Drumline
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Kritik
Einen Film über die Marching-Bands, die in der Halbzeit der American Football-Spiele ihre eingeübten Choreografien zum Besten geben, gab es bisher noch nie. Wahrscheinlich vermuteten die Filmproduzenten, dass ein solcher Film beim vorwiegend jungen Publikum, das bekanntlicherweise die Kinokassen am meisten füllt, nicht ankommen würde. Man muss diese Story bloss mit einem modernen Touch versehen, wird sich wohl Regisseur Charles Stone III gedacht haben, als er sich ans Werk dieser Komödie machte.
Die versprochene Kombination zwischen HipHop-Sounds und genialen Band-Choreografien trifft allerdings während des ganzen Filmes nicht ein, was auch nicht weiter schlimm ist. Denn auch ohne diese Kombination sprüht dieser Film vor lauter Coolness und Trend. Dies ist der fantastischen Darbietung der einzelnen Musiker der Marching-Band zu verdanken, die mit einer unglaublichen Motivation und hohem Selbstvertrauen ihre Instrumente bedienen. Für einmal sind in einer US-Teenie-Komödie mal nicht die protzigen Football-Spieler, sondern die (in den meisten anderen Teenie-Filmen als Streber abgestempelten) Musiker der Schülerband die Stars.
Nick Cannon, zeigte während des ganzen Filmes eine gute Figur. Er wirkt sehr glaubhaft und stellt seinen Wandel von Naiv zu Pflichtbewusst äusserst gut dar. Auch Orlando Jones, der, wie zu erwarten eine gute Darbietung liefert, überzeugt durchaus als Dr. Lee. Einziger Schwachpunkt in der Frontbesetzung ist Zoe Saldana, die Laila mimt. Sie entwickelt in diesem Film keine Eigenständigkeit, sondern wirkt von ihrer ersten bis zur letzten Szene wie das Mitbringsel oder der Glücksbringer von Devon.
Die Story ist gut ausgewählt, hätte aber jedoch ein bisschen komplexer aufgebaut sein können. Wie auch die Dialoge, die zu fahl daher kommen und oft nicht zu den Charakteren passen.
Der Höhepunkt dieses Filmes ist ganz klar die Musik. Die Stücke, die die Marching Bands spielen, sind zum Teil aus den späten Sechzigern und Siebzigern, was auf eine sorgfältige Auswahl hindeutet. Auch werden von der Marching-Band R'n'B-Lieder gespielt, die anscheinend extra für diesen Film in den Big Band-Stil umgeformt wurden. Die gesamte musikalische Untermalung des Filmes weist ein breites Arsenal auf. Ob nun aktuelle, eher unbekannte, ältere oder prominente Interpreten. Die Tracks werden immer sehr passend eingesetzt und verleihen der dabei gezeigten Szene deutlich mehr Atmosphäre.
Bild Das Bild überzeugt mit prächtigen Farben und einem sehr guten Kontrast. Es bleibt während des ganzen Filmes leuchtend klar und erliegt keinen Schärfeverlusten. Leider treten bei einigen, schnelleren Szenen leichte Nachzieheffekte auf, was die Bildqualität um ein Leichtes sinken lässt. |
Sound Ein sehr ernstzunehmender Kritikpunkt in diesem Film, bei dem die Musik die Hauptrolle übernimmt, ist der Ton. Hierbei erreicht 'Drumline' klar eine gute Note. Die Geräuschkulisse, sowie auch die Konversationen klingen in jedem Falle sehr klar und verständlich. Auch wird der Surround-Sound in vollem Masse ausgenutzt, was man besonders bei den fulminanten Auftritten der Marching Bands zu hören bekommt. |
Extras
Keine Extras
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Drumline |
Genre | Komödie |
Studio | Fox 2000 Pictures |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 113 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Charles Stone III |
Darsteller | Nick Cannon, Zoe Saldana, Orlando Jones, Leonard Roberts, GQ |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (2.35:1) |
Ton | Englisch: Dolby Digital 5.1 Deutsch: Dolby Digital 5.1 Spanisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Englisch, Deutsch, Spanisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.07.04