„Wenn sich Hollywood-Stars dem Independent-Film zuwenden...“ so in etwa könnte die Einleitung für das Projekt um 'Grand Budapest Hotel' leiten, da dieser Film wahrlich das Gegenteil ist von einem typischen Hollywoodstreifen. Den Posten des Regisseurs übernahm der dreifach Oscar-Nominierte Wes Anderson ('The Royal Tenenbaums'), welcher bisher ausschliesslich Top-Filme inszenierte. So war es auch ein Leichtes, ein bekanntes Cast zu verpflichten. Sagenhafte vier Oscar-Preisträger (Adrien Brody, Tilda Swinton, Fisher Stevens, F. Murray Abraham) und elf Oscar-Nominierte (Ralph Fiennes, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Harvey Keitel, Jude Law, Bill Murray, Edward Norton, Saoirse Ronan, Bob Balaban, Tom Wilkinson, Owen Wilson) wirken in 'Grand Budapest Hotel' mit und machen aus dem vermeintlichen B-Movie ein schauspielerisches Meisterwerk. Alle Involvierten haben sichtlich Spass an ihren schrägen Rollen und geniessen es, mal abseits des Hollywood-Kodex zu agieren. Einige Auftritte sind ganz kurz, bei anderen sind die Schauspieler aufgrund ihrer Verkleidung kaum zu erkennen, aber letztendlich passt einfach alles wie die Faust aufs Auge. Hinzu kommt eine charakteristisch anziehende Erzählweise in fünf Kapiteln, wie auch eine einzigartige Kameraführung, welche den Zuschauer dank Puppenhaus-Optik stets im Glauben lässt, es handle sich um eine Theateraufführung. Zudem gibt es Schwarz/Weiss-Momente, Zeitraffer-Szenen und das Bildformat wechselt nicht nur einmal. Bei 'Grand Budapest Hotel' wird auf alle ungeschriebenen Film-Normen gepfiffen und das gemacht, weswegen man vor knapp einem Jahrhundert noch in die Lichtspielhäuser ging: Kunst sehen und erleben. Das originelle, prominent besetzte Bilderbuch überzeugt durch Witz, Machart und die Akteure! |