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Der Hauptmann
von
Robert Schwentke
 

"Intensiv-brutales Kriegsdrama mit bitterbösem Humor - der keineswegs zum Lachen einlädt!"

 
Release: 7. September 2018
 
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Inhalt
In den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs findet der junge Gefreite Willi Herold (Max Hubacher) auf der Flucht eine Hauptmannsuniform. Ohne zu überlegen streift er die ranghohe Verkleidung und die damit verbundene Rolle über. Schnell sammeln sich versprengte Soldaten um ihn - froh, wieder einen Befehlsgeber gefunden zu haben. Aus Angst enttarnt zu werden, steigert sich Herold nach und nach in die Rolle des skrupellosen Hauptmanns und verfällt dem Rausch der Macht.
 
Originaltitel Der Hauptmann
Produktionsjahr 2017
Genre Drama
Laufzeit

ca. 119 Minuten

Altersfreigabe ab 16 Jahren
Regie Robert Schwentke
Darsteller Max Hubacher, Milan Peschel, Frederick Lau, Bernd Hölscher, Waldemar Kobus
     
Kritik
Ein desertierter Soldat findet eine Offiziersuniform, zieht sie an und wird von da an als Offizier wahrgenommen. Er nutzt seine Macht sogar soweit aus, dass über einhundert Gefangene eines Lagers hingerichtet werden. Was durchwegs wie ein Filmplot klingt, ist in Wahrheit tatsächlich so passiert: Willi Herold, der Henker vom Emsland - wie er letzten Endes genannt wurde, ist es 1945 tatsächlich gelungen, mit der Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe unzählige Soldaten um sich zu versammeln um letztendlich ein Schreckensregiment im Strafgefangenenlager Aschendorfermoor zu errichten - und das alles nur mit den Worten "Der Führer persönlich hat mir unbeschränkte Vollmachten erteilt". Der Stuttgarter Filmemacher Robert Schwentke ('Die Bestimmung - Allegiant') verfilmte im vergangenen Jahr diese Geschichte in 'Der Hauptmann'. Uniform-Täuschungen gibt es seit Jahrzehnten massenweise in Film und Theater - doch meistens liegt dieser Täuschung eine Komödie zugrunde die zum Amüsieren einlädt . Nicht so in 'Der Hauptmann'. Hier bleibt dem Zuschauer buchstäblich das Lachen im Halse stecken. Bitterböse Komik? Real-Satire? Oder doch nur pure Provokation? Diese Gedanken soll sich jeder Zuschauer selber machen. Doch objektiv betrachtet - und da werden sich alle Zuschauer einig sein - gelang Schwentke mit 'Der Hauptmann' ein überaus intensiver, emotionaler und mitreissender Film. Auf Schwarzweissbilder zu setzen war eine gute Wahl, denn sie unterstreichen die Ernsthaftigkeit des Vorfalls und die Tatsache, dass anno 1945 in der deutschen Armee tatsächlich mit einer unglaublichen Erbarmungslosigkeit vorgegangen wurde. Vermutet man am Anfang als Zuschauer noch, dass der Film darauf hinausläuft, dass Herold enttarnt wird, so rückt dieser Gedanke schon bald in den Hintergrund. Im Fokus steht zweifelsohne die Macht, welche einem Mann mit der richtigen Uniform zukommen kann. Der Schweizer Schauspieler Max Hubacher ('Mario') spielt dabei Herold sehr überzeugend. Vom im Schmutz liegenden Deserteur, mausert er sich zum selbstbewussten Hauptmann - ein Wechsel der zwar zu Beginn etwas zu schnell erscheint, doch die Tatsache, dass er sich von der sympathischen Identifikationsfigur zum absolutes Bösewicht wandelt, zeugt von einer schauspielerischen Top-Leistung. Intensiv-brutales Kriegsdrama mit bitterbösem Humor - der keineswegs zum Lachen einlädt!
 

Schärfe
Farben/Kontrast
Rauschfreiheit

Raumklang
Verständlichkeit
Bass

 
Verleih Universum Film
Anzahl Discs 1
Verpackung Bluray-Hülle
Bild 16:9 (2.40:1)
Ton Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1 & DTS-HD Master Audio Stereo
Untertitel Deutsch (für Hörgeschädigte)
 


Umfang
Infogehalt
Originalität

- Hinter den Kulissen
- Unveröffentlichte Szenen
- Interviews
- Storyboard-Film-Vergleich
- Soundtrack-Video
- Featurette: 'Die Entstehung der Wurzel'
- Hörfilmfassung für Sehbehinderte
- Trailer

Die Extras umfassen einen zweiteiligen, siebzehn-minütigen Hinter den Kulissen-Bericht. Dazu gibt es vier Interviews, eine Zusatzszene sowie ein knapp fünf-minütiges Featurette. Ein Soundtrack-Video und diverse Trailer runden das Ganze ab.

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 10.10.18
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