The Name of the Rose
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Kritik
Nachdem es den Alessandrianer Umberto Eco in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts dazu trieb mehrere Mönche über 600 Buchseiten erstreckt ermorden zu lassen, hätte man schon erwarten dürfen, was daraufhin folgen würde: Wenn ein Kritiker, ein wahrer Vertreter der Semiotik sein ganzes Wissen zusammenschaufelt und eine unglaublich vielschichtige, intelligente, philosophisch kompetente und phänomenal gut rechechierte Geschichte zusammenzukleistern, die in ihrem Kontext mehr zu bieten hat, als bloss nackte Unterhaltung, sich allerdings ständig dafür ausgibt überhaupt keine Selbstkritik zu üben - dann bleibt einem deutschen Filmproduzenten nichts anderes übrig, als sich damit eine goldene Nase zu verdienen.
Mit einer Vorlage von Eco kann man nichts falsch machen – wenn man sich an die Erfolgsrezepte des Buches anlehnt. Bernd Eichinger hat das in jedem Masse berücksichtigt. Zusammen mit Jean-Jacques Annaud etablierte sich das Projekt als das internationale Filmgut schlecht hin. Akribische Genauigkeit in der Geschichtenerzählung, wie sie nur Eco in seinem Buch überbieten könnte, zeichneten eines der intensivsten Portraits des sogenannten "dunklen Zeitalters".
Ganz wie in den alten Sir Arthur Conan Doyle Verfilmungen überzeugt dabei ein überzogener, unfehlbarer Hauptcharakter, der damals noch von Sean Connery, knapp vor seinen ruhmreichen Zeiten gemimt wurde. Herauskristallisieren konnte sie damals sogar der Newbie Chrisitan Slater, der die Öffentlichkeit gleich mit einer herausragenden Sexszene beglücken konnte, hinter der sich unverkennbar die Handschrift Eco’s abzeichnete.
Die Tatsache, das eben letztere auch irgendwie überall erkennbar ist, macht die Filmumsetzung weitgehend der Buchvorlage ähnlich, was zugleich wohl direkt zum internationalen Erfolg beigetragen haben mag.
Bild Nach unzähligen VHS Publikationen und miserablen Free-TV Austrahlungen bewegt man sich nun endlich mit einer DVD-Special Edition ein bisschen in Richtung "artgerechte Bildqualität". Obgleich die Bernd Eichinger Produktion schon bald 20 Jährchen zählt, weist diese 1. DVD-Auflage die bisher beste Bildqualität überhaupt auf. Teilweise blasse Farbbereiche, eine ab und zu schwankende Bildschärfe und immer noch nicht ganz behobenes Rauschen darf man da schon gerne verschmerzen. Der Kontrast bleibt durchwährend stark und fehlerfrei, Fragmente gibt es selten. |
Sound Auch akustisch kann sich die Neuauflage sehen lassen: Die beiden enthaltenen Tonspuren Englisch / Deutsch gibt es nun endlich im Dolby Digital 5.1.-Format. Natürlich liegt in einem ziemlich angestaubten Kult-Klassiker kein Schwergewicht auf den Surround-Boxen. Die Spuren wurden auch nicht extra neu abgemischt. Dafür hat man ein bisschen an der Klangqualität gefeilt. Gesprochenes wirkt qualitativ so, als wäre es frisch synchronisiert worden – im Vergleich mit einer EuroVideo oder Kinowelt-Version natürlich. |
Extras
- 2 Original-Kommentare von Regisseur Jean-Jacques Annaud (englisch und französisch)
- Dokumentation: 'Die Abtei des Verbrechens'
- Dokumentation: 'Le Nom de la Rose'
- Multimedia-Fotogalerie mit Jean-Jacques Annaud
- Trailer
Die auf der DVD enthaltenen Audiokommentare in englisch und französisch wurden leider nicht deutsch untertitelt. Auf der Special Edition gibt es dafür im Gegensatz zu der 1-DVD-Version neben der Dokumentation 'Die Abtei des Verbrechens' auch eine längere, französisch-kommentierte Doku 'Le Nom de la Rose', welche mit ziemlich viel Interview-Material von Jean-Jacques Annaud daher kommt.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Name of the Rose |
Genre | Thriller |
Studio | Warner Bros. |
Verleih | Warner Home Video |
Laufzeit | ca. 126 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Jean-Jacques Annaud |
Darsteller | Sean Connery, Christian Slater, Helmut Qualtinger, F. Murray Abraham, Elya Baskin, Michael Lonsdale, Volker Prechtel |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Englisch: Dolby Digital 5.1 Deutsch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Thalmann am 19.11.04