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Inhalt |
In den Siebzigern in Harlem: Der junge Bildhauer Alonzo Hunt (Stephan James), genannt Fonny, und Tish (KiKi Layne) sind ein Liebespaar. Als Fonny fälschlicherweise beschuldigt wird, eine Puertoricanerin vergewaltigt zu haben, obwohl er ein Alibi hatte und er sich demnach gar nicht in der Nähe des Tatortes befunden haben kann, muss er ins Gefängnis. Dort besucht ihn Tish und erzählt ihm, dass sie schwanger ist. Mit absoluter Zuversicht versichert sie ihm aber auch, dass sie ihn rausbringen werde, bevor das Baby geboren wird. |
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Originaltitel |
Beale Street |
Produktionsjahr |
2018 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 119 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 12 Jahren |
Regie |
Barry Jenkins |
Darsteller |
KiKi Layne, Stephan James, Regina King , Teyonah Parris, Colman Domingo |
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Kritik |
Es war im Februar vor zwei Jahren, als Warren Beatty und Faye Dunaway an der Oscar-Verleihung beim Verkünden des Besten Filmes den falschen Umschlag vorlasen. Ein riesiger Medienrummel entstand - und der eigentliche Gewinner 'Moonlight' ging dabei leider etwas unter. 'Moonlight' war der erste Kinofilm des afroamerikanischen Regisseurs Barry Jenkins - und nun folgt mit 'Beale Street' der lang ersehnte zweite Film von ihm. Acht Oscar-Nominationen und drei Gewinne gab es damals für 'Moonlight', nun reichte es immerhin noch für drei Nominierungen und den ersten Oscar für Regina King. 'Beale Street' ist die Adaption des Romans 'If Beale Street Could Talk' von James Baldwin aus dem Jahre 1973. Das Thema ist nach wie vor brandaktuell. Junge schwarze Männer werden für Verbrechen beschuldigt die sie nicht begangen haben und werden dann im Gefängnis solange malträtiert, bis sie sich am Ende für schuldig bekennen. In den letzten vierzig Jahren haben sich diesbezüglich zwar klare Fortschritte ereignet, aber das Klischee, dass Schwarze eher gewalttätig sind als Weisse, das blieb (siehe auch 'The Hate U Give' - ebenfalls mit Regina Hall). Barry Jenkins verarbeitet nun das Thema in einem sehr ruhigen Film - ohne grosse Revolten-Gedanken und Massnahmen zur Weltverbesserung in Black Panther-Manier. 'Beale Street' ist subtil und zurückhaltend. Der Film wird nicht einmal dann laut, als Tish's Mutter nach Puerto Rico fliegt um das Vergewaltigungsopfer zu überzeugen, dass Fonny unschuldig ist. Kaum ist Mutter Sharon dort, ist sie auch schon wieder weg. Wirklich Spannung baut der Film nie auf, dafür ist er einfach zu still. Was jedoch funktioniert - und das ist das ganz grosse Plus von 'Beale Street' - ist die Inszenierung. Das Werk ist stimmig, die Musik passt und das Tempo harmonisch. Zudem gelingt es dem Film einwandfrei, das Publikum auf die rassistischen Zustände der Siebziger Jahre in den USA aufmerksam zu machen. Einfach mit anderen Mitteln als beispielsweise 'The Hate U Give'. Daher ist 'Beale Street' auf jeden Fall sehenswert - auch wenn der Streifen wohl für einige etwas zu langsam voranschreitet und zu wenig Inhalt bietet. Subtiles und berührendes Drama von Barry Jenkins - wenn auch vielleicht etwas zu ruhig! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.08.19
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