Ridley Scott, vierfach Oscar-nominiert, Schöpfer von genialen Werken wie 'Black Hawk Down', 'Gladiator' und 'American Gangster', ist noch immer nicht müde vom Filmemachen - auch nicht mit fast achtzig Lenzen auf dem Buckel. Nachdem 'The Counselor' und 'Exodus' nicht den gewünschten, beziehungsweise den für Scott gewohnten Erfolg brachten, meldete er sich im vergangenen Jahr mit 'Der Marsianer' zurück. Eine simple Handlung von einem, bei einer Mission vergessen gegangenen Astronauten, welcher nun auf dem Mars über die Runden kommen muss. Denn Rettung naht - wenn überhaupt - erst in ein paar Jahren. Aber siehe da, das Rezept ging auf: Weltweit wurde das Budget fast sechsfach wieder eingespielt, zwei Golden Globes konnten gewonnen werden (Bester Film und Bester Hauptdarsteller) und an den kommenden Oscars ist der Streifen sage und schreibe siebenmal nominiert. Doch hält der Film auch was er verspricht? Er tut es. Basierend auf dem Debüt-Bestseller von Andy Weir weiss 'Der Marsianer' über die volle Laufzeit von fast zweieinhalb Stunden zu unterhalten. In erster Linie ist es ganz klar eine One-Man-Show von Matt Damon. Er spielt die Rolle des Mark Watney wahrlich souverän. Verzweifelt, unglücklich, optimistisch, scharfzüngig, hoffnungsvoll - sein Charakter macht so einiges durch in diesem Film, doch Damon bringt jede noch so kleine Gefühlsschwankung glaubwürdig auf die Leinwand. Den Überlebenswillen zu haben, da weiterzumachen wo eigentlich keine Hoffnung mehr ist, dies ist die Kernbotschaft des Filmes und sie wird durch Matt Damon wunderbar auf die Zuschauer übertragen. Hinzu kommen herrliche Landschaftsaufnahmen vom Mars und ein idealer Mix zwischen Dramatik und einem wahrlich gelungenen und witzigen Humor. Die Frage, ob Ridley Scott wirklich glücklich damit ist dass sein Film bei den Golden Globes den Bester Film-Preis in der Kategorie „Komödie“ und nicht in der Kategorie „Drama“ gewann, lässt man am besten so im Raum stehen. Fakt ist jedoch, dass die Oscar-Verleihung näher rückt und nicht nur Scott und sein Team Gewinnchancen haben, sondern durchaus auch Matt Damon einen Academy Award für seine Leistung nachhause nehmen kann. Grossartige One-Man-Show von Matt Damon in
einem 2,5-stündigen, aber nie langweiligen Film |