Les rivières pourpres
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Kritik
Welch grosse Erwartungen hat man an einen solch erfolgreichen, nicht-amerikanischen Film, der sogar ausserhalb seinen Landesgrenzen in den Kinos zu sehen war? Sehr hohe. Allerdings heisst Erfolg nicht immer, dass es sich um einen guten Film handelt.
Ein Punkt, über den sich streiten lässt, ist bestimmt die Story dieses sehr komplexen Krimis. Als Zuschauer hat man sehr oft selbst mitzudenken - sich selber die Hintergrundinformationen zur Geschichte zu liefern, die einem nicht geboten werden. Es ist nicht falsch, solche Sequenzen einzubinden - ganz im Gegenteil: Es ist sogar sehr gut, denn es animiert die Zuschauer sich in den Film zu versetzen. Leider kommen solche Passagen in 'Die purpurnen Flüsse' viel zu oft vor. An einem gewissen Punkt im Film überrumpeln diese Ereignisse den Zuschauer und man hat den roten Faden verloren. Wer geistig bis zum Schluss der Geschichte mitdenken kann, wird diesen Film lieben. Wer den roten Faden verliert, wird vom Film enttäuscht sein.
Ganz ohne Zweifel lässt die schauspielerische Leistung der beiden Hauptdarsteller nichts zu Wünschen übrig. Jean Reno, der auch schon in 'Godzilla' zu sehen war, mimt den pflichtbewussten, kalten Inspektor Niémans äusserst glaubwürdig. Auch Vincent Cassel wirkt als junger, Energie geladener Kommissar Kerkerian sehr überzeugend.
Die Dialoge sind auf hohem Niveau angesetzt. Passend zur Story. Die Musik gliedert sich grösstenteils sehr gut ein. Jedoch hätte sie in einigen Szenen authentischer wirken können, so dass mehr Spannung erzeugt würde. Ein Krimi sollte nur so strotzen vor Spannung, was jedoch bei diesem Film nicht der Fall ist. Es gibt einige (sehr) kurze Sequenzen, in denen wirklich Spannung aufkommt. Abgesehen von diesen Szenen und den letzten 15 Minuten des Filmes, wirkt dieser Punkt eher ernüchternd.
'Die purpurnen Flüsse' ist mit Sicherheit ein Film über den es viele, verschiedene Meinungen gibt: Beigeisterte, sowie auch enttäuschte.
Bild Das Bild bietet einen guten Kontrast und prächtige Farben. Vor allem in den dunkleren Szenen ist die Farbintensität so gehalten, dass man eine Übersicht hat, wo sich was befindet. Trotzdem kommt das Bild nicht als allzu hell und leuchtend daher. Kleinere Mängel weist 'Die purpurnen Flüsse' in der Schärfe auf und leider treten auch zum Teil, bei schnelleren Szenen, unerwünschte Nachzieheffekte ein. |
Sound Die Surround-Effekte werden wunderbar eingesetzt. Hundebellen oder Hubschraubergeräusche zum Beispiel, sind stets gut ortbar, obwohl sie momentan auf dem Bild gar nicht zu sehen sind. Dies deutet auf eine angenehme Räumlichkeit hin, die zusätzlich Atmosphäre und Spannung aufbringt. Auch ist der Ton im Allgemeinen sehr rauschfrei und wirkt in jedem Fall sehr klar und verständlich. |
Extras
- Making Of
- Entstehung der Pathologieszene
- Interview mit Jean Reno
- Film/Storyboardvergleich 'Verfolgungsszene'
- Storyboardabbildungen
- Cast & Crew-Informationen
Das Making Of ist mit seinen 52 Minuten Länge sehr ausführlich gestaltet. Leider ist dies auch der einzige Höhepunkt der Extras auf dieser DVD.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Les rivières pourpres |
Genre | Thriller |
Studio | Gaumont, Legende Enterprises |
Verleih | BMG Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 105 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Regie | Mathieu Kassovitz |
Darsteller | Jean Reno, Vincent Cassel, Nadia Farès, Dominique Sanda, Karim Belkhadra, Jean-Pierre Cassel |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch (für Hörgeschädigte) |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.07.04