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Shark Tale



Release:
10. Februar 2005

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Kurzkritik:
Der Vergleich mit 'Findet Nemo' ist aufgrund der Machart berechtigt, jedoch hat 'Grosse Haie - Kleine Fische' keine Chance gegen den Pixar-Riesen. Das liegt vor allem an der dürftigen Story. Dank guter Synchronisation darf man aber dennoch ein Blick wagen. Die DVD ist gehobener Durchschnitt, bei der mehr zu machen gewesen wäre.







Inhaltsangabe

In einer grossen Unterwasserstadt lebt der Fisch Oscar, der hoch hinaus will: Er will nicht ständig in einer Wal-Waschanlage arbeiten müssen. Seine Vision ist es berühmt und begehrt zu werden. Durch seine ganze Träumerei merkt er aber gar nicht, dass die Fischdame Angie in der Waschanlage schon lange ein Auge auf ihn geworfen hat. Doch dann scheint sich das Blatt für Oscar zu wenden: Auf der Flucht vor dem vegetarischen Hai Lenny, der ihm eigentlich gar nichts Böses will, wird Lennys Bruder von einem Anker erschlagen. Alle denken jedoch, der Hai wurde von Oscar umgebracht. Fortan ist der kleine Fisch berühmt und wird als der Shark Slayer betitelt. Doch die Haie lassen den Verlust nicht auf sich sitzen und wollen den Shark Slayer eliminieren. Zum Glück wechselt Lenny die Seiten, um Oscar zu helfen...



Kritik

Fische und Haie? Computeranimiert? Von einem renommierten Studio? Ach ja, 'Findet Nemo' von Pixar. Nein, falsch! Denn DreamWorks ist mit 'Grosse Haie - Kleine Fische' (ein katastrophaler deutscher Titel für 'Shark Tale') auch auf den Unterwasserzug aufgesprungen. Ob die beiden während der Produktion gegenseitig von ihren "Konkurrenzprodukten" wussten, bleibt nach wie vor eine interessante Frage. Schon beim Kampf 'Das grosse Krabbeln' versus 'Antz' haben sich die beiden Firmen bekriegt. Beide Male geht allerdings Pixar als Gewinner aus dem Rennen, bei aktuellerem Beispiel gar mit Welten Vorsprung. Denn waren bei 'Antz' oder DreamWorks' Megaerfolg 'Shrek' noch gelungene Geschichten hinter den Pixeln zu erkennen, ist 'Grosse Haie - Kleine Fische' eine Anti-Storytelling-Film. Die Hintergrundgeschichte ist extrem langweilig und vermag in kaum einer Szene zu überzeugen. Alles ist extrem vorhersehbar. Dies überrascht, da das Studio doch auch schon anderes abgeliefert hat. Vielleicht sollten sie ihre Autoren mal in einen Drehbuchkurs schicken.

Eines der Highights bei 'Grosse Haie - Kleine Fische' sind die berühmten Synchronsprecher im englischen Original. Hauptfisch Oscar etwa wird von Will Smith mit witzigem Slang gesprochen, jedoch geht einem das spätestens in der Hälfte des Films auf die Nerven. Gelungener sind da etwa Renée Zellweger als Angie, Angelina Jolie als Lola und Jack Black als Hai Lenny. Letzterer erinnert allerdings mehr an einen schwulen, als an einen vegetarischen Hai. Von den Machern wurde es allerdings so eindeutig inszeniert, dass dabei keine Zweifel aufkommen. Zweifellos die besten Voiceacts sind Robert De Niro als 'Pate'-Hai und Martin Scorsese als schmieriger Wal-Waschsaloninhaber. Die beiden sind einfach zum Brüllen komisch und bringen viel Wortwitz mit ins Spiel. Die deutsche Synchronisation ist mässig und versprüht lange nicht so viel Atmosphäre wie das Original.

Was den Film auch auszeichnet sind die vielen Seitenhiebe auf die Filmgeschichte. In der gesunkenen Titanic, wo sich die Haie aufhalten, hängt etwa das weltberühmte Portrait von Kate Winslet, das Leo Di Caprio alias Jack im erfolgreichsten Film aller Zeiten angefertigt hat. Ein anderes, weniger offensichtliches Detail ist etwa die Rückseite einer Zeitung: Auf der steht geschrieben "Before you die you see The Hook" - anstatt 'The Ring'. Das Beste kommt gar gleich am Anfang, wo das 'Weisse Hai'-Theme herrlich durch den Kakao gezogen wird. Solche und einige weitere Referenzen aus bekannten Filmen werden göttlich gut veralbert. Aber dies reicht dennoch nicht, um den Film aus seinem Storydefizit herauszuholen. Die Charaktere sind einfach zu blass, die Geschichte zu lahm, so dass der Fim gar nicht motiviert. Auch überraschend ist, dass die Computaranimation schwächer als bei 'Shrek 2' ist. Die Szenarien sind zwar allesamt mit viel Liebe zum Detail gestaltet, aber die Technik dahinter ist nicht auf aktuellem Stand. Weshalb dieses Werk also für den 'Besten Animationsfilm' bei den Oscars nominiert wurde, ist völlig unbegreiflich. Für einen kurzen Taucher vermag 'Grosse Haie - Kleine Fische' zu unterhalten, doch eine ganze Badesaison könnte er nie und nimmer überleben.

Die DVD
Bild
Verwunderlicher Weise ist das Bild nicht perfekt, obwohl dies durch seine PC-Herkunft sicherlich möglich gewesen wäre. Einige Unschärfen trüben das Vergnügen und fallen negativ auf. Dafür gibt es keinerlei Rauschen, einen einwandfreien Kontrast sowie leuchtende, knallige Farben. Ein sehr gutes Gesamtresultat, aber wie gesagt: Mehr wäre drin gelegen.
Sound
Was ist nur mit DreamWorks los. Beim Bild gibt es schon einige Schwächen, beim Sound gar noch mehr. Eine atmosphärische Surroundkulisse wird nur in wenigen Situationen aufgebaut, dann aber umso mehr. Dafür erklingen die vielen Popsongs stets über sämtliche Lautsprecher und die Charaktere sind stets deutlich verständlich. In einer Unterwasserumgebung hätte man aber viele weitere Räumlichkeitseffekte einbauen können. Eine leider nur knapp überdurchschnittliche Abmischung.

Extras
- Regiekommentar
- Stürmische See
- Seestern
- Eine Welt voller Fische
- Gigi der Wal
- Auf Riff-Entdeckung
- Die Musik des Films
- DreamWorks Kids
- Club Oscar

Die Boni sind nett: In 'Seestern' beschäftigt man sich mit den Synchronstimmen und im fünfminütigen Making of erfährt man ein paar Kleinigkeiten zur Produktion. 'Club Oscar' dürfte vor allem für Kinder unterhaltsam sein, die gerne tanzen. Der Regiekommentar beinhaltet am ehesten brauchbare Infos. Ein Film dieses Ausmasses hätte aber viel mehr Boni hergegeben. Für einen kurzen, oberflächlichen Blick reicht es aber dennoch.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Shark Tale
Genre Animation
Studio DreamWorks Animation
Verleih Universal
Laufzeit ca. 86 Minuten
FSK unbeschränkt
Regie Bibo Bergeron und Vicky Jenson
Stimmen (eng.) Will Smith, Renée Zellweger, Jack Black, Robert De Niro, Angelina Jolie, Martin Scorsese
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 19.02.05

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