieren. So erfährt man einiges über die Produktion des Films, insbesondere in der Dokumentation 'Vom Storyboard zum Film'. Der DVD-Rom Bereich bietet unter anderem ausdruckbare Postkarten und eine Spieldemo zu 'Back to Gaya', die leider auf gewohnt tiefen Lizenzspieleniveau ist.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Back to Gaya |
Genre | Animation |
Studio | Ambient Entertainment |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 97 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Lenard Fritz Krawinkel & Holger Tappe |
Stimmen (dt.) | Michael Herbig, Torsten Lennie Münchow, Vanessa Petrud, Bodo Wolf, Heidrun Bartholomäus |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch für Hörgeschädigte |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle in geprägtem Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 24.09.04