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The Forgotten



Release:
8. März 2005

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Kurzkritik:
'Die Vergessenen' ist ein Film mit hohem Potenzial, der sich im letzten Drittel völlig im Absurden verliert und dadurch selbst in seinem Genre noch unglaubwürdiger wird. Schade, denn die Ausgangslage hätte viel Stoff für einen originellen Film parat gehabt. Wenigstens ist die DVD ziemlich gut gelungen und dank netter, aber wenigen Extras wird einem immerhin nach dem Film noch etwas geboten. Aber 'Die Vergessenen' selbst können unserer Meinung nach vergessen bleiben...







Inhaltsangabe

Telly Paretta (Julianne Moore) leidet auch 14 Monate nach einem Flugzeugabsturz, bei dem ihr Sohn Sam ums Leben gekommen ist, immer noch unter dieser Tragödie. Doch plötzlich scheint sich alles zu verändern: Man will ihr weismachen, dass sie nie einen Sohn gehabt und sich diesen nur eingebildet hat. Aber Telly weiss es besser und sucht Ash Correll (Dominic West) auf, dessen Tochter ebenfalls beim Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Anfänglich weiss er nichts davon, dass er einmal Vater gewesen ist. Doch dann schafft es Telly, dass er sich erinnert. Gemeinsam wollen sie nun das Mysterium um ihre Kinder aufdecken...



Kritik

Kaum zu glauben, was dieser Film für ein Potenzial hätte. Aber noch weniger zu glauben ist, dass man es geschafft hat, diese Chance gänzlich zu verspielen. Um dies genauer zu erklären, fangen wir am besten von vorne an. Am Anfang ist der Zuschauer im Zwiespalt: Soll er der Hauptfigur Telly glauben, die behauptet einen Sohn gehabt zu haben, oder den anderen Personen, die sagen, Telly sei krank und leide unter Halluzinationen. Wenn es letztere Variante gewesen wäre, ergäbe der Film überhaupt keinen Sinn. Deshalb ist man schnell einmal auf Tellys Seite und hofft, die Auflösung des Geheimnisses mitzubekommen. Wenn später auch noch Ash ins Spiel kommt, scheint endgültig klar zu sein, dass Telly nicht krank ist. Die zentrale Frage ist also, was mit den anderen Leuten und vor allem ihrem Sohn passiert ist. Das treibt den Film ständig voran. Doch selten gab es einen Film, dessen Auflösung alles kaputtmachen kann wie hier bei 'Die Vergessenen' - so extrem ist es nicht einmal bei 'Identität'!

Kann man so etwas verschmerzen? Wohl nur wenn man blind oder extrem nachsichtig ist. Doch auch andere Aspekte kratzen an der Glaubwürdigkeit von 'Die Vergessenen'. Wer den Film vielleicht dennoch ansehen will, sollte nun zum nächsten Abschnitt wechseln, da die nachfolgenden Zeilen grosse Spoiler zu den Ereignissen am Ende enthalten. Also: Denkt man am Anfang, dass es sich um einen spannenden Thriller mit Komplott-Story handelt, wird es am Ende als Experiment von Aliens oder sonstigen übermenschlichen Kreaturen dargestellt. Wie man auf eine solch blöde Idee kommt, bleibt schleierhaft. Wenigsten nett: Die Aussage des Übermenschen, dass es niemals um die Kinder, sondern nur um die Eltern gegangen ist, erinnert an gutes, altes Hochglanz-Kino - mit Betonung auf erinnern! Und was sollte überhaupt die Sache mit dem Foto am Anfang? Das gibt nach dem Finale keinen Sinn mehr. Apropos Finale: Kitschiger und hollywoodtypischer hätte man den Film nicht beenden können.

Wenigstens sind die Darsteller gut besetzt: Julianne Moore hat wie immer eine gewaltig gute Ausstrahlung und Präsenz. Zwar liefert sie sicherlich nicht ihre beste Leistung ab, der Film wird aber weitgehend von ihrem Können getragen. Co-Star Dominic West ist auch ziemlich gut und gefällt in seiner Rolle. Ebenfalls sympathisch: Die Polizeichefin wird angemessen von Alfre Woodard gespielt, leider bleibt ihr Schicksal gänzlich ungeklärt. Extrem nervig ist hingegen der geheimnisvolle Fremde, der keine Schmerzen zu spüren scheint. Linus Roache mimt diese Person und ist einfach nur langweilig. Gemacht ist 'Die Vergessenen' natürlich trotzdem gut: Effekte, Musik und die Schockeffekte sind erstaunlich gut. Besonders letztere lassen den Zuschauer mehrmals zusammenschrecken. Aber reicht dies um einen Film zu retten? Nein, leider nicht. Denn je mehr Gedanken man sich über 'Die Vergessenen' macht, desto mehr Zweifel kommen auf. Hätte man im letzten Drittel nicht einfach das Genre gewechselt, wäre der Film richtig gut. Jetzt ist er halbgare Unterhaltungskost unter dem Durchschnitt.

Die DVD
Bild
Leider sieht man in manchen Szenen besonders im Hintergrund deutliches Rauschen. Die Gesichter der Darsteller hingegen sind rauschfrei und extrem scharf. Das restliche Bild wurde auch mit einer ordentlichen Schärfe ausgestattet. Farblich hält sich die Hauptgeschichte in kühlen Blau- und Grautönen. Wenn Telly sich aber an den Tag des Flugzeugabsturzes zurückerinnert, stechen freundliche Gelbtöne heraus.
Sound
Mit einigen atmosphärischen Effekten und gelungenen Hintergrundgeräuschen zieht der Surroundtrack in seinen Bann. Bei den Schockszenen tun die hinteren Speaker ihr übriges. Auch über die vorderen Lautsprecher wird der Sound gekonnt verbreitet. Lediglich der Bass hat selten etwas zu tun. Ausnahmen: Die Szenen mit dem mysteriösen Grund für den Flugzeugabsturz.

Extras
- Audiokommentar mit Regie und Autor
- Filmdoku 'Erinnerungen'
- Entfallene Szenen
- Making of
- Trailer

Es gibt zwei Dokumentationen. Die eine, rund 20 Minuten lang, bietet gutes Hintergrundwissen zu den Effekten, der Story und vielem mehr. Die andere ist etwa 15 Minuten lang und beschäftigt sich grösstenteils mit den Figuren. Bei den zusätzlichen Szenen gibt es ein alternatives Ende, das in sich etwa gleich schlecht ist wie das im Film verwendete, zumal der Schluss exakt der gleiche ist.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel The Forgotten
Genre Mysterythriller
Studio Revolution Studios
Verleih Columbia Tristar Home Entertainment
Laufzeit ca. 87 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Joseph Ruben
Darsteller Julianne Moore, Dominic West, Gary Sinise, Alfre Woodard, Linus Roache, Anthony Edwards
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 28.03.05

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