Ende März 1978 veröffentlichte die in China geborene US-Amerikanerin Katherine Paterson mit 'The Great Gilly Hopkins' einen Jugendroman, welcher damals nicht nur den renommierten National Book Award erhielt, sondern auch diverse andere, wichtige Buchpreise. Fast vierzig Jahre später wird das Buch nun endlich verfilmt. Basierend auf dem Roman adaptierte David Paterson, Sohn der Autorin, das Werk für die grosse Leinwand. Nach 'Brücke nach Terabithia' ist es bereits der zweite Roman seiner Mutter, welcher er in ein Drehbuch verwandelt. Regie führt der Texaner Stephen Herek, welcher in den Neunziger Jahren die weltbekannten Kinderfilme 'The Mighty Ducks' sowie '101 Dalmatiner' (mit Glenn Close als Cruella) realisierte. Passend zur Geschichte bietet 'Gilly Hopkins' ein wahrhaftiges Powerfrauen-Aufgebot: Mit Kathy Bates und Octavia Spencer sind zwei Oscar-Preisträgerinnen mit von der Partie, Glenn Close war bereits sechsmal für einen Oscar nominiert und Julia Stiles ist Golden Globe-nominiert. Auch die kanadische Hauptdarstellerin Sophie Nélisse besitzt einige Auszeichnungen, welche sie mehrheitlich für ihre tolle Leistungen in 'Die Bücherdiebin' und 'Monsieur Lazhar' erhalten hat. Nélisse ist es letztendlich auch, welche 'Gilly Hopkins' sehenswert macht. Die extremen Stimmungsschwankungen und Meinungswechsel sind tatsächlich eine Herausforderung, welche sie so gut wie möglich meistert. Ihren elementare Sinneswandel, inmitten des Filmes, gelingt ihr aber leider nicht - was aber auch an der falschen Herangehensweise von Regisseur Herek liegen kann. Der nötige Tiefgang und das entsprechende Mass an Intensität fehlt, so dass dieser Sinneswandel leider nicht nachvollziehbar wird. Hierbei kommt natürlich auch die Tatsache zum Zug, dass der Film eindeutig als Komödie ausgelegt ist, obwohl viele Aspekte für ein Drama sprechen. So lottert das Story-Gerüst bist zum Filmschluss zwar gehörig, doch die talentierten Aktrissen machen vieles wieder wett und sorgen dennoch für gute Unterhaltung. Warmherzig und toll besetzt, auch wenn nicht
alles der Geschichte nachvollziehbar erscheint! |