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Willkommen bei den Hartmanns
von Simon Verhoeven |
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"Als Komödie gelungen, doch für einen Film der die Flüchtlingskrise thematisiert, etwas zu brav!" |
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Release: 6. April 2017 |
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Inhalt |
Angelika Hartmann (Senta Berger) fasst einen folgenschweren Entschluss, der ihre harmonische Familie auf den Prüfstand stellt: Aufgewühlt von den Ereignissen, will sie einen Flüchtling in ihrem Haus aufnehmen. Der Schwarzafrikaner erweist sich als freundlicher junger Mann, was allerdings nicht verhindern kann, dass die ganze Umwelt der Hartmanns aufgrund seiner blossen Anwesenheit durchzudrehen scheint. Die Lage eskaliert, die Polizei sowie Islamisten werden auf den Plan gerufen - und bei den Hartmanns hängt der Haussegen schief. |
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Originaltitel |
Willkommen bei den Hartmanns |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Komödie |
Laufzeit |
ca. 116 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Simon Verhoeven |
Darsteller |
Senta Berger, Heiner Lauterbach, Palina Rojinski, Elyas M'Barek, Florian David Fitz |
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Kritik |
Nach seinen zwei 'Männerherzen'-Filmen wagte der gebürtige Münchner Regisseur Simon Verhoeven vergangenes Jahr einen mutigen Ausflug in neue Gefilde - und präsentierte den in Südafrika gedrehten, englisch-sprachigen SocialMedia-Horrorthriller 'Unfriend'. Mit australischen, britischen und US-amerikanischen Schauspielern wurden ihm ganz neue Erfahrungen im Filmbusiness aufgezeigt - und er wusste dabei zu überzeugen. Dennoch verschlug es ihn noch im selben Jahr wieder zurück in die deutsche Filmwelt. Mit 'Willkommen bei den Hartmanns' folgt er ganz klar wieder den Spuren von 'Männerherzen': Eine deutsche Komödie mit vielen prominenten deutschen Akteuren, welche zahlreiche Zuschauer in die Kinosäle locken sollen. Und es hat funktioniert: Rund dreieinhalb Millionen Kinozuschauer verzeichnete der Streifen, was ihn zum erfolgreichsten deutschen Kinofilm des letzten Jahres machte. Ein Episodenfilm ist es aber nicht mehr direkt, auch wenn jedes Familienmitglied der illustren Hartmanns eine fast eigenständige Storyline erhält. Dass der Film aber keine gängige Komödie ist, beweist das gewählte Kernthema: Die Flüchtlingskrise in Deutschland. Natürlich werden damit auch Themen angesprochen welche zum Nachdenken anregen - doch so wirklich vergleichen kann und will man das Gezeigte nicht mit der Realität. Flüchtling Diallo Makabouri ist dazu einfach zu brav, zu einfühlsam und zu integrierfähig. Der Film ist ganz klar darauf ausgelegt, dass die "Bösen" lediglich die deutschen Staatsbürger sind, welche sich beinahe durchs Band mit den Neuankömmlingen nicht anfreunden möchten. Dies sorgt zwar für viel Slapstick-Humor, aber so wirklich angepackt wird die Flüchtlingskrise dabei thematisch nie. Durch die temporeiche Inszenierung und die vielen tollen und facettenreichen Schauspieler wird es jedoch selten langweilig. Im letzten Drittel geht 'Willkommen bei den Hartmanns' dann zwar etwas die Luft aus und die breit gefächerte Story wird irgendwie mühselig wieder zusammengefügt, doch letztendlich weiss der Film dennoch recht gut zu unterhalten. Als Komödie gelungen, doch für einen Film der die Flüchtlingskrise thematisiert, etwas zu brav! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 10.04.17
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