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Inhalt |
Die frühen siebziger Jahre in den USA, eine Zeit grosser gesellschaftlicher Umbrüche: Der junge Polizist Ron Stallworth (John David Washington) tritt als erster Afroamerikaner seinen Posten als Kriminalbeamter im Colorado Springs Police Department an. Entschlossen, sich einen Namen zu machen, startet der er eine gefährliche Mission: Den Ku-Klux-Klan infiltrieren und blosszustellen. Stallworth gibt vor, ein eingefleischter Extremist zu sein und nimmt telefonisch Kontakt zur lokalen Gruppe der Rassistenvereinigung auf. |
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Originaltitel |
BlacKkKlansman |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 135 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Spike Lee |
Darsteller |
John David Washington, Adam Driver, Laura Harrier, Topher Grace, Ryan Eggold |
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Kritik |
Ein Schwarzer, der sich in den Ku-Klux-Klan einschleicht. Was wie der Plot für einer neuen Kifferkomödie im Stil von 'So High' klingt, ist tatsächlich aber ein ernstzunehmendes Drama - und basiert sogar auf einer wahren Geschichte. Der schwarze Undercover-Polizist Ron Stallworth ermittelte Ende der Siebziger Jahre tatsächlich gegen den Ku-Klux-Klan. Er war der erste schwarze Beamte des Colorado Springs Police Departements, musste nach Anerkennung ringen und schaffte es dann tatsächlich, Strukturen des Klans aufzudecken. Er führte sogar zahlreiche Telefongespräche mit dem Grand Wizard David Duke, dem wohl prominentestem Neonazi der USA. Lange sprach Stallworth nicht über seine Arbeit (auch weil er nach seinem KKK-Einsatz aus Sicherheitsgründen nach Utah versetzt wurde), doch 2014 veröffentlichte er das Buch 'Black Klansman', in dem er über diesen brisanten Einsatz aus den Siebzigern berichtet. Dieses Buch wurde nun von Spike Lee ('Malcolm X') verfilmt - was nicht gross verwundert, widmet sich Lee doch sehr gerne gesellschaftspolitischen Themen (insbesondere dem Rassismus gegenüber Afro-Amerikanern). Überraschend ist jedoch, dass nicht die Tragik der rassistischen Denkweise überwiegt, sondern der Humor. 'BlacKkKlansman' ist in erster Linie eine sehr unterhaltsame Cop-Komödie. Vom Stil her erinnert der Streifen sogar oft an 'Starsky & Hutch'. Es gibt viel zu lachen, die Erzählweise ist flüssig, und so unterhält der Film letztendlich über die volle, weit über zweistündige Laufzeit bestens. Doch Spike Lee wäre nicht Spike Lee, würde er nicht seine Botschaft übermitteln wollen. So geht die Geschichte von Jerome Turner, welcher vom furchterregenden Lynchmord an seinem Jugendfreund Jesse Washington († 1916) berichtet, zweifelsohne unter die Haut - auch fehlen natürlich die Denkzettel an das Verhalten der heutigen Generation nicht. So endet der Film mit den tragischen Ereignissen in Charlottesville 2017, bei welchen die Bürgerrechts-Aktivistin Heather Heyer ums Leben kam. Der unterhaltsamen Cop-Komödie wird so zum Schluss noch ein grosser "Achtung"-Stempel aufgedrückt - und das Publikum filtert auf einen Schlag zwischen all der Komik die ernsthaften Töne heraus, welche von Spike Lee bewusst miteingebunden wurden. 'BlacKkKlansman' erhielt bereits vier Golden Globe-Nominationen - und es ist wohl ziemlich sicher, dass er auch an den Oscars von sich reden machen wird. Überaus unterhaltsame Cop-Komödie, die aber die Ernsthaftigkeit nie aus den Augen verliert! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 31.12.18 Unser Wertungssystem
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