Der Film 'Die Hütte' basiert auf dem gleichnamigen 2007 erschienenen Roman des kanadischen Autors William P. Young, welcher sich bis heute über zwanzig Millionen mal verkaufen liess. Kurzum: Ein New York Times Bestseller, der früher oder später natürlich verfilmt werden muss - und dies ist nun der Fall. Der Brite Stuart Hazeldine führt dabei Regie und sitzt damit nach seinem Mystery-Thriller 'Exam' zum zweiten Mal auf einem Kino-Regiestuhl. Die Hauptrolle des Mack spielt Sam Worthington ('Avatar', 'Kampf der Titanen') und Oscar-Gewinnerin Octavia Spencer ('The Help') hat die ehrenvolle Aufgabe gefasst, Gott zu spielen. Nun gibt es sicherlich zahlreiche Zuschauer, welche bei Kinofilmen mit Gottesbezug leicht die Nase rümpfen. Atheisten werden wohl nicht so leicht Zugang zu 'Die Hütte' finden, doch bei objektiver Betrachtung verbirgt sich hinter all dem ein Familienvater, welcher den Tod seiner jüngsten Tochter verarbeitet. Nur macht er dies, aufgrund seines Glaubens, mithilfe von Gott. Protagonist Mack, welcher pure Männlichkeit und Stärke ausstrahlt, soll im Verlaufe des Filmes - durch Gespräche mit Gott, Jesus Christus und dem Heiligen Geist in Form der asiatischen Sarayu - über die Liebe geheilt werden. Etwas kitschig, etwas schnulzig, aber glücklicherweise ist Mack einer von jener Sorte, der Gott auch gerne direkt sagt was er denkt. Weshalb wurde ihm seine Tochter auf eine solch grausame Art genommen? Genau auf diese Dialoge warten dann auch die Atheisten unter den Zuschauer gespannt auf Antworten. Doch diese sind dann eher ernüchternd: Fragt Mack beispielsweise Gott "Warum hast du mich verlassen?", antwortet dieser mit den Worten "Du hast das Geheimnis nicht verstanden". Weiter geht es im Stil von "Wenn der Schmerz nicht aufgelöst wird, vergisst du wozu du erschaffen wurdest. Das wünsche ich mir für dich nicht! Deswegen bist du hier!. Das ist deine Flugstunde". Man kann natürlich über solche Aussagen sehr gut philosophieren, nur bringt dies den Film leider nicht voran. Spätestens wenn Sophia, der Weisheit, auftritt - und Mack über seine eigenen Kinder richten soll, nimmt der Streifen sehr anspruchsvolle Züge an, welche in einem Roman einfach viel besser funktionieren. Nach fast jedem Dialog bleiben offene Fragen, aber da der Film stets weitergeht, hat man als Zuschauer kaum Zeit sich einzufühlen. So rattern die über zwei Stunden Laufzeit lediglich an einem vorbei und am Schluss kehrt ein "geheilter" Mack zurück zu seiner Familie. Wie es zu dem kam, das kann jeder Zuschauer selbst beurteilen. Sehr kitschig, sehr christlich und sehr viele offene Fragen! Aber immerhin solide gespielt! |