The Stepford Wives
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Kritik
'Stepford Wives' basiert auf dem gleichnamigen Film aus dem Jahre 1975. Damals war der Film eher aus der Horrorsparte. Die Neuverfilmung sucht sich ein anderes Genre aus: Satire. Doch davon merkt man leider viel zu wenig. Ab und zu kommen fabelhafte Dialoge und unglaublicher Wortwitz zum Vorschein. Insgesamt sind das aber höchstens zehn Minuten des gesamten Films. Beim Rest schwankt 'Stepford Wives' zwischen schwacher Komödie und lächerlicher Verschwörungsgeschichte. Stil hat der Film aber garantiert, denn die Atmosphäre dieses Dörfchens ist unglaublich. Man will wissen, was hinter der perfekten Fassade der Häuser verborgen liegt. Die Auflösung ist aber gleichwohl originell wie lächerlich: Einige Szenen des Films verlieren durch die Auflösung an Logik. Auch dass Joanna ohne die stepfordsche "Therapie" plötzlich einen Backwahn bekommt, ist äusserst fragwürdig. Solche und viele andere kleine Ungereimtheiten vermiesen den Spass merklich.
Bei den Schauspielern hat man ein wahres Staraufgebot zusammen getrommelt: Neben Frontleaderin und Oscargewinnerin Nicole Kidman spielen auch Matthew Broderick, Christopher Walken, Glenn Close, Faith Hill (Titelsong zu 'Pearl Harbo') und Bette Midler mit. Besonders letztere ist das Highlight des Films, da sie mit ihrem komödiantischen Talent alle in den Schatten stellt. Ein herrliches Vergnügen! Dagegen sieht Kidman schon fast ein wenig blass (oder auf ihren Hautteint bezogen noch blasser) aus. Obwohl auch sie in manchen Szenen ziemlich witzig ist, besonders als karrieregeile Managerin. Weniger gefällt da Matthew Broderick, der extrem langweilig ist und einfach nicht mitreissen kann. Dies mag seine Art sein, aber gefallen wird es nur den wenigsten. In kleineren, aber umso feineren Rollen sind wie bereits erwähnt noch Christopher Walken und Glenn Close zu sehen. Beide sind zuckersüss und spielen ungemein passend.
Aber gute Schauspieler reichen nicht für einen guten Film: Das Timing stimmt einfach nicht und für eine Satire ist man viel zu wenig sarkastisch oder gar zynisch. Mit mehr Tempo und Frechheit wäre 'Stepford Wives' garantiert ein toller Film geworden. Auch ein anderer Einstieg (wobei dieser gelungen ist) hätte vielleicht mehr Spannung gebracht. Wie wäre etwa ein Beginn mit einer erblondeten Joanna gewesen, die rückblickend den Beginn der Geschichte erzählt? Tja, die Chancen für so etwas hat der Film verspielt. Durch das herrlich skurrile Setting (perfekte Vorstadt, perfekte Kostüme, perfekte Frauen) schafft es 'Stepford Wives' aber auf ein knappes Mittelmass. Fans von Kidmans anderen aktuellen Filmen wie 'Cold Mountain' werden enttäuscht sein, wer sich das Thema perfekte Frau bzw. perfekter Man mal aus einem anderen Standpunkt ansehen will, sollte recht gut bedient sein.
Bild Die Schärfe von ‚Die Frauen von Stepford’ lässt äusserst zu wünschen übrig. Selten ist das Bild richtig scharf, so dass man alle Details erkennen könnte. Auch Rauschen tritt ab und an auf. Dafür sind die Farben schön knallig bunt gehalten und der Kontrast ist ebenfalls auf einem hohen Niveau. |
Sound Abgesehen davon, dass die Stimmen bei der Musik etwas untergehen, ist die klangliche Qualität der drei Tonspuren (Deutsch, Englisch, Französisch) gut. Dies heisst aber nicht, dass man sich auf Surroundeffekte freuen darf. Die hinteren Speaker werden fast nur für die musikalische Untermalung verwendet. |
Extras
- Audiokommetnar von Regisseur Frank Oz
- Making of
- Definition von Stepford
- Architekten von Stepford
- Frauen und Männer von Stepford
- Neue Szenen
- Blopper Real
- Trailer
Im 20minütigen Making of gibt es nettes Hintergrundwissen zu erfahren, auch im Bezug auf das Original 'Stepford Wives'. In vier kleineren Specials werden einige Themen ausserdem noch genauer erläutert. Witzig: Die verpatzten Szenen bringen sogar Glenn Close zum Fluchen. Informativ ist vor allem der Audiokommentar mit Frank Oz, der viel Wissen preisgibt.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The Stepford Wives |
Genre | Satire |
Studio | DreamWorks Pictures |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 89 Minuten |
FSK | ab 12 Jahren |
Regie | Frank Oz |
Darsteller | Nicole Kidman, Matthew Broderick, Bette Midler, Glenn Close, Christopher Walken, Faith Hill |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Französisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Türkisch, Saudi-Arabisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Adrian Spring am 01.04.05