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Inhalt |
Um seinem sicheren Tod durch Krebs zu entkommen, willigt Wade Wilson (Ryan Reynolds) in ein riskantes Experiment ein, das ihn heilen soll. Doch den Preis für sein Überleben bezahlt Wilson am Ende mit schweren Qualen und körperlicher Entstellung. Getrieben von Rache und durch Selbstheilungskräfte nahezu unsterblich geworden, jagt Wilson nun als Deadpool seine Peiniger und gefährdet damit seine grosse Liebe Vanessa (Morena Baccarin), die er nach seiner Verwandlung voller Scham aus seinem Leben verbannte. |
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Originaltitel |
Deadpool |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Action |
Laufzeit |
ca. 108 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Tim Miller |
Darsteller |
Ryan Reynolds, Morena Baccarin, T.J. Miller, Ed Skrein, Gina Carano |
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Kritik |
Dass unbekannte Comichelden keine guten Kinoverfilmungen abgeben ist spätestens seit 'Guardians of the Galaxy' ein Mythos. Kleinere Heldennamen mit Potential werden mittlerweile gerne in Serien gepackt, wie es bei Agent Carter und Jessica Jones der Fall ist. Dennoch hat es nun Antiheld Deadpool geschafft, eine Leinwandadaption zu erhalten. Die Figur gibt es zwar erst seit 1991, doch seine unkonventionelle Art bescherte seiner Bekanntheit in der Comicszene einen rasanten Anstieg. Seine Eigenheit: In den Comics durchbricht er häufig die Vierte Wand. Heisst: Er spricht aus der Handlung heraus direkt mit dem Publikum. So werden die Werke mit ihm oftmals zu reiner Satire, da er das aktuelles Zeitgeschehen und zahlreiche Persönlichkeiten direkt einbinden kann und dabei kein Blatt vor den Mund nimmt. Natürlich prädestiniert diese Eigenschaft zu einem Kinofilm - und dank dem Team um den Oscar-nominierten Kurzfilm-Regisseur Tim Miller und dem genialen Autoren-Duo Rhett Reese und Paul Wernick ('Zombieland') wird dies auch konsequent so umgesetzt. Das Wichtigste ist jedoch ein passender Deadpool-Darsteller - und dieser passt mit Ryan Reynolds schlichtweg wie angegossen. Bei einer solch witzig-brillanten Leistung drücken die Comicfans auch gerne mal ein Auge zu, war ja Reynolds vor fünf Jahren bereits als Green Lantern (von „Konkurrent“ DC Comics) auf der grossen Leinwand zu sehen. Deadpool unterscheidet sich in vielen Punkten von den aalglatten, muskelgestählten Vorzeige-Superhelden. Er ist rotzfrech, hält sich an keinerlei Konventionen und wie bereits erwähnt machen ihn seine Sprüche durch die Vierte Wand einzigartig. Fragen wie „Wie hab ich nur einen eigenen Film bekommen?“ oder Anspielungen auf seine Green Lantern-Ära, dass er bloss keinen Superhelden-Overall tragen möchte der grün ist, sorgen für zahlreiche Lacher - nicht nur bei Comic-Insidern. Trotz dieser Riesenportion Selbstironie, des andauernden, scharfzüngigen Sarkasmus und der Interaktion mit dem Publikum, bleibt Reynolds stets in der Rolle von Deadpool und lässt dessen Absichten nie im Hintergrund. Die fast zweistündige Laufzeit vergeht zudem wie im Flug, was zwar nicht unbedingt der eher durchschnittlichen Story zuzuschreiben ist, sondern mehrheitlich den witzigen Sprüchen. Da letztendlich auch die Erträge an den Kinokassen stimmten (es wurde ein Gewinn von sage und schreibe siebenhundert Millionen US-Dollar erwirtschaftet), ist natürlich bereits ein zweiter Teil angedacht. Dieser soll dann auch schon nächstes Jahr in die Kinos kommen. Konsequent umgesetzte Selbstironie mit einem
kontroversen Held, der aber bestens unterhält! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 29.06.16 Unser Wertungssystem
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