Das so genannte Green Book ist ein Relikt von früher, welches heutzutage als unvorstellbar gilt. Es ist eine Art Reiseführer für Schwarze im US-amerikanischen Süden - zu Zeiten vor der Rassentrennung 1964. Dieses Green Book listet Hotels, Restaurants und Ärzte, bei welchen Schwarze "zugelassen" sind. Gebrauch davon musste anno 1962 auch der Italo-Amerikaner Tony "Lip" Vallelonga machen, welcher damals der Fahrer des renommierten schwarzen Konzertpianisten Dr. Don Shirley war - bei seiner Tournee durch besagten amerikanischen Süden. Diese Geschichte wurde nun von Regisseur Peter Farrelly ('Verrückt nach Mary') verfilmt. Er selbst schrieb auch am Drehbuch mit, doch die Hauptarbeit leistete diesbezüglich Nick Vallelonga, der Sohn von Protagonist Tony Vallelonga. Don Shirley wie auch Tony sind leider 2013 verstorben, doch da die Idee für einen Film schon länger existierte, recherchierte Nick bereits schon Jahre zuvor. Entstanden daraus ist ein hervorragendes Drehbuch, welches der Hauptgrund ist dass aus 'Green Book' ein derart bemerkenswertes Werk wurde. Regisseur Farrelly (welcher erstmals ohne seinen Bruder Bobby einen Film inszeniert) schafft es, dass aus 'Green Book' eine lockerleichte und amüsante Buddy-Komödie entsteht, bei welcher aber die erdrückende Rassendiskriminierung keineswegs in den Hintergrund rückt. Szenen, wo Don Shirley ein Aussenklo benutzen muss, obwohl er im edlen Anzug vor auserwählter Gesellschaft musiziert, oder bei einem Auftritt in Birmingham, Alabama, wo ihm der Ehrenparkplatz direkt vor dem Haus zugesprochen wird, er aber dennoch nicht im dortigen Restaurant essen darf, gehen sprichwörtlich unter die Haut. Als Zuschauer sitzt man nur kopfschüttelnd vor dem Bildschirm und kann kaum glauben, dass diese Ereignisse nicht einmal sechzig Jahre in der Vergangenheit liegen. Diesem Aspekt, dass so deutlich auf diesen Unsinn der damaligen Rassendiskriminierung hingedeutet wird, ist es letztendlich wohl auch zu verdanken, dass 'Green Book' sowohl bei den Golden Globes wie auch bei den Oscars als Bester Film mit dem Besten Drehbuch ausgezeichnet wurde. Ebenso erwähnt sei auch Mahershala Ali's überzeugende Leistung als stolzer und selbstbewusster Don Shirley, welcher ebenfalls besagte zwei Preise gewinnen konnte und viel zum Gelingen des Filmes beigetragen hat. Eindrücklich & sehenswert! Verdienter Oscar- und Golden Globe-Gewinner als Bester Film! |