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Inhalt |
Die amerikanische Universitätsprofessorin Deborah E. Lipstadt (Rachel Weisz) wird unerwartet zur Verteidigerin der historischen Wahrheit, als der britische Autor David Irving (Timothy Spall) sie wegen Verleumdung verklagt. In ihrem jüngsten Buch hatte Lipstadt ihm die Leugnung des Holocaust vorgeworfen. Durch das britische Justizsystem in die Defensive gedrängt, steht sie nun gemeinsam mit ihren Verteidigern vor dem absurden Problem, nicht nur sich selbst zu verteidigen, sondern auch beweisen zu müssen, dass der Holocaust tatsächlich stattgefunden hat. |
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Originaltitel |
Denial |
Produktionsjahr |
2016 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 110 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Mick Jackson |
Darsteller |
Rachel Weisz, Tom Wilkinson, Timothy Spall, Andrew Scott, Jack Lowden |
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Kritik |
Der Holocaust während des zweiten Weltkriegs war ohne jeden Zweifel abscheulich. Rund sechs Millionen europäische Juden wurden im damaligen deutschen Machtbereich systematisch vernichtet, was selbst heute, über siebzig Jahre danach, noch nicht aus den Köpfen der Menschen verschwunden ist. Wo diskutiert wird, da prallen Meinungen aufeinander - und so gibt es auch zahlreiche überzeugte Holocaust-Leugner, welche vermuten dass die Juden den Holocaust erfunden haben um nach dem zweiten Weltkrieg durch Schmerzensgelder ihre Existenz neu aufzubauen. Der wohl bekannteste unter ihnen ist der britische Autor David Irving, welcher über dreissig Büchern über die Zeit des Nationalsozialismus schrieb. Richtig bekannt wurde er allerdings nicht in seiner Rolle als Autor, sondern durch zahlreiche Straf- und Zivilprozesse - so auch gegen die US-amerikanische Historikerin Deborah Lipstadt. Regisseur und Emmy-Preisträger Mick Jackson ('Volcano', 'The Bodyguard') meldet sich nach vierzehnjähriger Leinwand-Abstinenz zurück und behandelt nun besagten Rechtsstreit in einem Drama. Der Film basiert auf Lipstadts 2005 veröffentlichtem Buch über den Prozess 'History on Trial. My Day In Court With David Irving', welches vom zweifach Oscar-Nominierten David Hare ('The Hours') für die Leinwand adaptiert wurde. Die Hauptrollen spielen dabei Rachel Weisz und Timothy Spall, welche sich auf der Leinwand energiegeladene Wortgefechte liefern. 'Verleugnung' ist ein klassisches Gerichtsdrama, welches durch seine Thematik von Anfang an fesselt. Jeder Zuschauer hat seine Meinung über den Holocaust und wird sich mit einer Hauptperson identifizieren können. Irvings Behauptungen scheinen aus der Luft gegriffen, doch man kann argumentativ kaum dagegen halten. Wahrlich eine absurde Situation, etwas Selbstverständliches beweisen zu müssen. Lipstadt wurde damals gewiss vor eine Monster-Aufgabe gestellt. Weisz und Spall sowie auch Tom Wilkinson, als Chef-Verteidiger Richard Rampton, leisten eine grandiose Arbeit und setzen emotionale Akzente die unter die Haut gehen. So fesselt die fast zweistündige Laufzeit von Anfang bis Ende, trotz der eher trockenen Gerichtsthematik. Zum Nachdenken anregendes, sehenswertes Gerichts-Drama mit brillanten Schauspielern! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 06.09.17 Unser Wertungssystem
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