Batoru rowaiaru
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Kritik
'Battle Royale' zeichnete sich vor allem als ungemein bissige Satire mit exzessiver Gewaltdarstellung aus. Der Film rund um das makabere Regierungsprogramm war ein schockierender Angriff auf bornierte Gesellschaftsdogmen Japans und neben seiner Qualität als Actionfilm, war es eben diese Sozialkritik, welches 'Battle Royale' nicht als reinen Splatterfilm dastehen liess. Der zweite Teil knüpft an diesem Konzept an, setzt aber noch eines drauf. Die Gewaltdarstellung ist profilierter denn je. Das Kunstblut fliesst literweise und der Bodycount nimmt videospielähnliche Ausmasse an, denn Einzelkämpfe und kleine Gefechte wurden nun auf ein grosses Kriegsszenario ausgedehnt. Doch nicht nur als Gewaltfilm, sondern auch als Gesellschaftssatire, hat sich 'Battle Royale 2' mehr vorgenommen. Neben der Kritik an einer unbarmherzigen und seelenlosen Welt der "Erwachsenen" Japans, schlägt Regisseur Kenta Fukasaku nun auch weltpolitisch um sich. Namentlich ist es die Kriegspolitik der Amerikaner, welche überdeutlich kritisiert wird.
Es wird kein Blatt vor den Mund genommen und damit wird ein wichtiger Aspekt einer guten Satire vollends ausser Acht gelassen: die Subtilität. Zwar hat das gesamte "Battle Royale" -Konzept kaum Realitätsanspruch und ist viel eher allegorischer Natur, doch ist die Symbolhaftigkeit jederzeit offensichtlich und lässt die Absicht des Autors aufgesetzt durchscheinen. Dass in der Handlung Terrorismus als Akt der Rebellion glorifiziert wird, wirkt wenig durchdacht und gerade da hätte man sich etwas mehr Fingerspitzengefühl des Regisseurs gewünscht.
Neben diesen interessanten, wenn auch holzhammerhaften Satireelementen, ist 'Battle Royale 2' kaum mehr als ein durchschnittlicher Kriegsfilm mit überdurchschnittlich starker Gewaltdarstellung. In Sachen Filmtechnik, bediente man sich bei den Kampfszenen gerne westlicher Vorbilder, wie beispielsweise die körnige Darstellung der Explosionen – à la 'Der Soldat James Ryan' – unter Beweis stellt. Trotz offensichtlicher Bemühungen um Zwischenmenschliches, bleiben die Charaktere äusserst flach und bieten kaum Anlass zum Mitfiebern, zumal die Darstellung leider viel zu oft durch allseits bekannte Klischeeszenen verunglimpft wird.
Bild Kinowelt hat bei der technischen Umsetzung ganze Arbeit geleistet. Das Bild weist eine erstaunliche Bildschärfe auf, welche die körnige Darstellung hervorragend zur Geltung bringt. Selbst der Kontrast ist, trotz schwieriger Farbkompositionen, sehr gut abgestimmt. |
Sound Auch bei der Vertonung gibt es wenig Anlass zu Tadel. Soundtrack und Effekte wurden sehr gut abgemischt und entfalten, gerade in den Kampfsequenzen eine super Raumgefühl. Nur die deutsche Synchronisation ist nicht immer glaubwürdig, aber auch nicht wirklich schlecht. |
Extras
- Hinter den Kulissen
- Krieg und Kampf: Statements
- Kameratest
- Aufnahme der Filmmusik
- In Gedenken an Kinji Fukasaku
- Alternative Pianoszene
- Die Gala und das Orchester
- Ansprache zu Kinji Fukasakus Geburtstag
- Die Premiere
- Hinter den Kulissen von Battle Royale 1
- Trailer und TV Spots
- Trailer zu anderen Filmen
Kinowelt spendiert 'Battle Royale 2' eine zweite DVD, die über zwei Stunden Zusatzmaterial bietet. Die Extras sind im Grunde tadellos, auch wenn die meisten Informationen wohl nur eingefleischte Fans interessieren dürften.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Batoru rowaiaru |
Genre | Action |
Studio | Toei Company |
Verleih | Kinowelt |
Laufzeit | ca. 128 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Kenta Fukasaku |
Darsteller | Tatsuya Fujiwara, Ai Maeda, Shugo Oshinari, Ayana Sakai, Beat Takeshi |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Japanisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch |
Anzahl Discs | 2 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Gavrilo Tanasic am 25.12.04