Mit 'Casper' begann der griechischstämmige Kanadier Peter Lepeniotis 1995 seine Karriere in der Filmbranche als Animator. Schon bald daraufhin wechselte er zu Disney, wo er mit 'Toy Story 2', 'Dinosaurier' und 'Fantasia 2000' weitere Erfahrungen als Animator sammeln konnte. Mit 2005 folgte dann seine erste Arbeit als Regisseur: Der Kurzfilm 'Surly Squirrel', welcher die Vorlage für 'Operation: Nussknacker' war - ebenfalls von Lepeniotis inszeniert. Drei Jahre später folgt nun sein dritter Abend-füllender Animationsfilm: 'Gnomes & Trolls'. Der Film ist nicht, wie vielleicht einige erwarten, ein Mash-Up von 'Gnomeo & Julia' und 'Trolls', sondern kommt eigenständig daher. 'Gnomes & Trolls' ist solide, unterhaltsam, bietet aber leider einen sehr dünnen Plot. Die Idee, dass Gnome die Welt vor Trollen beschützen, ist zwar im Ansatz gelungen, doch die Tatsache dass dies bereits seit mehreren Jahren durch ein einziges "geheimes Portal" passiert und bei Nichterfüllen der Aufgabe das Ende der Welt droht, ist etwas gar weit hergeholt. Klar, das Zielpublikum sind Kinder - doch jene Altersklasse, welche sich aufgrund dem doch eher hohen Gruselfaktor angesprochen fühlt, kann schon lange Eins und Eins zusammenzählen und wird hinsichtlich der Story nicht alles für bare Münze nehmen. Wo jedoch 'Gnomes & Trolls' punktet, ist bei anderen Faktoren: Die Figuren sind zwar sehr kantig gezeichnet und werden insbesondere Disney-Fans kaum ansprechen, doch die Charakterzüge sind überraschend gut ausgearbeitet. Chloë wirkt von Anfang an greifbar, ihre Geschichte und ihr Schicksal sind verständlich und ihr Verhalten nachvollziehbar. Sehr gelungen ist auch die Miteinbindung ihrer Handy-Sucht (oder jene aller Jugendlicher in ihrem Alter), was bis zum Ende des Filmes zu vielen witzigen Spässen führt. Bei der Darstellung der Fantasiewesen sind die Gnome und Trolle jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Die Trolle sind eher langweilig gestaltet und fallen mehr durch ihren Wunsch nach Essen auf, als dass sie einen Hass gegen die Erde und ihre Bewohner hegen und alles zerstören möchten. Die Gnome sind durch ihre Sprachfähigkeit natürlich um einiges interessanter, doch ihr flaches, Gartenzwerg-ähnliches Aussehen wird wohl bei wenigen Kindern einen Kuscheltier-Wunsch auslösen. Kurzum: 'Gnomes & Trolls' ist ähnlich wie 'Operation: Nussknacker' nicht der ganz grosse Wurf, wird jedoch bei unvoreingenommenen Kindern trotzdem zum einen oder anderen Lacher führen. Der Unterhaltungswert stimmt, auch wenn hin-sichtlich Figuren & Story viel Luft nach oben ist! |