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The Man with the Iron Heart
von Cédric Jimenez |
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"Heydrichs Schreckensherrschaft ist historisch
sehr gut aufbereitet & eindrucksvoll inszeniert!" |
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Release: 9. Mai 2018 |
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Inhalt |
Prag, 1942. Das Dritte Reich kontrolliert den Grossteil Europas. Reinhard Heydrich (Jason Clarke) ist zum SS-Obergruppenführer und Hauptorganisator des Holocaust aufgestiegen. Seine brutale Herrschaft der besetzten Tschechoslowakei führt dazu, dass Hitler ihn als ,Den Mann mit dem eisernen Herz" bezeichnet. Eine kleine Gruppe Widerstandskämpfer, angeführt von Jan Kubis (Jack O'Connell) und Jozef Gabcík (Jack Reynor) sind vom tschechoslowakischen und britischen Nachrichtendienst beauftragt, das Ungeheuerliche aufzuhalten und Heydrich zu ermorden. |
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Originaltitel |
The Man with the Iron Heart |
Produktionsjahr |
2017 |
Genre |
Action |
Laufzeit |
ca. 141 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Cédric Jimenez |
Darsteller |
Jason Clarke, Rosamund Pike, Jack O'Connell, Jack Reynor, Mia Wasikowska |
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Kritik |
'Die Macht des Bösen' basiert auf dem historischen Roman 'HHhH' des französischen Autors Laurent Binet. Er handelt vom Attentat auf SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich in Prag - besser bekannt unter der Bezeichnung 'Operation Anthropoid'. Beim Stichwort "Anthropoid" wird wohl vielen Film-Fans das Werk 'Operation Anthropoid' von Regisseur Sean Ellis aus dem Jahre 2016 in den Sinn kommen, welches die gleiche Thematik behandelt. Ellis hatte damals die beiden tschechischen Soldaten Josef Gabcík und Jan Kubis im Fokus, welche das Attentat planten und durchführten. Cédric Jimenez konzentriert sich bei 'Die Macht des Bösen' jedoch auf Heydrich, seinen Werdegang und insbesondere die Beziehung zu seiner Frau Lina (gespielt von Rosamund Pike). Der Film beginnt mit Heydrichs unehrenhafter Entlassung aus der Marine und seines blitzschnellen Karriere-Aufstieg in der NSDAP. Er galt als unpolitisch und war kein motivierter Rassist wie viele andere SS-Obergruppenführer, doch um seine Ziele zu erreichen ging er wortwörtlich über Leichen. Dementsprechend wurde er von Hitler auch als "Mann mit dem eisernen Herzen" bezeichnet. Jimenez verdeutlicht in seinem Werk sehr gekonnt die Besessenheit von Heydrich und der Übergang vom pflichtbewussten Marine-Oberleutnant zum abgestumpften SS-Wahnsinnigen verläuft überaus flüssig. Es wird auch kein Halt vor Massenerschiessungen und brutalen Verhören gemacht. Heydrichs Figur wird als Teufel dargestellt, was er letzten Endes als Initiator des Holocausts auch war. Der australische Schauspieler Jason Clarke leistet hier wahrlich eine überzeugende Arbeit. Irgendwann muss der Film allerdings "abbiegen" und die beiden Tschechen Josef Gabcík und Jan Kubis in den Mittelpunkt rücken. Denn sie sind letzten Endes der Grund, weshalb das Attentat als einzig erfolgreicher Anschlag auf ein Mitglied der Führungsschicht des nationalsozialistischen Staats in die Geschichte einging. Hier weist der Film leider Schwächen auf. Der Fokus will irgendwie nicht wirklich vom ultrapräsenten Heydrich wegrücken. Da nützt auch eine Halbjahres-Rückblende in der Filmhälfte nicht, um die Motivation von Gabcík und Kubis aufzuzeigen. Ihre Wichtigkeit kommt leider nie wirklich zur Geltung, was ihre Handlungen leider nicht sehr nachvollziehbar wirken lassen. Was dann filmtechnisch aber wieder funktioniert, ist der Schlussakt des Werkes, sprich die Rache der Nazis an den beiden Orten Lidice und Ležáky sowie das finale Massaker in der Kirche St. Cyrill und Method. So kommt man bei einem Vergleich der beiden Filme 'Operation Anthropoid' und 'Die Macht des Bösen' auf dieselbe Qualitätsstufe, allerdings funktioniert der eine Film besser in Hinsicht auf die beiden Tschechen und der andere besser hinsichtlich der Darstellung Heydrichs. Heydrichs Schreckensherrschaft ist historisch
sehr gut aufbereitet & eindrucksvoll inszeniert! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 14.05.18
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