Ein russischer Film der wie 'Ocean's Eleven' beginnt, aber bereits nach dem Prolog zu einem 'Die Unfassbaren' wird und die Coups im Stil von '21' durchführt. Ja, man kann 'Beyond Reality' Ideenklau vorwerfen, doch das russisch-italienische Regie-Duo um Aleksandr Boguslavskiy und Francesco Cinquemani lässt auch viel Neues und Eigenes in 'Beyond Reality' einfliessen. Für Boguslavskiy ist der Film sein Debüt auf der grossen Leinwand, für Cinquemani nach dem miserablen SciFi-Thriller 'Das schwarze Labyrinth' sein zweiter Streifen als Regisseur. Sie beide schrieben auch am Drehbuch mit - zusammen mit vier (!) weiteren Autoren. Und hier beginnen leider bereits die Schwächen von 'Beyond Reality': Bei der Story und den Figuren. Inszenatorisch macht der Film aber alles richtig. Insbesondere die ersten Szenen sind ideal geschnitten, passend aus dem Off kommentiert und fokussieren sich auf das Wesentliche. Das macht Spass, das unterhält und da bleibt man als Zuschauer auch dran. Der erste, eigentliche Story-Twist bringt dann aber bereits die erzählerischen Schwächen zum Vorschein. Die Bedrohung durch Casino-Betreiber Victor wird leider etwas zu locker behandelt, weswegen Michaels Eifer, sogleich ein Team aus paranormalen Superhelden zusammenstellen, nicht ganz ergründlich ist. Hinzu kommt, dass sich diese sehr leicht von ihm überreden lassen und ihre Motivation für den Coup zu keinem Punkt erkennbar ist. Es handelt sich bei den Teammitgliedern um Einzelgänger, welche nun scheinbar blind einem "Anführer" folgen den sie kaum kennen. Ein Beispiel: Eric soll beim Casino-Überfall sich selbst spielen: Papa's reichen Erben - was er auch ohne Widerrede tut, obwohl er diese Rolle eigentlich hasst. Zudem überzeugt Michael Veronika als seine Verlobte aufzutreten (mit Abendrobe und einem kompletten Makeover), obwohl die beiden eigentlich nicht gut aufeinander zu sprechen sind und Veronika ansonsten eher casual gekleidet auftritt. Kurzum: Dieser Mittelteil des Filmes, das Rekrutieren des Überfall-Teams und deren Vorbereitung geht einfach viel zu einfach, schnell und problemlos vonstatten. Hier verliert der Film die Aufmerksamkeit und das Interesse der Zuschauer - da hilft auch ein Hollywood-Import wie Antonio Banderas nicht viel. Immerhin entschädigt dann der Schluss des Filmes etwas, welcher zwar nicht ganz an den starken Anfang herankommt, jedoch aufzeigt dass auch die Russen eindrucksvolle Effekt-Filme im Hollywood-Stil drehen können. Russischer Mix aus 'Ocean's Eleven', '21' und 'Die Unfassbaren', die jedoch alle besser sind! |