Der Anschlag auf den Boston-Marathon 2013 wird bestimmt noch sehr vielen Menschen in Erinnerung sein - und auch bleiben. Ähnlich wie die Dramen 'World Trade Center' oder 'Flug 93', welche nur fünf Jahre nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 veröffentlicht wurden, verfilmte man nun besagten Anschlag auf Boston - bereits drei Jahre danach. Die Regie für 'Boston' übernahm der New Yorker Regisseur Peter Berg, welcher nach 'Lone Survivor' und 'Deepwater Horizon' bereits das dritte Mal in Folge mit dem zweifach Oscar-nominierten Mark Wahlberg drehte. Ebenfalls mit dabei sind Oscar-Preisträger J.K. Simmons, die Golden Globe-Nominierte Michelle Monaghan sowie die beiden Golden Globe-Preisträger John Goodman und Kevin Bacon. Hoch prominent besetzt und letztendlich auch sehr fesselnd umgesetzt. 'Boston' ist hochemotional und trifft den Zuschauer mitten ins Herz. Ein friedliches Volksfest bei schönem Wetter und gut gelaunten Zuschauer jedes Alters verwandelte sich um 14:50 Uhr schlagartig in ein Kriegsgebiet. Zwei Kochtopfsprengsätze, von Amateuren gebaut, explodierten am Boston Marathon. Drei Menschen starben, weit über zweihundertsechzig Menschen wurden dabei verletzt. Eine unverständliche und nicht nachvollziehbare Tat, welche auch im Film genauso übermittelt wird. 'Boston' kann man quasi in drei Teile gliedern: Vor dem Attentat, unmittelbar nach dem Attentat und die einhundert Stunden danach, in welchen die Täter gesucht werden. Der erste, rund halbstündige Teil wird von Peter Berg gut genutzt, um zahlreiche Personen vorzustellen, welche im späteren Verlauf der Handlung noch wichtige Rollen übernehmen werden. Allen voran MIT Patrol Officer Sean Collier oder jener Cambridge-Student, im Film Dun Meng genannt, dessen SUV auf der Flucht der beiden Täter beschlagnahmt wurde. Der eigentliche Anschlag ist dann an Intensität und Authentizität kaum zu überbieten. Ohne Vorwarnung bricht das pure Chaos aus und Berg macht auch keinen Halt davor, abgetrennte Körperteile zu zeigen, um den schrecklichen Taten noch mehr Gewicht zu geben. Hier wird man als Zuschauer buchstäblich an den Fernseher gefesselt. Kaum die gezeigten Bilder verarbeitet, beginnt auch sofort die Verfolgung der Täter. Hier überwiegt ganz klar die Spannung. Die bewundernswerte Organisation der Polizei, das blitzschnelle Aufbieten und Kooperieren aller Behörden (FBI, CIA usw.) ist packend inszeniert und sorgt dafür, dass man sich als Zuschauer stets Mittendrin fühlt. Das Tempo wird zu keinem Zeitpunkt gebremst und spätestens zur Schlussminute fühlt man sich als Zuschauer voll und ganz mit Boston verbunden - und leidet innerlich mit. Packend inszeniertes, hochemotionales Kino! Sehr sehenswert und spannend bis zum Ende! |