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The Incredibels



Release:
31. März 2005

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Kurzkritik:
Es ist unglaublich, wie sich Pixar immer wieder selbst übertreffen kann - nicht nur bei der Animation. 'The Incredibles' ist einfach ein riesiger Film mit tollen Charakteren, einer ausgeklügelten Story und ganz viel Herz. Bei der DVD gibt es ebenfalls Grund zur Freude, da man mit perfekter Technik und jede Menge Bonusmaterial überschüttet wird. Film-Herz, was willst du mehr?







Inhaltsangabe

Die Zeit, in denen Superhelden die Städte vor Katastrophen gerettet haben, sind längst vorbei: Da die anonymen Helden zu viele Staatsklagen verursacht haben, hat man sie in ein spezielles Zeugenschutzprogramm aufgenommen. So lebt auch der einstige Meister der Verbrechensbekämpfung Mr Incredible inmitten von normalen Menschen. Unter dem Namen Bob Parr zieht er gemeinsam mit seiner Frau Helen, die einst als Superheldin Elastigirl Schurken das Fürchten gelernt hat, drei Kinder auf. Doch Bob ist alles andere als glücklich mit dieser Situation und freut sich deshalb umso mehr, als er nach rund 15 Jahren Ruhestand von der mysteriösen Mirage das Angebot für einen weiteren Einsatz kriegt. Aber Mr Incredible ahnt nicht, was dies für Folgen für ihn und seine Familie haben wir...



Kritik

Was hat Pixar, was DreamWorks oder etwa Blue Sky nicht haben? Diese Drei sind führend in der Animationsfilmbranche. Und trotzdem liefert Pixar stets die besseren Filme als die Konkurrenz ab. Bei genauerem Hinschauen wird einem aber sofort klar, was die Männer um John Lasseter & Co. herum besser machen - und es ist nicht die vortreffliche Animation, über die weiter unten noch zu Genüge gesprochen wird. Nein, es ist die einzigartige Qualität des Storytellings, sprich dem Geschichtenerzählen. Wie kein zweiter im Trickfilmgeschäft schafft es Pixar immer wieder, die Zuschauer mit originellen, spannenden und vor allem intelligenten Geschichten zu fesseln. Bis Anhing war 'Monster AG' der König in dieser Sparte. Nun muss sich das witzige Abenteuer um Sully und Mike den ersten Platz mit den Superhelden aus 'The Incredibles teilen'.

Aber was ist denn nun so toll an der Geschichte? Da "alles" ein wenig zu unspezifisch wäre, gehen wir näher ins Detail. Da ist zum einen der geschickte Aufbau der Figuren bei der Familie Parr: Jedes der fünf Familienmitglieder macht im Film eine Innere Veränderung durch, womit der Zusammenhalt der Einzelnen und das Zusammenwachsen mit dem Zuschauer schlussendlich noch grösser wird. Wirklich genial ist aber der Main-Plot: Nachdem Bob alias Mr Incredible unfreiwillig in den Ruhestand getreten ist, bekommt er nach 15 Jahren eine Chance, wieder in den Dienst zu treten. Dies klingt ja noch nicht sonderlich speziell, aber wer erst einmal realisiert hat, was der Grund dafür ist und vor allem wer dahinter steckt, wird die Genialität sofort erkennen. Kein Wunder wurde der Film unter anderem für den Oscar des besten Original Drehbuchs nominiert. Eine Ehre, die selten einem Trickfilm gestattet wird - höchstens einem von Pixar!

Wie auch schon angesprochen gehören die inneren Veränderungen der Charaktere zu den Highlights. Dies wäre wohl kaum möglich gewesen, wenn die Figuren nicht glaubwürdig wären. Dank der perfektionierten Animation können die Parrs und sämtliche anderen Figuren Gefühle zeigen und sich so butterweich bewegen wie kaum eine CGI-Person zuvor. Damit die Persönlichkeiten dieser Individuen auch gut rüberkommen, hat man erneut ein Staraufgebot für den Voicecast organisiert. Hauptcharakter Bob Parr wird von Craig T. Nelson mit dem nötigen Charme und der Stärke versorgt, die einen Superhelden braucht. Noch überzeugender ist aber Holly Hunter, die als Helen Parr alias Elastigirl eine Glanzvorstellung bietet: Mit unglaublicher Dynamik und Echtheit in der Stimme macht sie ihre Figur zu einer der sympathischsten des ganzen Films. Frozone bekommt seine Stimme von einer weiteren Hollywood-Berühmthei geliehen: Samuel L. Jackson bringt dem wahrlich coolen Helden den letzten Schliff. Doch allen wird die Show von einem anderen Charakter gestohlen: Edna Mode! Die Superheldenanzüge-Designerin zieht mit ihrem skurrilen Aussehen und der noch aussergewöhnlicheren Stimme sofort alle Zuschauer in ihren Bann. Da verwundert es nicht, dass 'Incredibles'-Regisseur Brad Bird der Frau mit der rauen Stimme gleich seine eigene geliehen hat! Bei der deutschen Version hat man sich ebenfalls Mühe gegeben, ein Staraufgebot hinzukriegen. Mr Incredible wird passender weise von Markus Maria Profitlich gesprochen und Mr Huph, der Chef von Bob, sieht nicht nur so aus wie Herbert Feuerstein, er wird auch von ihm vertont. Auch nett, aber weniger gelungen als im Original ist Comedylady Barbara Schöneberger als Mirage. Nicht überzeugen kann lediglich Kai Pflaume als Frozone - ihm fehlt einfach die nötige Coolness!

Nun aber zu einem der Hauptaugenmerke bei einem Trickfilm, nämlich der Animation selbst. Und auch hier trumpft Pixar wie jedes Mal aufs Neue und stellt alles bisher Gesehen in den Schatten. Aber obwohl hier Menschen die zentrale Rolle spielen, sehen diese lange nicht so realistisch aus wie etwa Fiona in 'Shrek'. Dies hat jedoch einen einfachen Grund: 'Incredibles' soll mehr an einen Comic als an einen realistischen Film erinnern. Bei den Figuren sieht man das deutlich: Poren sind nicht auszumachen, auch keine Haare auf Armen oder Beinen. Und trotzdem überzeugt alles ohne weiteres. Diese Sache gehört eindeutig zum Stil des Films, der eine Art 60er-Jahre Vision der heutigen Zukunft darstellen soll (insbesondere an den Möbeln und Bauarten von den Häusern zu erkennen). Die Bewegungsanimationen der Figuren sind zudem die neue Referenz des Genres. Auch die Effekte sind mal wieder aller erste Sahne: Das Wasser ist so realistisch wie nur möglich, die Explosionen unglaublich echt und Mimik sowie die Haare nahe der Perfektion.

Bisher war oftmals Danny Elfman für die Musik bei Pixar-Produktionen zuständig. Bei 'Incredibles' übernimmt ein bisher eher unbekannter, in engeren Kreisen aber oftmals gelobter Komponist die musikalische Leitung. Die Rede ist von Michael Giacchino, der bisher für TV-Serien ('Alias', 'Lost') und Videospiele ('Medal of Honor') komponiert hat. Doch mit dem Soundtrack zu 'Incredibels' legt er nochmals einen drauf: Der jazzig angehauchte Score ist extrem eingängig und fasziniert mit verschiedenen, immer wiederkehrenden Themes. Giacchino hat also ganze Arbeit geleistet und es verwundert ehrlich gesagt, dass er mit keiner Oscarnomnierung geehrt wurde - viele andere Award-Juroren haben dies nämlich zu Recht getan.

Was bleibt also noch zu sagen? Pixar hat es wieder einmal geschafft ein Meisterwerk abzuliefern. Fans der früheren Produktionen werden sich allerdings über den subtileren Humor wundern, wie er etwa in der skurrilen Eröffnungssequenz geboten wird. Nein, 'The Incredibles' ist lange nicht so witzig wie 'Findet Nemo' oder 'Monster AG'. Aber waren die früheren Filme der bekannten Firma (aus dem Animationsgenre herausgenommen) auch Komödien, ist der aktuelle Titel von Pixar ein Familiendrama-Action-Abenteuer. Er ist ernster und teils für Kinder gänzlich ungeeignet. Trotzdem gehört er zum Stimmigsten, was das Genre bietet. Wer also offen für ein "neues Pixar" ist, bekommt mit 'Incredibles' ein Film der Superlative geboten, der vor allem eines ist: Unglaublich gut!

Die DVD
Bild
Wie von Pixar zu erwarten ist das Bild makellos. Die Farben sind extrem kräftig und überzeugen restlos. Auch die Schärfe ist top und keinerlei Verunreinigungen, Rauschen oder andere unstimmige Patzer sind auszumachen. Alles wirkt extrem plastisch und - soweit man das beim Comiclook sagen kann - echt!
Sound
Nicht minder beeindruckend ist die Soundkulisse von 'Incredibles'. In jeder passenden Situation setzt der Surroundsound ein und der hervorragende Score von Michael Giacchino verteilt sich stets über sämtliche Lautsprecher. Die Stimmen werden ebenfalls über die passenden Kanäle verteilt, damit man stets mitten im Geschehen ist. Dies wird auch bei den häufigen Basseinsätzen eindrücklich gezeigt, so dass es einem schlichtweg vom Hocker reist.

Extras
- 2 Audiokommentare (u.a. mit Brad Bird)
- Jack-Jack Superbaby: Kurzfilm
- Zusätzliche Szenen und alternativer Filmanfang
- Making of
- 10 Mini-Dokumentationen
- Incredi-Schnitzer: Die witzigsten Grafikfehler
- Mr Incredible und Freunde (alternativ mit Kommentar)
- NSA-Akten
- Ein Schaf ist von der Wolle-Features
- Trailer und Teaser

Obwohl das Bonusmaterial auf den ersten Blick nicht besonders umfangreich scheint, entpuppt es sich als wahres Feuerwerk an Informationen. Das beinahe 30minütige Making of enthaltet unglaublich viele Anekdoten zum Film. Fast noch besser sind allerdings die zehn kurzen Dokus, die über verschiedenste Themen von 'Incredibles' informieren - insgesamt mit einer Laufzeit von über 40 Minuten! Ebenfalls toll: Die NSA-Akten mit Sprachaufnahmen von diversen Superhelden, die im Film kurz oder ausführlich angesprochen werden. Highlight der DVD ist aber ganz klar der neue Kurzfilm zu Jack-Jack, in dem geklärt wird, wie er seine eigenen Fähigkeiten entdeckt hat. Und der Kino-Vorfilm 'Ein Schaf ist von der Wolle' hat es mitsamt Kommentar und Regie-Portrait auch auf die Bonusdisc geschafft. Apropos Kommentar: Satte zwei Audiokommentare bringen zusätzliches Wissen über 'Incredibles'. Lediglich eine Doku über die Synchronsprecher vermisst man, was aber mehr als zu verzeihen ist.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel The Incredibels
Genre Animation
Studio Pixar/Disney
Verleih Walt Disney Studios Home Entertainment
Laufzeit ca. 111 Minuten
FSK ab 6 Jahren
Regie Brad Bird
Stimmen (eng.) Craig T. Nelson , Holly Hunter, Samuel L. Jackson, Jason Lee, Lou Romano, Brad Bird
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.39:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle in Pappschuber

© rezensiert von Adrian Spring am 26.02.05

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